Wilhelm von Aquitanien

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Wilhelm IX. (* 22. Oktober 1071; † 10. (11.?) Februar 1126), Herzog von Aquitanien und der Gascogne. Als Wilhelm VII. Graf von Poitiers, auch Graf von Poitou genannt. Altokzitanisch » lo coms Guilhem VII de Peitieus », Französisch Guillaume de Poitiers

Er war der erste namentlich bekannte Trobador und schrieb in okzitanischer (= provenzalischer) Sprache.


Meyers 1908

[68] Poitiers (spr. pūatjé), 1) Wilhelm IX., Graf von, der älteste Troubadour, von dem wir Kunde haben, ein mächtiger, geistreicher, obschon leichtsinniger Fürst, der 1087–1127 regierte und auch an dem unglücklichen Kreuzzug von 1101 an der Sitze eines Heeres von 300,000 Mann teilnahm. Nach der Heimkehr besang er in froher Gesellschaft die Abenteuer des Zuges. Seine Gedichte, von denen sich nur elf erhalten haben, sind leicht und anmutig, der Form nach noch volkstümlich einfach und bekunden ebenso sein dichterisches Talent und seinen artigen Witz wie seine ausgeprägte Sinnlichkeit. Herausgegeben wurden sie von Jeanroy (Rom 1905). Vgl. Palustre, Histoire de Guillaume IX dit Ie Troubadour (Par. 1882); A. Richard,. Histoire des comtes de Poitou, Bd. 1 (das. 1903). 2) Diane de, s. Diana 1).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 68. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007267827