Tyrtaios

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Tyrtaios (altgriechisch Τυρταῖος, latinisiert Tyrtaeus, eingedeutscht früher Tyrtäus) war ein griechischer Elegiendichter aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Er wirkte in Sparta zur Zeit des Zweiten Messenischen Krieges. Tyrtaios’ Kampfparänesen (Kampfaufrufe) hatten zum Ziel, das Heer zu Höchstleistungen und damit zum Sieg zu bringen. In Friedenszeiten sollten seine Elegien die staatliche Ordnung festigen, indem die spartanische Verfassung gepriesen wurde. Platon äußerte sich über Tyrtaios im höchsten Maße anerkennend, er beschrieb ihn als den göttlichsten Dichter und einen weisen und tüchtigen Mann. Sparta war zur Zeit des Tyrtaios kulturelles Zentrum Griechenlands, in dem noch weitere Dichter wie Alkman, Terpander von Antissa, Thaletas von Gortyn und Polymnestos von Kolophon tätig waren. Diese Blüte Spartas fand Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. ein Ende. / https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrtaios


Tyrtaeus (/tɜːrˈtiːəs/; Greek: Τυρταῖος Tyrtaios; fl. mid-7th century BC) was a Greek elegiac poet from Sparta whose works were speculated to fill five books. His works survive from quotations and papyri, and include 250 lines or parts of lines. He wrote at a time of two crises affecting the city: a civic unrest threatening the authority of kings and elders, later recalled in a poem named Eunomia ("Law and Order"), where he reminded citizens to respect the divine and constitutional roles of kings, council, and demos; and the Second Messenian War, during which he served as a sort of "state poet", exhorting Spartans to fight to the death for their city. In the 4th century BC, when Tyrtaeus was an established classic, Spartan armies on campaign were made to listen to his poetry. The Suda states that he wrote martial songs; these were important in Spartan festivals and were done through anapaestic and iambic chants that accompanied armed dances and processions. / https://en.wikipedia.org/wiki/Tyrtaeus


Tyrtée (en grec ancien Τυρταῖος / Tyrtaĩos) est le poète officiel de Sparte au viie siècle av. J.-C.1 et l'auteur d'une forme poétique nouvelle que l'on appelle l'élégie ancienne ; il s'agit de chants guerriers à portée éducative, connus sous le nom d’Exhortations, et inégalement conservés. Selon Eusèbe de Césarée, il atteignit son apogée pendant l’olympiade 612–609 av. J.-C.. / https://fr.wikipedia.org/wiki/Tyrtée


Ο Τυρταίος ήταν αρχαίος Έλληνας ελεγειακός ποιητής, γιος του Αρχεμβρότου, καταγόμενος από τις Αφιδνές της Λακεδαίμονος (σημερινό Δαφνί Λακωνίας) και έζησε τον 7ο αιώνα π.Χ., ως σύγχρονος ή λίγο παλαιότερος των επτά σοφών της αρχαιότητας. / https://el.wikipedia.org/wiki/Τυρταίος


Brockhaus 1809

[264] Tyrtäus, ein Griechischer Dichter von Athen, oder, nach Andern, von Mileto gebürtig und als Lautenschläger vorzüglich berühmt, lebte ungefähr 630 Jahr vor Chr. Geb. Die Lacedämonier hatten, nach vielen von den Messeniern erlittenen Niederlagen, von dem Delphischen Orakel den Rath erhalten, sich [264] von den Atheniensern einen Anführer auszubitten. Diese nun schickten zum Spott jenen Tyrtäus, ein kleines, unansehnliches, gebrechliches Männchen, der zwar die Jugend unterrichtete, aber von Kriegskunst – gar nichts verstand. Indessen, was ihm davon abging, ersetzte er dadurch, daß er die Lacedämonier immerfort durch seine Lieder zur Tapferkeit, zur Vaterlandsliebe, zur Verachtung des Todtes etc. aufmunterte; und obgleich anfangs von keinem großen Erfolg begünstigt, wirkten doch nach und nach diese Lieder so sehr auf den Muth der Soldaten, daß diese wirklich einen entscheidenden Sieg über die Messenier erfochten, und dadurch zu ihrem Vortheil dem Kriege ein Ende machten. Zur Belohnung erhielt Tyrtäus das Bürgerrecht, welches in Lacedämon für einen Fremden keine geringe Auszeichnung war.

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 264-265. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000778117


Brockhaus 1841

[506] Tyrtäus war ein um 684 v. Chr. lebender griech. Dichter, und wurde von den Athenern den gegen die Messenier unglücklich kriegenden Spartanern zu Hülfe gesandt, als diese auf Anrathen des delphischen Orakels einen Anführer im Auslande suchten und sich deshalb nach Athen gewendet hatten. T. soll lahm gewesen sein und keineswegs ein kriegerisches Äußere besessen haben, war aber ein guter Dichter und Flötenspieler und begeisterte durch seine Kriegsgesänge, von denen wir nur drei und einige Bruchstücke kennen, die Spartaner so, daß sie unter seiner Leitung den Sieg erfochten. Deutsche Übersetzungen von T.'s Gesängen sind von E. M. Arndt (1813) und in Weber's »Elegischen Dichtern der Hellenen« (Frankf. a. M. 1826) geliefert worden, des T.'s Name aber wird noch sprüchwörtlich auf ausgezeichnete Sänger von Kriegsliedern angewendet.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 506. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000872156


Herders 1857

[542] Tyrtäus, ein hellenischer Dichter aus dem 7. Jahrh. v. Chr., gehört zu denen, welche der Dichtkunst die Richtung auf das praktische Leben und zwar auf das Staatsleben sowie die elegische Form gaben. Aus Aphidnä in Attika gebürtig, soll er in Folge eines Orakelspruches im 2. messenischen Kriege den Spartanern als Führer gesandt worden sein u. die Entmuthigten vor allem durch seine episch-jonischen Kriegselegien u. dorisch-anapästischen Kriegsgesänge zu Siegen begeistert haben. Von seinen Gesängen sind 3 Elegien und 8 Bruchstücke übrig, die man in vielen Sammelwerken, namentlich auch in Bergks Poetae lyrici graeci (2. Aufl., Lpz. 1853), übersetzt in Webers »Elegischen Dichtern der Hellenen« (Frankf. 1826) findet.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 542. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003551164


Pierer 1864

[100] Tyrtäos, griechischer Dichter aus Athen od. Aphidnä. Da die Spartaner zum zweiten Messenischen Kriege (685–668 v. Chr.) auf den Rath des Delphischen Orakels einen Feldherrn von den Athenern erbeten hatten, schickten ihnen jene den lahmen T., u. dieser begeisterte durch seine Kriegs-(Ὑποϑῆκαι) u. Marschlieder (Ἐμβατήρια) die Spartaner so, daß sie siegten (s. Messenien S. 168). Auch sonst war sein Einfluß auf die Spartaner sehr erfolgreich; durch eine Elegie (Εὐνομία) schlichtete er Streitigkeiten über Äckervertheilung; überhaupt blieben seine Lieder in Sparta lange in gutem Andenken u. dienten als Bildungsmittel für die Jugend. Fragmente derselben (Elegien im episch-ionischen Dialekt u. anapästische Kriegslieder im dorischen Dialekt) herausgeg. mit den Gnomischen Dichtern von H. Stephanus, Th. Gaisford (Poetae graeci minores, 3. Bd., S. 226 ff.), Brunck (Analekten, 1. Bd., S. 48 ff.); Schneidewin im Delectus poesis graecae elegiacae, Göttingen 1838, Bd. 1; Bergk in Potae lyrici graeci, Lpz. 1843, 2. A. ebd. 1853; einzeln von Klotz, Altenb. 1767; dann bei Franckes Kallinos, Altona 1816; von Bach, Lpz. 1831; deutsch von Zinkgräf, Weber, Weiße u. Conz, auch in Arndts Lieder für Deutsche, 1813, u. in Webers Elegische Dichter der Hellenen, Frkf. a. M. 1826. Vgl. A. Matthiä, De Tyrtaei carminibus, Altenb. 1820; Schwepfinger, De aetate Tyrtaei (Eisenb. 1835) u. De patria Tyrt. (ebd. 1842).

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 100. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011163828


Meyers 1909

[853] Tyrtäos, griech. Elegiker, Feldherr, zur Zeit des zweiten Messenischen Krieges (685–668 v. Chr.), wahrscheinlich aus dem spartanischen Aphidna, nach späterer Sage ein lahmer Schulmeister aus dem attischen Aphidna, den die Athener den durch die Messenier bedrängten Spartanern auf Weisung des delphischen Orakels als Führer geschickt hatten. Durch seine Elegien führte er die entzweiten Spartaner zur Eintracht zurück und entflammte sie zu solcher Tapferkeit, daß sie den Sieg gewannen. Von seinen Gedichten war am gefeiertsten die Elegie »Eunomia« (»Gesetzmäßigkeit«), durch die er die Zwietracht der Spartaner beschwichtigte; von den »Ermahnungen« (»Hypothekai«) genannten Kriegselegien besitzen wir noch drei vollständig, die zu den schönsten Überresten antiker Poesie gehören, von den feurigen »Marschliedern« (»Embateria«) im anapästischen Rhythmus noch einige Verse. Sammlung der Bruchstücke in Bergks »Poetae lyrici graeci«, Bd. 2; Übersetzung von Weber (»Die elegischen Dichter der Hellenen«, Frankf. 1826) u. a.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 853. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007619081


Brockhaus 1911

[882] Tyrtäus, griech. elegischer Dichter im 7. Jahrh. v. Chr., begeisterte die Spartaner durch seine Kriegslieder zum Kampf gegen die Messenier; Bruchstücke in Bergks »Poetae lyrici Graeci«, Bd. 3 (4. Aufl. 1882).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 882. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001639714