Ternopil

Aus Lyrikwiki



Ternopil

(ukrainisch Тернопіль; deutsch, englisch und polnisch Tarnopol, russisch Тернополь, Ternopol) ist eine Stadt im Westen der Ukraine, Hauptstadt des Gebiets (Oblast) Ternopil mit rund 225.004 Einwohnern (2022). Die Stadt wurde 1540 vom polnischen Grafen Jan-Amor Tarnowski gegründet. Im Verlauf ihrer Geschichte gehörte sie

  • bis 1569 zur Starosta / Grafschaft Terebowlja (polnisch Trembowla) der Woiwodschaft Ruthenien des Königreichs Polen
  • 1569–1772 zu Polen-Litauen
  • 1772–1918 zur Habsburgermonarchie (ab 1804 Kaisertum Österreich, ab 1867 Österreich-Ungarn, Kronland Königreich Galizien und Lodomerien)
  • 1918–1919 zur Westukrainischen Volksrepublik
  • 1919–1939 zu Polen (Woiwodschaft Tarnopol), unterbrochen vom 8. Juli bis 21. September 1920, als sie die Hauptstadt des sowjetrussischen Marionettenstaates Galizische SSR war
  • September 1939–1991 zur Sowjetunion (Ukrainische SSR)
  • 1941–44 unter deutscher Besatzung zum Generalgouvernement Polen
  • seit 1991 Teil der unabhängigen Ukraine


Herders 1857

[414] Tarnopol, österr.-galiz. Stadt am Sereth, mit 17000 E., darunter 1/3 Juden, hat Gymnasium, jüdische höhere Schule, große Pferdemärkte, wichtigen Handel.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 414. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003537196


Pierer 1863

[256] Tarnopōl, 1) Kreis im österreichischen Königreich Galizien, an Rußland u. die Kreise Czortkow, Brzezan u. Zloczow grenzend; 67,16 QM. mit 246,000 Ew. (darunter 26,555 Juden); zerfällt in 9 Bezirke; 2) Bezirk u. 3) Hauptstadt darin, in wasserreicher Gegend, am Sereth; Sitz der Kreis- u. Bezirksbehörden, Post- u. Telegraphenamt, Obergymnasium, katholische u. jüdische Haupt- u. Mädchenschule, Spital, städtisches Krankenhaus (seit 1857), Wachs- u. Honigsiedereien, Pferdemärkte, lebhafter Handel; 17,210 Ew. (darunter 8700 Juden). Die Stadt wurde im 16. Jahrh. von dem Castellan von Krakau, Joh. Tarnowski, gegründet, von den polnischen Königen mit vielen Privilegien begabt u. 1846 zur königlichen Stadt erhoben.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 256. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011069619


Meyers 1909

[327] Tarnopōl, Stadt in Galizien, am Sereth, der hier einen 215 Hektar großen Teich bildet, und an den Staatsbahnlinien Lemberg-Podwoloczyska, Stryj-T., T.-Zbaraź und T.-Kopyczynce, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein polnisches und ein ruthenisches Obergymnasium, eine Oberrealschule, Lehrerbildungsanstalt, ein Jesuitenkollegium, ein Denkmal Mickiewicz' (1895), eine Dampfmühle, Ziegelbrennerei, lebhaften Handel, eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank und (1900) mit dem Militär (1724 Mann) 30,415 polnische und ruthen. Einwohner.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 327. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007563639


Brockhaus 1911

[808] Tarnōpol, Bezirksstadt in Galizien, am Sereth, (1900) 30.415 E.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 808. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001607960