Seeler, Moriz
Moriz Seeler (1896-1942)
Geboren am 1. März 1896 in Greifenberg (Pommern). Geschichtsstudent in München, danach Germanistikstudium in Berlin. 1916 „völliger Zusammenbruch der Nerven“; Patient in Berlin, Blankenburg (Harz) und Jena. Diagnose: hysterischer Dämmerzustand und Wahnvorstellungen. 1917 Immatrikulation in Jena, dann bis 1920 erneut an der Universität in Berlin eingeschrieben. Parodien, Aufsätze, Kritiken u. a. für Das Kleine Journal, Berliner Mittagszeitung, Das junge Deutschland und Der Feuerreiter. 1922 Mitbegründer der „Jungen Bühne". 1927 Mitarbeit an Friedrich Hollaenders Kabarettrevue Bei uns um die Gedächtniskirche rum. Leiter der Produktionsfirma „Filmstudio 1929“, die 1929/30 den dokumentarischen Kollektivspielfilm Menschen am Sonntag produziert. Beiträge für Die Weltbühne, Das Tagebuch und den Berliner Börsen-Courier. 1937 erscheint in Wien sein Gedichtband Die Flut. Zunehmende Bedrohung; Hilfsbemühungen von Freunden und Bekannten bleiben ohne Erfolg. Ab 1940 Zwangsarbeit. Am 15. August 1942 wird Seeler nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.
(Übernommen mit freundlicher Genehmigung von Poesie schmeckt gut e.V. Jena Versensporn, Jena.)