Scherenberg, Christian Friedrich

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Pierer 1862

[139] Scherenberg, Chr. Friedr., geb. 1798 in Stettin, war eine Zeit lang Handlungsdiener in Berlin, dann Beamter im Kriegsministerium daselbst; er schr.: Gedichte, 2. A. Berl. 1850; Die Schlacht bei Waterloo, ebd. 1849, 5. A. 1856; Die Schlacht bei Ligny, ebd. 1849, 3. A. 1853; Leuthen, ebd. 1852; Aus tiefstem Herzen, ebd. 1860.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 139. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010839240

Meyers 1909

[741] Scherenberg, 1) Christian Friedrich, Dichter, geb. 5. Mai 1798 in Stettin, gest. 9. Sept. 1881 in Zehlendorf bei Berlin, war erst zum Kaufmann bestimmt, kam dann, 15 Jahre alt, auf das Gymnasium seiner Vaterstadt, verließ aber 1817 heimlich das elterliche Haus und lebte zwei Jahre in Berlin, wo der berühmte Schauspieler Wolf zuerst seine ungewöhnliche dramatische Begabung erkannte und ihn bestimmte, Schauspieler zu werden. S. schloß sich einer Truppe in Magdeburg an, widmete sich aber, durch den Tod seines Vaters in den Besitz eines kleinen Vermögens gelangt, zugleich kaufmännischen Geschäften. Durch unglückliche Spekulationen verarmt, kehrte er 1837 nach Berlin zurück, erhielt eine Anstellung in der Bibliothek des preußischen Kriegsministeriums, nahm seine dichterischen Arbeiten wieder auf und ward bald eins der gefeiertsten Glieder der Dichtergesellschaft »Tunnel«. Neben lyrischen Dichtungen (»Gedichte«, Berl. 1845, 4. Aufl. 1869) veröffentlichte er die Schlachtengemälde: »Waterloo« (das. 1849, 6. Aufl. 1869), »Ligny« (das. 1849, 4. Aufl. 1870), »Leuthen« (das. 1852, 3. Aufl. 1867), »Abukir, die Schlacht am Nil« (das. 1854, 2. Aufl. 1855) und »Hohenfriedberg« (das. 1869). Durch patriotische Glut, durch Mark und Kraft in der Schilderung, durch wirkliche Freude am großen und kleinen Leben des Krieges ausgezeichnet, dabei aber von einem knorrigen Realismus, der im Ringen nach eigentümlichem Ausdruck oft aller Form spottet, gehören Scherenbergs Dichtungen zu jenen Schöpfungen, die mit der wandelbaren Stimmung der Zeit, aus der sie entstanden, auch zurücktreten. Vgl. Fontane, Christ. Friedr. S. und der literarische Verein von 1840 bis 1860 (Berl. 1885).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 741. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007417446


Brockhaus 1911

[627] Scherenberg, Christian Friedr., Dichter, geb. 5. Mai 1798 zu Stettin, seit 1845 Bibliothekar im Kriegsministerium zu Berlin, gest. 9. Sept. 1881 in Zehlendorf; verfaßte die Schlachtengemälde »Waterloo« (6. Aufl. 1869), »Ligny« (4. Aufl. 1870), »Leuthen« (3. Aufl. 1867) u.a. »Gedichte« (4. Aufl. 1869). – Vgl. Fontane (1885). – Sein Neffe Ernst S., lyrischer Dichter, geb. 21. Juli 1839 zu Swinemünde, 1870-83 Redakteur der »Elberfelder Zeitung«, später Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisengießereien, gest. 18. Sept. 1905 in Eisenach; »Gedichte« (5. Aufl. 1894), »Neue Gedichte« (1882), »Germania« (dramat. Dichtung, 1885) u.a.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 627. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001535145