Plagge, Hermann
Hermann Plagge (1888-1918)
Geboren am 11. Juni 1888 in Weener/Ostfriesland. Besuch der dortigen Lateinschule, ab 1904 des Königlichen Realgymnasium zu Leer. Ab 4. Mai 1908 Student der Neueren Philologie in München; zum 1. Mai 1909 Wechsel an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von der er sich nach dem Wintersemester 1912/13 exmatrikulieren lässt. Ab 1910 Rezensionen und Aufsätze in den Zeitschriften Hannoverland, Das Land, Wiecker Bote und in der Weser-Zeitung. Mitglied des „Akademisch-literarischen Bundes Greifswald“. Bekanntschaft mit Max Herrmann-Neisse und Oskar Kanehl, der im Januar 1914 ein erstes Gedicht in seiner Zeitschrift Wiecker Bote abdruckt; Gedichte auch in Die Aktion und in Neue Jugend. Ab 5. August 1914 als Soldat im Militärdienst; am 18. August Notprüfung zum Kandidaten des höheren Lehramts. Ab Mitte Oktober an der Westfront in der ersten Flandernschlacht. Schreibt Gedichte über den Kriegsalltag, die in den Anthologien 1914–1916 und Das Aktionsbuch sowie ab 1917 in den Nachrichten aus dem „Akademisch-literarischen Bund“ erscheinen. Ende 1915 an der Ostfront vor Riga; erleidet „Nervenschwäche nach Granatschock“ und wird im Januar 1916 mit dem Lazarettzug nach Deutschland zurückverlegt. Dienst in Offenbach. Ab 1917 erneut an der Westfront; Aufenthalte im Kriegslazarett Mezières sowie im Genesungsheim Balan. Ende März 1918 bei Moyenneville Verwundung durch einen Granatsplitter (Kopf- und Rückenquetschungen); Behandlung in den Reservelazaretten Neuenahr und Ilsenburg, ab Mitte April Garnisonsdienst in Mainz. Am 16. September 1918 ertrinkt Hermann Plagge beim Baden im Rhein bei Mainz.
(Übernommen mit freundlicher Genehmigung von Poesie schmeckt gut e.V. Jena Versensporn, Jena.)