Peucer, Caspar
Von 1576 bis 1586 war er in Einzelhaft auf der Pleißenburg in Leipzig eingekerkert. Während seiner Haftzeit fertigte Peucer chronologisch geordnete Notizen über seine Gefangenschaft an, die nach seinem Tod als Historia Carcerum gedruckt wurden und die heute ein seltenes frühzeitliches Dokument über den Strafvollzug aus der Sicht eines Betroffenen darstellen. Außerdem verfasste er in Gefangenschaft ein zweites Buch, das Idyllium Patria, in dem er seiner Oberlausitzer Heimat in lateinischen Distichen ein literarisches Denkmal setzte. Nach seiner durch die junge sächsische Kurfürstin Agnes Hedwig von Anhalt bewirkten Freilassung lebte er als Leibarzt und Rat am anhaltischen Hof in Dessau, wo er am 25. September 1602 starb.
Caspar Peucer (auch Kaspar Peucer, Peucker; * 6. Januar 1525 in Budissin; † 25. September 1602 in Dessau) war als Kirchenreformer, Mathematiker, Astronom, Mediziner, Diplomat und Schriftsteller ein wichtiger Vertreter des deutschen Späthumanismus. https://de.wikipedia.org/wiki/Caspar_Peucer
Caspar Peucer (/ˈpɔɪkər/ POY-kər,[citation needed] German: [ˈkaspaʁ ˈpɔʏtsɐ]; January 6, 1525 – September 25, 1602) was a German reformer, physician, and scholar of Sorbian origin. https://en.wikipedia.org/wiki/Caspar_Peucer
Kaspar Peuker (* 6. januara 1525 w Budyšinje, † 25. septembra 1602 w Dessauwje) bě přichodny syn a wudawar spisow „wučerja Němskeje" Philippa Melanchthona we Wittenbergu, najwušeho sobuwojowarja reformatora dr. Martina Luthera. https://hsb.wikipedia.org/wiki/Kaspar_Peuker
Pierer 1861
[922] Peucer, 1) Kaspar, geb. 1525 in Bautzen, Schüler u. nachher Schwiegersohn Melanchthons; war Professor der Medicin in Wittenberg u. auch Leibarzt des Kurfürsten August; die Begünstigung des Kryptocalvinismus zog. ihm 1574–86 Gefangenschaft zu; nach seiner Befreiung ging er nach Zerbst, wurde daselbst Leibmedicus u. st. 4602; er schr.: Elementa doctrinae sphaericae, Wittenb. 1551; Commentarius de praecipuis divinationum generibus, ebd. 1553, 2. A. 1572.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 922. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010620966
Meyers 1908
[676] Peucer, Kaspar, Gelehrter des 16. Jahrh., geb. 6. Jan. 1525 in Bautzen, gest. 25. Sept. (nicht 25. Dez.) 1602 in Dessau, studierte in Wittenberg Medizin und unter Melanchthon, dessen Schwiegersohn er wurde, Philologie, wurde 1554 dort Professor der Mathematik, 1560 der Medizin und kurfürstlicher Leibarzt. Als Haupt der Kryptocalvinisten (s. d.) 1574 auf Befehl des Kurfürsten August verhaftet, wurde er bis 1586 gefangen gehalten, endlich auf Fürbitte der zweiten Gemahlin des Kurfürsten, Agnes von Anhalt, freigelassen und diente dem Fürsten von Anhalt als Leibarzt. Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Commentarius de praecipuis divinationum generibus« (Wittenb. 1553 u. ö.); »Elementa doctrinae sphaericae« (das. 1551). Seinen Ruhm jedoch begründete seine lange vielbenutzte Darstellung der Geschichte von Karl d. Gr. bis Karl V., die als dritter Teil des von Melanchthon neu bearbeiteten »Chronicon Carionis« (Wittenb. 1562–65,2 Abtlgn.) erschien. P. gab auch eine Auswahl von Briefen Melanchthons (das. 1565–70) heraus. Vgl. Henke, Kaspar P. und Nikolaus Krell (Marb. 1865); Calinich, Kampf und Untergang des Melanchthonismus in Kursachsen (Leipz. 1866).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 676. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007239629
Brockhaus 1911
[389] Peucer, Kaspar, Gelehrter, geb. 6. Jan. 1525 zu Bautzen, 1560 Prof. der Medizin zu Wittenberg, Melanchthons Schwiegersohn, 1574-86 als Kryptocalvinist eingekerkert, gest. 25. Sept. 1602 als fürstl. Leibarzt zu Dessau. – Vgl. Henke (1865).
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 389. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001439111