Murāri
Sanskritdichter, zwischen 8. und 10. Jahrhundert.
"The Anargharāghava (Devanagari अनर्घराघव) is a dramatised retelling of the Ramayana, and one of the most challenging pieces of classical Sanskrit poetry. It is the only surviving work by Murāri, a Brahmin court poet, who lived some time between the 8th and 10th century CE, perhaps in Orissa or in neighbouring South India."
"Er war Brahmane, lebte im Osten Indiens, vermutlich im heutigen Orissa. Sein Wirken fällt in die Zeit zwischen 700 und 950 n. Chr. Muräris Gedichte fanden bei zeitgenössischen Poesieliebhabern große Anerkennung. Davon zeugt die Tatsache, daß viele von ihnen Eingang in die iäteste bekannte Anthologie von Sanskrit-Lyrik fanden, den »Subhä$itaratnako$a« (Versschatzkasten, vor 1100 n.Chr.). Von einem unbekannten Dichter sind die Worte überliefert, er schätze, dem Lebensende nah, Muräris Worte höher als die Verse des berühmten Vorgängers Bhavabhüti (frühes 8. Jh. n. Chr.).
Muräri selbst machte klar, was er von seiner Dichtung hielt, und zwar in seinem einzigen überlieferten Werk, dem Drama »Anargharäghava« (Das Schauspiel vom kostbaren Raghusproß): Er stellt es auf die Stufe des Veda, der ältesten poetischen und rituellen Schriften."
Albertine Trutmann: Sanskrit-Lyrik auf Deutsch? In: Sinn und Form 1/2022, S. 128f
701-800.
Li-tai-peh (699-762), Thu-fu (712-770), chines. Lyriker. – Ouo-Yasumaro (712), Prinz Toneri (720), japan. Schriftsteller. Die japan. Gedichtsammlung Manyoshu. – Bhavabhuti, Bhattanarajana, Murari, ind. Dramatiker. Vakpatiradscha, ind. Epiker. – Al-Achtal (gest. 713), Abu Mihdschan, Omar ibn Abi Rabìa, Dscherìr, Al-Farazdak (gest. 728), Abû-Nuwâs (762-815), Muslim ibn al- Walìd (gest. 823), arab. Diwandichter. – Beda (674-735), Kirchenhistoriker. – Das Hildebrandslied. Aufzeichnung german. Volksrechte. Alkuin (735-804), Gelehrter am Hofe Karls d. Gr. Der Angelsachse Cynewulf. Das angelsächs. Widsithlied.
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 67-68. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001706527
Indische Sprüche
2954. (1239.) Viele huldigen wohl der Göttin der Rede, aber den Kern der Beredsamkeit kennt vor Allen jener Dichter Murâri, der im Hause des Lehrers sich abgequält hat: über das Meer hinübergesprungen sind wohl Affen, als Krieger (Râma's), aber seine Tiefe kennt nur der Berg Mandara, dessen ungeheurer Körper bis zur Unterwelt versenkt ist.
Aus: Anonym: Indische Sprüche (Indische Philosophie Band 10). Berliner Ausgabe, 2013 Vollständiger, durchgesehener Neusatz bearbertet und eingerichtet von Michael Holzinger Gesammelt und herausgegeben von Otto Böthlingk Textgrundlage sind die Ausgaben: Indische Sprüche. Sanskrit und Deutsch. Herausgegeben von Otto Böthlingk, Osnabrück: Otto Zeller Verlagsbuchhandlung / Wiesbaden: Antiquariat Otto Harrassowitz 1966 [Neudruck der 2. Aufl. in drei Banden, St. Petersburg 1870-1873]. Herausgeber der Reihe: Michael Holzinger (1. Auflage 1865)
Quelle: Indische Sprüche. Osnabrück/Wiesbaden 1966. Bd. 2. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009134174