Metrik (Fr. Schlegel)
[131] Moritz hatte eine Ahndung von absoluter Verschiedenheit der klass. [klassischen] und der progr. [progressiven] Grammatik. Die klass. [klassischen] Metra können absolut nicht nachgemacht werden in den progr. [progressiven] Sprachen. - In den Neuern hat die Stammsilbe oft forte und im Maaß vertritt s. [sie] die Länge, und eine andere hat die Höhe, den Akzent. Wir zählen auch im Sprechen die Sylben; die Engl. [Engländer] schmeißen sie hastig hin. Südl. [Südliche] und klass. [klassische] | S. 31 Nazionen mahlen sie ruhig, lassen jedem Klang s. [sein] Recht widerfahren. Hievon liegt der Grund gewiß sehr tief. Dehnung - also willkührlich unser Verweilen. Das klassische Sprechen ist gleichsam ein ruhiges um s. [seiner] selbst willen. Das Progr. [Progressive] eilt nach einem Ziel.
[132] Unsre Prosodie ist in so fern ganz logisch.
[148] Was ist wohl eine Sylbe ? - Versuch einer Dedukzion derselben.
Quelle
Friedrich Schlegel: Literary Notebooks (1999/2000) Zur Philologie. II. Aus:
Zur Philologie [2] Elektronische Edition Friedrich Schlegel Erstellt von Volker Deubel unter Mitwirkung von Gerhard Rolletschek. DynaWeb-Server am Elektronischen Textlabor der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft Universität München
Textgrundlage: Originalnotizheft (Stadtbibliothek Trier) sowie Kritische Friedrich - Schlegel - Ausgabe. Hg. Ernst Behler unter Mitwirkung von Jean-Jacques Anstett und Hans Eichner. Band 16. (Verlag Ferdinand Schöningh: Paderborn, München, Wien, 1981).
Electronic edition of a literary notebook by Friedrich Schlegel which connects the text (of the critical edition) with page-images of the original document Elements of the TEI Lite DTD extended by a subset of the Mathematics DTD from ISO / IEC TR 957311:1992E