Makame

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Die Makame (von arabisch مقامة Maqama, DMG maqāma, deutsch „Unterhaltung“, Plural maqāmāt) ist eine Gattung der arabischen Literatur. Formal zeichnet sie sich durch die Verwendung von Reimprosa (arabisch Sadschʿ), d. h. von Reim im Prosatext, aus. (...) In der hebräischen Literatur wird die Gattung als „Machberet“ (מחברת) bezeichnet. Zu den bekanntesten Verfassern von Machberot gehören Jehuda Alcharizi („Sefer Tachkemoni“) und Immanuel ha-Romi („Machberot Immanuel“). https://de.wikipedia.org/wiki/Makame


The maqāma (Arabic: مقامة [maˈqaːma], literally "assembly"; plural maqāmāt, مقامات [maqaːˈmaːt]) is an (originally) Arabic prosimetric literary genre of picaresque short stories originating in the tenth century C.E. The maqāmāt are anecdotes told by a fictitious narrator which typically follow the escapades of a roguish protagonist as the two repeatedly encounter each other in their travels. The genre is known for its literary and rhetorical complexity, as well as its alternating use of rhymed verse with a form of Arabic rhymed prose known as saj'. The two most well-known authors within the genre are Badī' al-Zaman al-Hamadhāni, one of its earliest exponents, and al-Harīrī of Basra, whose maqāmāt are commonly held responsible for the genre's rise in popularity from the eleventh century onward. Interest in al-Hariri's Maqāmāt spread throughout much of the Islamic Empire, with translations and original works appearing in Hebrew, Syriac and Persian. Many authors still contribute to and draw inspiration from the literary genre of Maqāma to this day. https://en.wikipedia.org/wiki/Maqama


La maqâma (pl. maqâmât ; en arabe : مقامة ج ات) est un genre littéraire arabe fondé dans la deuxième moitié du xe siècle par Badî' al-Zamân al-Hamadhânî (mort en 1008). Il s'agit d'un court récit de fiction se présentant comme la retranscription en saj' (prose rimée et rythmée) d'une anecdote transmise oralement, le khabar. La maqâma met en scène un personnage central cherchant à gagner sa vie par la ruse (hila, kidya) et l’éloquence. https://fr.wikipedia.org/wiki/Maqâma


Meyers 1908

[145] Makame (arab.), ursprünglich soviel wie Versammlung, dann Bezeichnung von Zusammenkünften, bei denen einzelne durch improvisierte Vorträge und Stegreiferzählungen die Zuhörer zu unterhalten pflegten. Für derartige literarische Produkte bildete sich später eine besondere Kunstform in gereimter und gewählter, von Versen durchflochtener Prosa aus, die ebenfalls den Namen M. erhielt. Ihr eigentlicher Begründer ist Hamadani, wegen seiner glänzenden schriftstellerischen Begabung Bediez-zemân, »das Wunder der Zeit«, genannt, geb. in Hamadan, gest. um 1008, wenig über 40 Jahre alt, in Herat.

Seine »Makamen« erschienen Lakhnau 1293 d. H., Konstantinopel 1298 d. H., Beirut 1889 u. ö.; seine »Briefe« Kairo 1304 u. 1315 d. H., Beirut 1890 u. ö. Vgl. E. Amthor, Klänge aus Osten (Leipz. 1841). Ferner sind als Verfasser von Makamen bekannt Hariri (s. d.), der den eigentlichen Weltruf der Makamendichtung begründete, und Sojuti (s. d.). Im Mittelalter ahmten unter andern jüdische Dichter, vor allen Charisi, diese Kunstform nach.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 145. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007039026


Herders 1856

[77] Makâme, arab., d.h. Sitzungen, Zusammenkünfte, in der arab. Poesie eigene Form der Erzählung, eine mit Reimen untermischte Prosa. Die erste Sammlung gab Hamadani, eine gelungenere Hariri; jüdische Nachahmer sind Charizi und Imanuel Rumi; vgl. Rückert.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 77. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003423328


Pierer 1860

[756] Makāme (arab.), 1) ursprünglich Sitzung; dann 2) bei den ältern Arabern gebräuchliche literarische Zusammenkünfte, in denen von Einzelnen improvisirte Darstellungen, bes. Erzählungen aus dem Stegreife vorgetragen wurde a. Für derartige Darstellungen bildete sich allmälig ein eigener Kunststyl aus; die M. bestehen ihrem Haupttheile nach aus Prosa, deren einzelne Redeglieder mit einander reimen u. mit welcher eingestreute Verse wechseln. Der erste Araber, welcher einen Cyklus novellenartiger Erzählungen unter dem Namen Makamat veröffentlichte, war Hamadani, der jedoch von Hariri, welcher für das Muster in der ganzen Gattung gilt, weit übertroffen wurde. Von den Arabern gelangten die M. zu den Juden, bei denen dieselben vielfach Pflege fanden, so bes. von Josef Ibn Aknin aus Ceuta (vor 1185), Charisi u. Immanuel Rumi (nach 1321). Auch bei den Syrern fand die arabische Kunstform Eingang, hier bediente sich bes. Ebed-Jesu zwischen 1291–1316 in seinem Buch des Paradieses der Makamenform.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 756. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2001038698X


Brockhaus 1911

[114] Makâme (arab., Mehrzahl Makâmât), d.i. Aufenthalt, insbes. literar. Zusammenkunft, deren Teilnehmer einander mit geistreichen Literaturprodukten unterhielten, daher Name einer zuerst von Hamadâni (gest. 1007 n.Chr.) ausgebildeten, von Harîri zur Vollendung gebrachten Kunstform in gereimter Prosa mit eingestreuten Gedichten. In deutscher Sprache sind die M. von Rückert nachgebildet worden.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 114. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001327534