Müller, August
Müller 26) August, Orientalist, geb. 3. Dez. 1848 in Stettin, gest. 12. Sept. 1892 in Halle, studierte von 1864–68 in Halle und Leipzig klassische und orientalische Philologie, habilitierte sich in Halle 1870, wurde 1874 zum außerordentlichen Professor ernannt, ging 1882 als ordentlicher Professor nach Königsberg und kehrte 1890 in gleicher Eigenschaft nach Halle zurück. Seine wichtigsten Schriften sind: »Hebräische Schulgrammatik« (Halle 1878); »Ibn Abi Ußáibia« (arab. Text, Königsb. 1884); »Der Islam im Morgen- und Abendland« (in Onckens »Allgemeiner Geschichte«, Berl. 1885–87, 2 Bde.). Casparis »Arabische Grammatik« bearbeitete er in 4. und 5. Auflage (Halle 1876 u. 1887). Für Haupts »Sacred books of the Old Testament« (Leipz. u. Baltimore 1893 ff.) lieferte er eine Übersetzung der »Proverbien«. Daneben bearbeitete er den »Katalog der Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft« (Leipz. 1880 bis 1881, 2 Tle.) und gab die »Orientalische Bibliographie« (Bd. 1–5, Berl. 1888–92, fortgesetzt von Kuhn und Scherman) heraus.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 226-238. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007118856