Kollár, Ján
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Ján Kollár (slowakisch) bzw. tschechisch Jan Kollár (* 29. Juli 1793 in Mošovce, Königreich Ungarn; † 24. Jänner 1852 in Wien) war einer der bedeutendsten mitteleuropäischen Lyriker und Gelehrten des frühen 19. Jahrhunderts. Obwohl Slowake, schrieb der Altertumsforscher und Sprachwissenschafter fast ausschließlich auf Tschechisch. Er war evangelischer Geistlicher und eine wichtige Person aus der Zeit der Sprachenkämpfe im Königreich Ungarn (etwa erste Hälfte des 19. Jahrhunderts), zu dem die Slowakei damals gehörte. https://de.wikipedia.org/wiki/Ján_Kollár
Ján Kollár (Hungarian: Kollár János; 29 July 1793 – 24 January 1852) was a Slovak writer (mainly poet), archaeologist, scientist, Lutheran pastor, politician, and main ideologist of Pan-Slavism. https://en.wikipedia.org/wiki/Ján_Kollár
Ján Kollár (* 29. júl 1793, Mošovce – † 24. január 1852, Viedeň) bol slovenský politik, básnik, spisovateľ, evanjelický kňaz, ideológ slovenského a predstaviteľ českého a slovenského národného obrodenia, jazykovedec. Patril k zásadným osobnostiam hlásiacim sa k politickému programu panslavismu. Písal aj pod pseudonymom Čechobratr Protištúrsky.[1][2] Je po ňom pomenovaná planétka (20991) Jánkollár. https://sk.wikipedia.org/wiki/Ján_Kollár
Ján Kollár, někdy také Jan Kollár (29. července 1793 Mošovce – 24. ledna 1852 Vídeň), byl básník, jazykovědec, historik a evangelický farář slovenského původu, píšící česky, významná osobnost českého národního obrození a slovenského národního obrození, propagátor ideje slovanské vzájemnosti panslavismu. Psal i pod pseudonymem Čechobratr Protištúrsky. https://cs.wikipedia.org/wiki/Ján_Kollár
Meyers 1907
[264] Kollár, 1) Jan, tschech. Dichter und Altertumsforscher, geb. 29. Juli 1793 zu Mossocz im ungarischen Komitat Thurocz, gest. 24. Jan. 1852 in Wien, studierte 1812–15 auf dem Lyzeum in Preßburg und seit 1816 in Jena Theologie und wurde 1819 slowakischer Prediger der neubegründeten evangelischen Gemeinde in Pest. Als Dichter trat er zuerst auf mit einer Sammlung kleinerer Gedichte, »Básně« (Prag 1821), die später vermehrt und teilweise umgearbeitet u. d. T.: »Slávy Dcera« (»Tochter der Slawa«, 3. Aufl., Pest 1832, 2 Tle., wovon der letztere die »Auslegung« [»Výklad«] enthält; Pest 1845; Wien 1852; Prag 1862 u. ö.) erschienen, ein berühmt gewordenes Werk, worin er seinem Schmerz über das Verdrängtwerden seines Stammes durch die deutsche Kultur Ausdruck gab. Dann folgte die verdienstvolle Sammlung slowakischer Volkslieder: »Národnie zpěvanky« (2. Aufl., Ofen 1834–35, 2 Tle.). Von seinen übrigen Werken nennen wir: »Über die Namen und Altertümer des slowakischen Volkes etc.« (»Rozpravy o jmenách etc.«, Ofen 1830), ferner »Cestopis« (eine Reisebeschreibung durch Oberitalien, Tirol und Bayern, Pest 1843; Prag 1863), namentlich aber sein zuerst tschechisch, dann deutsch geschriebenes Werk »Über die literarische Wechselseitigkeit zwischen den Stämmen und Mundarten der slawischen Nation« (das. 1837; 2. [tschech.] Aufl., das. 1853). Als darauf die Sprachenkämpfe in Ungarn begannen, scharte sich die ganze slowakische Jugend um den berühmten Dichter und Schriftsteller, obschon dieser selbst sich gegen jegliche panslawistische Tendenz verwahrte. 1849 wurde er zum ordentlichen Professor der Archäologie an der Universität in Wien ernannt. Nach seinem Tod erschien noch das archäologische Werk »Staroitalia slavjanská« (»Das slawische Altitalien«, Wien 1853; neue Aufl., Prag 1863). Seine gesammelten Werke (mit der Autobiographie des Dichters) erschienen in 4 Bänden (Prag 1862–63; 2. Aufl., das. 1868, beide unvollständig).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 264. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006914047
Herders 1855
[632] Kollar, Joh., slowakisch-böhm. Dichter, um die slavische Literatur, Sprache und Archäologie sehr verdienter Gelehrter, geb. 1793 zu Mossolz im ungar. Comitat Trentschin, gest. 1852 als Professor [632] der slav. Archäologie in Wien, hinterließ Gedichte, sprachliche und archäologische Arbeiten.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 632-633. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000340224X
Pierer 1860
[658] Kollār, 1) Adam Franz K. von Keresztén, geb. 1723 zu Tarchowa in Ungarn; Jesuit, st. 1783 als Director der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien; er schr. u.a.: Analecta monumentorum Vindobon., Wien 1761, 2 Thle., Fol.; Hist. diplomat. juris patronatus regum Hungariae, ebd. 1762; Historiae jurisque publ. regni Hungariae amoenitates, Presb. 1783, 2 Bde.; gab heraus: Meninski, Türkische Grammatik, 1756, 2 Thle., u. Lambeccius Comment. de biblioth. caes. Vindob.1766–82, 2 Bde., Fol. 2) Johann, geb. 29. Juli 1793 zu Moschowze in der ungarischen Gespannschaft Thurotz, studirte in Presburg Theologie, wurde 1819 Caplan u. dann Pfarrer an der evangelischen Kirche in Pesth u. 1849 Professor der slawischen Alterthümer in Wien, wo er den 24. Jan. 1852 starb. Er war einer der Hauptführer der Panslawisten; nach ihm ist alle Cultur in Europa von den Slawen ausgegangen, die Slawen sind von den Deutschen aus ihren Sitzen verdrängt worden, die Slawen müssen dahin wieder zurückkehren. Er schr.: Slavy dcera (lyrisch-episches Gedicht), Ofen 1824, u.a. Pesth 1832; Kazne, 1831; Über die literarische Wechselseitigkeit zwischen den Stämmen u. Mundarten der Slawischen Nation, Pesth 1831, 2. Aufl. 1844; Reise durch Oberitalien, Tyrol u. Baiern, ebd. 1843; Staroitalia slavjan-ka (das slawische Altitalien), Wien 1853.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 658. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010259511
Brockhaus 1911
[987] Kollár, Jan, tschech. Dichter, geb. 29. Juli 1793 zu Massocz in Ungarn, evang. Geistlicher in Pest, später Prof. der slaw. Altertümer in Wien, gest. 29. Jan. 1852; seine Sonettendichtungen »Slávy dcera« (»Der Slawa Tochter«, 1821 u.ö.) wurden zum poet. Kodex des Panslawismus, den er auch durch »Über die literar. Wechselseitigkeit der slaw. Nationen« (2. Aufl. 1844) förderte; sammelte slowak. Volkslieder (2 Bde., 2. Ausg. 1832-33), schrieb antiquarische Abhandlungen u.a.
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 987. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001260707
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