Klopstock, Friedrich Gottlieb

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Friedrich Gottlieb Klopstock (* 2. Juli 1724 in Quedlinburg; † 14. März 1803 in Hamburg), deutscher Dichter.


Ausgaben (Auswahl)

  • Friedrich Gottlieb Klopstock, Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1974 ff. (= Hamburger Klopstock-Ausgabe).


  • Handexemplar der "Oden" (1771). Göttingen : Wallstein Verlag, [2020]
  • Gedichte. Altenmünster : Jazzybee Verlag, 2012, Erweiterte Ausgabe
  • Oden. Stuttgart : Reclam, 2012, Bibliogr. erg. Ausg.
  • Oden Erster Band. Berlin : Contumax GmbH & Co. KG, 2010
  • Oden Zweiter Band. Berlin : Contumax GmbH & Co. KG, 2010
  • Der Schoosshund. Leipzig : Connewitzer Verl.-Buchh., 1997
  • Gedanken über die Natur der Poesie. Frankfurt am Main : Insel, 1989, Orig.-Ausg., 1. Aufl.
  • Klopstocks Werke. Berlin : Aufbau-Verlag, 1983, 4. Aufl. (Bibliothek Deutscher Klassiker) 1. Aufl. 1971
  • An Freund und Feind : ausgew. Oden / Friedrich Gottlieb Klopstock. [Ausw. u. Nachw. von Heinz Czechowski]. 1. Aufl., [1. - 15. Tsd.] Leipzig : Insel-Verlag 1975 (Insel-Bücherei 283)
  • Klopstocks Oden und Elegien. Stuttgart : Metzler, 1974, Faks.-Dr. d. Ausg. Darmstadt, Wittich, 1771.
  • Poesiealbum 49. Friedrich Gottlieb Klopstock. Berlin : Verlag Neues Leben, 1971
  • Oden. Bern : Lang, 1971, Nachdr. d. Ausg. Hamburg 1771
  • Ausgewählte Werke. Darmstadt : Wissenschaftl. Buchgesellschaft, 1962
  • Dichtungen und Schriften. München : Goldmann, [1962]
  • Werke in einem Band. München : Hanser, 1954. Hrsg. von Karl August Schleiden, Nachw. von Friedrich Georg Jünger


Meyers 1907

[151] Klopstock, Friedrich Gottlieb, bahnbrechender deutscher Dichter, geb. 2. Juli 1724 in Quedlinburg, gest. 14. März 1803 in Hamburg, war das älteste unter 17 Kindern des Advokaten K. Die Ausbildung des Dichters, vom Vater früh vorzugsweise auf körperliche Entwickelung gerichtet, fand in dieser Hinsicht besondere Förderung durch den Umstand, daß die Familie um 1735 auf das in Pacht genommene Amtsgut Friedeburg bei Quedlinburg zog. 1737 wurde K. Schüler des Gymnasiums in letzterer Stadt, 1739 trat er in die Schule zu Pforta. Dort wurde er mit den altklassischen Schriftstellern genau vertraut und faßte frühzeitig den Plan zu einem nationalen Heldenepos über Heinrich den Vogler, der aber unter dem Eindruck von Miltons »Verlornem Paradies« bald durch den des »Messias« verdrängt wurde. K. wählte mit sicherm Gefühl einen Gegenstand, in dem der bedeutendste Gehalt jener Zeit, die pietistisch vertiefte religiöse Stimmung, verkörpert werden konnte. Schon in seiner Abschiedsrede über die großen Epiker, die er 21. Sept. 1745 in Pforta hielt (abgedruckt in Cramers »Klopstock«, Bd. 1), wies er auf die große Lebensaufgabe, die ihm vorschwebte, hin. In Jena, wohin sich' K. im Herbst 1745 begab, um Theologie zu studieren, entstanden die drei ersten Gesänge des »Messias« und zwar in Prosa. Die anfängliche Absicht, das Gedicht überhaupt in ungebundener Rede abzufassen, die besonders in dem Widerwillen des Dichters gegen den Modevers, den Alexandriner, wurzelte, wurde erst während Klopstocks Studienzeit in Leipzig (seit Ostern 1746) aufgegeben, wo er den Anfang seines Gedichts, zuerst am Erfolg zweifelnd, in Hexameter umgoß, und dieser Übergang zu dem antiken Metrum sollte für die moderne Dichtung höchst bedeutsam werden. In Leipzig trat K. in Verbindung mit dem Kreis junger Poeten, die, von der Gottschedschen Richtung abgefallen, in den sogen. »Bremer Beiträgen« (s. d.) ihr literarisches Organ hatten. Diese »Beiträge« brachten denn auch (1748 im 4. Band) die drei ersten Gesänge von Klopstocks »Messias« in die Öffentlichkeit. K., der auch als Lyriker bereits in Leipzig produktiv gewesen war und dort einige seiner schönsten Oden (»Der Lehrling der Griechen«, »An die Freunde« (Wingolf), »An Giseke«, »Die künftige Geliebte«) gedichtet hatte, war inzwischen als Hauslehrer einer angesehenen Familie nach Langensalza gegangen, hauptsächlich um der Schwester seines Vetters Schmidt, Marie Sophie, nahe zu sein, die bei einem Besuch in Leipzig in K. eine leidenschaftliche, doch unerwiderte Neigung entfacht hatte und in Klopstocks Dichtungen unter dem Namen »Fanny« verewigt ist. Die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen, die Gegenliebe des Mädchens zu erwerben, bewog neben andern Umständen den Dichter, einer Einladung Bodmers nach Zürich zu folgen. Im Juli 1750 traf er hier ein. Unterdessen war das anfängliche Schweigen über das Messiasfragment in Deutschland dem lauten Lärm eines heftigen literarischen Streites gewichen. Der Professor der Philosophie G. F. Meier in Halle, der Gothaer Rektor Stuß u. a. sprachen sich anerkennend aus, während Gottsched energisch, aber völlig fruchtlos, die Begeisterung für den »Messias«[151] bekämpfte. In Zürich enttäuschte Klopstocks jugendliches, genußfrohes Auftreten und Verhalten (vgl. die Ode »Zürchersee«) Bodmer und dessen alte Freunde, die einen »heiligen« Dichter erwartet hatten. Bodmer zürnte in unfreundlichster Weise; K. aber ging in seinem überreizten Selbstgefühl einen Schritt zu weit, so daß ein Bruch erfolgte, der vor Klopstocks Weggang aus Zürich (im Februar 1751) nur notdürftig geheilt werden konnte. Inzwischen hatte K. durch Vermittelung des Ministers Grafen Bernstorff vom König Friedrich V. von Dänemark einen Gnadengehalt von 400 Reichstaler erhalten, damit er in Kopenhagen den »Messias« mit guter Muße und »ohne Distraktion« beendigen könne. Auf der Hinreise lernte K. in Hamburg die für sein Gedicht begeisterte Meta Moller kennen, die im Juni 1754 seine Gattin wurde. Die ersten Jahre seiner sehr glücklichen Ehe sahen den Dichter auch auf dem Höhepunkt seines dichterischen Schaffens. 1755 war der »Messias« bis zum zehnten Gesang beendigt und in doppelter Ausgabe erschienen. Um dieselbe Zeit entstanden Klopstocks früheste prosaische Abhandlungen; 1757 machte der Dichter mit dem »Tod Adams« den ersten dramatischen Versuch, und gleichzeitig war er besonders fruchtbar in der Gattung des geistlichen Liedes. 1758 nahm der Tod seine treue Meta (Cidli nannte sie der Dichter in den schönen an sie gerichteten Oden) während eines Besuches in Hamburg ihm von der Seite, und mit diesem Ereignis schließt Klopstocks glücklichster Lebensabschnitt. In den Jahren 1762–64 verweilte der Dichter in Quedlinburg und Halberstadt im Familienkreis; 1763 wurde er zum dänischen Legationsrat ernannt. In die nächsten Jahre fällt Klopstocks Beschäftigung mit der altnordischen Dichtung und Mythologie; die unklar-idealisierenden Vorstellungen, die er sich von der heidnischen Vorzeit der Germanen bildete, spiegeln sich von nun an vielfach in seinen Schriften wider; in manchen Fällen hat er aus seinen ältern Schriften die mythologischen Namen des klassischen Altertums entfernt und sie durch germanische ersetzt. Neben der Fortführung des »Messias« entstand in der nächstfolgenden Zeit unter anderm das dramatische Bardiet »Die Hermannsschlacht« (1769), von dem angeregt sich das wesenlose, bombastisch-rethoriscbe Bardenwesen in der deutschen Literatur üppig ausbreitete. Die Hoffnungen, die der Dichter in den letzten 60er Jahren auf den neuen Kaiser, Joseph II., setzte, erfüllten sich in keiner Weise. 1770, nach dem Sturze seines Gönners Bernstorff, siedelte K. nach Hamburg über. Durch die Sammlung seiner Oden, welche die Landgräfin Karoline von Darmstadt, und die inkorrekte, die der Dichter Dan. Schubart kurz vorher veröffentlicht hatten, sah er sich veranlaßt, selbst eine Ausgabe (Hamb. 1771) zu besorgen, die er Bernstorff widmete. Nach Bernstorffs Tode (1772) wohnte K. eine Zeitlang im Hause von dessen Gemahlin in Hamburg; dann bezog er das Haus eines Herrn v. Winthem daselbst, dessen Witwe später (1791) seine zweite Frau und die treue Pflegerin seines Alters wurde. 1772 ward das Trauerspiel »David« beendigt, 1773 der »Messias« endlich abgeschlossen. Weit über Deutschlands Grenzen hinaus war der Ruhm des Gedichts erschollen. Übertragungen, unter anderm in die italienische, französische und englische Sprache, machten es dem Auslande zugänglich. 1774 erschien die wunderliche Prosaschrift »Die deutsche Gelehrtenrepublik«, die auf Subskription gedruckt wurde. Wie tief und stark die Verehrung und Begeisterung für K. im allgemeinen, besonders aber bei der damaligen Jugend war, zeigt am deutlichsten das Verhältnis, in dem die Mitglieder des Göttinger Dichterbundes (s. d.) zu dem Dichter des »Messias« standen. Sie sahen in K. ihr Ideal und unbedingtes Vorbild. K. trat auch in persönliche Beziehung zu ihnen, und als er 1774 der Einladung, die Markgraf Karl Friedrich von Baden an den »Dichter der Religion und des Vaterlandes« zum dauernden Besuch an seinem Hofe hatte ergehen lassen, folgte, verweilte er in Göttingen im Kreise der begeisterten Verehrer. Von des Dichters damaliger Einkehr in Goethes Wohnhaus berichtet »Dichtung und Wahrheit«. Schon im Frühjahr 1775 verließ K., des Hoflebens müde, Karlsruhe und traf im Juni wieder in Hamburg ein, wo er die letzten 28 Jahre seines Lebens in zunehmender Stille und Zurückgezogenheit verbrachte. Verdrossen durch die kühle Aufnahme der »Gelehrtenrepublik« und seiner seltsamen linguistischen Versuche (»Fragmente über Sprache und Dichtkunst«, 1779 und 1780), spann sich der Dichter immer mehr in seiner Sonderstellung ein. Der Odendichtung blieb er bis wenige Jahre vor seinem Tode treu; wenn auch einige seiner herrlichsten Oden, unter anderm »An Freund und Feind«, in die letzten Jahrzehnte seines Lebens fallen, so litt doch seine spätere Lyrik noch mehr als die frühere an Unverständlichkeit und Schwerfälligkeit des Ausdrucks. Mehr und mehr der deutsch-patriotischen Richtung sich ergebend (die Dramen: »Hermann und die Fürsten« und »Hermanns Tod« sind Zeugnisse hierfür), nahm K. auch lebhaften Teil an den damaligen großen weltgeschichtlichen Vorgängen im Ausland. Schon der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg hatte ihn hoch begeistert, die Einberufung der französischen Reichsstände feierte er durch die Ode »Etats généraux« (1788). Ein Dekret, das ihn nebst andern freiheitsfreundlichen Ausländern zum Bürger der französischen Republik ernannte (1792), war die Anerkennung für diese und ähnliche Kundgebungen. Seiner Enttäuschung, die nicht lange auf sich warten ließ (den Entwickelungsgang der Revolution mißbilligte er in einem Schreiben an den Präsidenten des Konvents sehr nachdrücklich), gab er gleichfalls poetischen Ausdruck (Ode »Mein Irrtum«). Am 2. Juli 1824 ward zu Quedlinburg und Altona Klopstocks Säkularfeier begangen und ihm in ersterer Stadt ein Denkmal errichtet, 2. Juli 1874 in Quedlinburg, Schulpforta und anderwärts das 150jährige Jubiläum des Dichters gefeiert. Sein Bildnis s. Tafel »Deutsche Klassiker des 18. Jahrhunderts« (S. 96 dieses Bandes).

Die historische Bedeutung von Klopstocks Schaffen ist sehr groß. Er befreite die deutsche Dichtung aus den Banden trockner Verstandeskultur, in der sie jahrzehntelang befangen gewesen war, und verlieh ihr durch die Tiefe, Kraft und Wahrheit des religiösen Gefühls, das ihn ganz erfüllte, eine Schönheit und Größe, die zuvor in Deutschland unbekannt gewesen war. Durchaus Lyriker, von seltener Gewalt des Pathos, und zugleich ein sorgfältig feilender Künstler, erweckte K. in den stillen Herzen der dem öffentlichen Leben meist fernstehenden Menschen jener Zeit die idealste Begeisterung für Religion, deutsche Art, Freiheit, Liebe und Freundschaft, die mehrere Generationen beglückt und gehoben hat. Er ist der bedeutendste Vertreter der großen Periode der Empfindsamkeit, so wie Lessing und Kant die bedeutendsten Vertreter der Aufklärung sind: erst in Goethe und Schiller fanden diese beiden Kulturströmungen harmonischen Ausgleich. Zugleich aber übte K. entscheidenden Einfluß auf[152] die Entwickelung des poetischen Stils: seine Sprache bietet in ihrer gedrängten Kürze eine Fülle ausdrucksvoller Schönheit, sie ist individuell und von dem Hergebrachten stark abweichend; doch ist sie oft allzu kühn, dunkel und hier und da fast ungenießbar geschraubt. Seine metrischen Neuerungen waren dagegen größtenteils glücklich: die antiken Vers- und Strophenformen sind zwar nicht einwandfrei von K. gehandhabt worden, aber sie bilden zu dem erhabenen Inhalt seiner Dichtung das passende Gewand; die »freien Rhythmen«, die er einführte (zuerst in der Ode »Die Genesung«, 1754), haben sich bis auf die Gegenwart als sehr wertvolles Ausdrucksmittel erwiesen. Klopstocks Talent war einseitig auf eine bestimmte Form der »sentimentalischen« Lyrik beschränkt; sein »Messias« ist als Epos verfehlt und nur durch die lyrischen Schönheiten erfreulich, seine Dramen sind unbedeutend, seine theoretischen Arbeiten schrullenhaft. Aber er hat das Gefühlsleben seiner Zeit wie kein andrer erschlossen und dadurch auf die junge Dichtergeneration einen kaum zu ermessenden Einfluß gewonnen.

Die Hauptausgaben von Klopstocks gesammelten Schriften sind folgende: Werke, Ausgabe in 7 Bänden (Leipz. 1798–1810), Ausgabe in 12 Bänden (das. 1798–1817); Sämtliche Werke in Einem Bande (das. 1839); Stereotypausgabe in 9 Bänden (der letzte enthält den Nachlaß von Meta K., das. 1839) und in 10 Bänden (das. 1844); Ergänzung der Sämtlichen Werke durch 3 Bände, Briefwechsel, Lebensgeschichtliches und andre Beiträge enthaltend (hrsg. von H. Schmidlin, Stuttg. 1839–40); Werke (hrsg. von Back, das. 1876, 6 Bde., und von Boxberger, Berl. 1879, 6 Bde.). Eine Auswahl in 6 Bänden erschien Stuttgart 1869, in 4 Bänden daselbst 1886 und 1893. Unter den Einzelausgaben der Oden seien erwähnt die von Vetterlein (Stuttg. 1827, 3 Bde.), Gruber (Leipz. 1831, 2 Bde.); die kritisch wertvollste ist die von Muncker und Pawel (Stuttg. 1889, 2 Bde.). Vgl. Karl Friedr. Cramer (s. d.), K. in Fragmenten aus Briefen von Tellow an Elisa (Hamb. 1777, fortgesetzt 1778) und K. Er und über ihn (Bd. 1, Hamb. 1780, vermehrt Leipz. 1782; Bd. 2, Dessau 1781, vermehrt Leipz. 1790; Bd. 3–5, Leipz. 1783–92; Bd. 6 fehlt; Bd. 7, Leipz. 1792); Klamer-Schmidt, K. und seine Freunde; Briefwechsel der Familie K. unter sich und mit Gleim, Schmidt, Fanny etc., aus Gleims brieflichem Nachlaß herausgegeben (Halberst. 1810, 2 Bde.); Mörikofer, K. in Zürich (das. 1851; neue Bearbeitung in dem Werk »Die schweizerische Literatur des 18. Jahrhunderts«, das. 1861); D. F. Strauß, Klopstocks Jugendgeschichte und K. und der Markgraf Karl Friedrich von Baden (Sonderausgabe aus den »Kleinen Schriften«, Bonn 1878); Lappenberg, Briefe von und an K. (Braunschw. 1867); Erich Schmidt, Beiträge zur Kenntnis der Klopstockschen Jugendlyrik (Straßb. 1880); Pawel, Klopstocks Oden (Wien 1880); Muncker, K. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften (Stuttg. 1888) und Lessings persönliches und literarisches Verhältnis zu K. (Frankf. 1880); Lyon, Goethes Verhältnis zu K. (Leipz. 1882); Düntzer, Erläuterungen zu Klopstocks Oden (2. Aufl., das. 1878).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 151-153. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006903983


Brockhaus 1809

[523] Friedrich Gottlieb Klopstock, für Deutschlands Dichtkunst gewiß einer der Merkwürdigsten des verflossenen Jahrhunderts, hatte Quedlinburg zu seinem Geburtsort (2. Jul. 1724.). Sein Vater, erst Quedlinburgscher Commissionsrath, ein sehr origineller Mann, der sich oft mit Ahndungen und sogar Teufelserscheinungen herumschlug, hatte nachher das Amt Friedeburg im Mansfeldischen gepachtet, wo denn unser Klopstock in seinem ländlichen Aufenthalte sein glückliches Knabenalter verbrachte, und dann zu Quedlinburg das Gymnasium besuchte. Im 16. Jahre kam er auf die Schulpforte (bei Naumburg), und hier entwickelte sich nun sein Charakter als Mensch und als Dichter. Unter dem hiesigen verdienten Rektor Freitag setzte er sich in den alten Sprachen fest, gewann immer mehr Vorliebe für die klassischen Schriftsteller, machte selbst mehrere poetische Versuche, und faßte schon hier den Entschluß, irgend ein großes episches Gedicht zu fertigen, obgleich er in der Wahl des Stoffes nicht mit sich einig werden konnte, und damals vorzüglich Kaiser Heinrich der Vogler immer ihm als ein würdiger Gegenstand einer Evopee vorschwebte. Im Jahr 1745 verließ er die Pforte, wo er besonders auch in seiner [523] Abschiedsrede jenen Entschluß über sein Gedicht eröffnete, ging dann nach Jena, studirte hier Theologie, und entwarf schon im Stillen die ersten Gesänge der Messiade. In Leipzig, wohin er schon im folgenden Jahre sich begab, machte er nun die anziehendsten Bekanntschaften mit Cramer, Schlegel, Rabener, Zachariä u. m. die sich besonders damals durch die Bremischen Beiträge bekannt machten, in welchen denn auch zuerst die drei Gesänge seines Messias erschienen. Bald wurde ihm nun aber der Aufenthalt zu Leipzig unangenehm, da mehrere seiner Freunde die Akademie verließen, und so ging auch er 1748 nach Langensalza, in das Haus eines Verwandten, Weiß, über dessen Kinder er die Aufsicht übernahm, und wo er Schmidts Schwester, die in seinen Oden so oft besungene Fanny, persönlich kennen lernte, die er mit der heißesten Zärtlichkeit liebte, aber die ihn – nicht wieder liebte; und nur erst nach mehreren Jahren, durch Reisen und Zerstreuungen konnte er sich von der schwermüthigen Stimmung wieder heilen, die ihn wegen jener nicht erwiederten Liebe so sehr befallen hatte. – Jetzt begann nun, da seine Messiade erschien, die Periode seines Ruhms: sie machte, wie das bei einem solchen Werke zu erwarten stand, außerordentliches Aufsehen, und erregte gleiche Bewunderung und gleichen Tadel. Ein Theil verehrte den Sänger des Messias wie einen heiligen Dichter oder Propheten des alten Bundes; man sah es als ein Religionsbuch an, und ihn nannte man nur mit Ehrfurcht. Andre, namentlich alte Theologen, glaubten, die Religion werde durch seine verwegenen Dichtungen ganz entweiht. Ja ein ehrlicher Dorfpfarrer kam ausdrücklich zu ihm und bat ihn in allem Ernste, um Gottes und um der Religion willen, er möchte den Abadonna (einen abgefallenen Engel) ja nicht selig werden lassen. Daß auch seichte Kritiken erschienen, war wohl um so weniger zu verwundern, je weniger gerade die Verfasser davon selbst ihn vielleicht richtig verstanden. Klopstocks Ruhm wurde dadurch nur noch mehr erhöht, und was Lessing in einem Epigramm auf einen gewissen Meyer sang, konnte auf mehrere seiner Tadler angewendet werden:

[524]

Sein kritisch Lämpchen hat die Sonne selbst erhellet,
Und Klopstock, der schon stand, von neuem aufgestellet.

Den stärksten Eindruck hatte sein Gedicht in der Schweiz gemacht. Kein Wunder, daß ihm Bodmer und seine Freunde wiederholt anlagen, in die Schweiz zu kommen. Klopstock nahm es an und reiste mit Sulzer im Sommer 1750 nach Zürich, wo alles aufgeboten wurde, ihm seinen Aufenthalt höchst angenehm und wo möglich zu seinem immerwährenden Wohnort zu machen, und man bewunderte ihn hier allenthalben mit einer Art heiliger Ehrfurcht1. Auch Er fand es hier und in mehrern Kantonen, zu welchen er eine Lustreise machte, äußerst reizend, und auf schweizerischem Grund und Boden keimten jene großen Ideen von Vaterland, Freiheit und deren heldenmüthigem Vertheidiger Hermann. – Auch in Dänemark hatte man die 3 ersten Gesänge seines Messias, hauptsächlich durch den berühmten großen Bernstorf kennen lernen, und Klopstock wurde nach Copenhagen eingeladen. Dieser reiste 1751 ab, machte seine Reise über Braunschweig und Hamburg, und hier lernte er, durch einen Brief von Gärtner an eine eigentlich strenge Leserin seiner Gesänge empfohlen, in dieser selbst das geistreiche Mädchen, Meta (eigentlich Margaretha) Moller kennen, ward mit ihr näher bekannt und in drei Tagen schon völlig durch Liebe mit ihr einverstanden, die er, da häusliche Verhältnisse ihre Verbindung noch hinderten, jetzt noch durch Briefe fortsetzte, weil sein Reise nach Copenhagen vor allem beschleuniget werden mußte. Hier wurde er von Bernstorf mit Freundschaft und hoher Achtung aufgenommen; er blieb den Winter über hier, wurde dann in dem folgenden Sommer durch seinen Freund Moltke beim König Friedrich V. vorgestellt und da dieser im Sommer 1752 eine Reise nach Holstein machte, so benutzte Klopstock diese Gelegenheit, zu seiner geliebten Meta nach Hamburg zurückzukehren, wo er sich den ganzen Sommer aushielt, [525] zwar wieder nach Dänemark mit dem König zurückkehrte, auch das Jahr 1753 hier noch zubrachte, aber im Sommer 1754 wieder nach Hamburg reiste, und am 10. Juni sich mit seiner Meta verband. Leider genoß er das Glück der ehelichen Liebe nicht lange: der Tod entriß sie und ein noch ungebornes Kind dem Dichter, dem sie mit der reinsten innigsten Liebe anhing; er begrub sie in dem Dorfe Ottensen bei Hamburg, und setzte dort die einfache schöne Grabschrift:

Saat gesäet von Gott,
Am Tage der Garben zu reifen.

Von 1771 an wohnte er, mit dem Charakter eines königlich dänischen Legationsraths und markgräflich badeuschen Hofraths (welchen letztern ihm der nachherige Churfürst Friedrich von Baden nebst einem Jahrgehalte ertheilte), in Hamburg, lebte hier in der Stille fort, und fand im Winter sein höchstes Vergnügen an Schlittschuhlaufen, wo er aber selbst einmal in die höchste Lebensgefahr kam, indem er einbrach, aber selbst bei dem augenscheinlichsten Tode die Fassung so wenig verlor, daß er seinem Begleiter selbst die Maßregeln angab, ihn zu retten, und – er wurde gerettet. Darauf bezieht sich auch selbst eine Stelle am Schluß des Messias:


Du gabst mir Muth in der Nähe des Todes.

Klopstocks Ende war wie sein Leben. Mit voller religiöser Ueberzeugung, mit Ruhe und Ergebung starb er den glücklichen Tod des Gerechten und Guten, den er selbst im 12. Gesang seiner Messiade besungen hat, am 14. März 1803 sanft und ohne Schmerzen. Sein Leichenbegängniß, gewiß eins der feierlichsten, das einem Gelehrten Deutschlands zu Theil ward, zeigt die allgemeine Theilnahme seiner Mitbürger, die sie im Namen aller entfernten hohen und niedern Verehrer des Entschlafenen hier zu Tage legten. Die hier wohnenden Gesandten und Geschäftsträger, alle angesehene Bürger, Senatoren, Kaufleute, Kirchen- und Schullehrer, Künstler u. s. f. begleiteten in 126 Wagen die Leiche, welche unter einer Ehrenwache von 100 Mann zu Fuß und zu Pferde, unter dem großen volltönenden Geläute der 6 Hauptthürme[526] von Hamburg, durch Zuströmen vieler Tausende und unter mehrern der Sache angemessenen Feierlichkeiten, welche durch das Wehen der Trauerflaggen von den Schiffen im Hafen noch einen erhabnern Eindruck machten, an einem heitern Frühlingstage den 22. März zu Ottensen neben seiner Meta eingesenkt wurde, wo er sich schon bei ihrem Tode sein Grab bestellt hatte.

Klopstock war von Seiten seines Charakters munter und aufgeweckt; sein nicht sparsamer Scherz doch immer mit einer gewissen Würde verbunden, indem er sich nie bis zum Lustigmacher herabließ; sein Spott war nie bitter. Eine gewisse Geradheit hielt ihn von der nähern Bekanntschaft mit Vornehmeren zurück, denn die kalte Herablassung der Großen sah er mehr als Beschimpfung an. Er zog gern mit ganzen Familien seiner Freunde aufs Land. Immer freute er sich, von einem Kreise von Kindern umgeben zu sein. – Seiner freudigsten Beschäftigung im Winter ist oben schon Erwähnung gethan worden. An dem Wohl und dem häuslichen Glück seiner Freunde nahm er den innigsten Antheil, aber besonders angenehm war ihm die Rückerinnerung an seine Dichterfreunde, mit denen er in Leipzig vereint gewesen war, und von denen er immer Einen nach dem andern ins Grab sinken sah. Der Letzte, der aus diesem zarten Kreise seiner alten Freunde heraustrat, war Ebert: auch diesen überlebte er; mit Fassung und Standhaftigkeit vernahm er die Nachricht von seinem Tode. – Von den neuern Weltbegebenheiten vermied er absichtlich zu sprechen, und so sehr er auch Freiheit des menschlichen Geistes liebte, und überhaupt jede Tyrannei haßte, so ist doch die ihm zugeschriebene Revolutions-Ode an Rochefoucaulds Schatten als ganz untergeschoben zu betrachten.

So schwer es ist, Klopstock als Dichter und Gelehrten zu charakterisiren, und so wenig es hier der Ort ist, eine gänzlich gnügende Auseinandersetzung und Entwickelung der Schönheiten, die seine Werke so sehr auszeichnen, aufzuführen, so dürfte es doch vielen unserer Leser und Leserinnen, die gewiß Klopstock als einen der ersten Dichter der Deutschen verehren, nicht unangenehm sein, wenigstens hier einen[527] kleinen Ueberblick seiner hohen Verdienste, und worin er eigentlich groß und einzig genannt zu werden verdient, zu erhalten.

Als Oden-Dichter ist wohl Klopstock bestimmt unter den lyrischen Dichtern aller Zeiten der größte. Man kann ihn den Pindar der neuern Poesie nennen, aber er übertrifft diesen an Fülle und Tiefe der Empfindung, so wie die Seelenwelt, die er schildert, die von dem griechischen Dichter dargestellten Gegenstände aus der Sinnenwelt übertrifft. Seine geistlichen Oden (z. B. die Frühlingsfeier) nehmen den Schwung des Psalmisten, und zeigen selbst in der Freiheit des Metrums die Sicherheit seines lyrischen Geistes. Die ersten Oden an Fanny, Ebert sind wegen der darin herrschenden Melancholie und erhabenen Stimmung gewiß keinem gebildeten Leser unbekannt. Und selbst im Gefühle der Freude (z. B. in der Ode am Züricher See), selbst wenn er beinahe anakreontisch wird, wie in manchen kleinen Gedichten an Cidli, verläugnet er nie seine hohe Würde und die hohe platonische Richtung seiner Liebe. Die spätern Oden, wo er Theil an den Begebenheiten der Zeit und namentlich der französischen Revolution nimmt und worin Deutsches Vaterland und unsre Sprache die gefeierten Hauptgegenstände sind, zeichnen sich durch das Feuer des Patriotismus und die neuen schöpferischen Wendungen des Ausdrucks aus. Durch letztere, wie auch durch die gewählte nordische Mythologie wird er freilich mehrern Lesern oft dunkel; aber auch eben dieses – größere Publikum wird Klopstock als geistlichen Liederdichter verstehen und dankbar verehren, wenn es sich an die Lieder: Auferstehn, ja auferstehn wirst du etc. Wenn ich einst von jenem Schlummer etc. die sich besonders durch den von Klopstock sonst verbannten Reim unterscheiden, mit Rührung erinnert.

Den größten und schnellsten Ruf erwarb sich aber Klopstock durch seine Evopee, der Messias, deren erste Gesänge gleich bei ihrer Erscheinung durch den erhabenen Propheten-Schwung, durch die Pracht ihrer Schilderungen und durch den hohen ächt patriarchalischen [528] Idyllenton den glücklichen Nebenbuhler Miltons verkündigten. Wenn der Britte auch als epischer Dichter durch die Charaktere seiner Helden, besonders des Satan, und durch Klarheit des epischen Stils den Vorzug verdient, so übertrifft ihn auf der andern Seite Klopstock durch lyrischen Gehalt, musikalischen Wohllaut und den Glanz der Darstellung. Ein einziger Vers von Klopstock hat einen größern Schwung der Empfindungen, als Milton je hervorbringen kann; aber freilich ermüdet dann auch zuweilen der fortgesetzte Hymnenton.

Klopstocks Barditen sind mehr dramatisirtes Heldengedicht und lyrisch-theatralische Scenen, als ein Trauerspiel (die Form von letzterm hat mehr sein Tod Adams, wo er Jamben, mit Anapästen vermischt, braucht): die Chöre, von denen auch Gluck mehrere componirt hat, und welche zu des letztern meisterhaftesten Arbeiten gehörten, leider! aber, da sie Gluck mehr im Kopfe als aufm Papiere hatte, ganz für uns verloren sind, – sind von höchstem lyrischen Schmuck und athmen höchsten Patriotismus und Freiheitssinn. Er hat den deutschen Charakter idealisirt, wie keiner.

Um die Sprache hat Klopstock ein großes grammatisches Verdienst. Seine Fragmente über Sprache und Dichtkunst, seine Gelehrten-Republik und grammatischen Gespräche klärten viele Gegenstände der deutschen Grammatik und Poesie auf, wenn auch seine Neuerungen in der Orthographie, wo er alle überflüssigen Buchstaben wegwarf, nicht Beifall fanden.

Fußnoten

1 Ein paar Mädchen kamen ausdrücklich von Glarus her den See heruntergefahren, einzig in der Absicht, den Sänger des Messias zu sehen.

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 523-529. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000794775


Damen Conversations Lexikon 1836

[158] Klopstock, Friedr. Gottlieb, der gottbegeisterte Sänger des Messias, der Dichter der Oden, wurde 1724 zu Quedlinburg geb. und hegte schon als Student auf der Universität zu Jena den kühnen Gedanken, den Deutschen dereinst zu werden, was Homer den Griechen und Virgil den Römern war; dort entwarf er die ersten Gesänge seines großartigen Epos, welches die Leidens- und Triumphsgeschichte unsers Heilands zum Gegenstande hat. In Leipzig, wo der junge Dichter seine Studien fortsetzte, fand er in Schmidt einen theilnehmenden, gleichgestimmten Freund. 1748 trat Klopstock zuerst öffentlich als lyrischer Dichter auf und zugleich erschienen die drei ersten Gesänge des Messias. Das Aufsehen, welches diese Dichtung im Gebiete der Literatur hervorbrachte, ist kaum zu schildern. Alles war ungewöhnlich in dieser neuen Erscheinung: das Eigenthümliche und Erhabene des Gegenstandes sowohl als der Genius und die Jugend des Dichters. Der unbekannte Jüngling trat plötzlich aus seinem Dunkel in die Reihe von Deutschlands ersten Sängern. Die Messiade wurde einerseits mit einer Begeisterung gelobt, die an Schwärmerei grenzte, während Andere das Anathema über den Sänger des Göttlichen riefen. In demselben Jahre folgte Klopstock einer Einladung nach Langensalza, wo er die Erziehung der Kinder eines Verwandten, Namens Weiße, übernahm.[158] Hier lernte er die reizende Schwester seines Freundes Schmidt kennen, welche er in seinen Oden unter dem Namen Fanny gefeiert hat, und faßte die innigste Leidenschaft zu ihr. Fanny inzwischen erwiderte seine Neigung nicht und lange Zeit bedurfte der Verschmähte, um sich zu trösten. Bodmer rief den Dichter in die Schweiz, wo sein Messias die glühendsten Bewunderer gefunden. Er folgte 1750 der Einladung und schwelgte hier in der großen, freien, prachtvollen Natur. Nach 9 Monaten kehrte er nach Deutschland zurück und war eben im Begriffe, eine bescheidene Pfarrstelle zu übernehmen, als er einen ehrenvollen Ruf nach Kopenhagen erhielt, wo ihm der edle König Friedrich V. einen Jahrgehalt aussetzte. Auf der Reise dahin fand er in Hamburg das Glück seines Lebens; er lernte ein junges Mädchen, Namens Margarethe Moller, die glühendste Verehrerin seiner Gedichte, die er unter den Namen Meta und Cidli verherrlicht, kennen und lieben. Seiner glühenden Leidenschaft ward die zärtlichste Erwiederung und der Bund für das Leben war geschlossen. Ehrenvoll wurde der Sänger am Hofe von Kopenhagen aufgenommen, aber aller Glanz blendete ihn nicht; er sehnte sich nach ländlicher Ruhe und seiner Meta zurück. Dieser Zeitraum ist auch der fruchtbringendste seiner Dichterperiode. Von 1751–1755 entstanden eine herrlichsten Oden, daneben vollendete er 10 Gesänge des Messias, die 1755 im Druck erschienen. Im Juli 1754 verband er sich mit der Geliebten und ergreifend schildert er sein überschwängliches Glück. Aber kaum 4 Jahre dauerte diese Seligkeit. Meta starb 1758 an den Folgen einer unglücklichen Niederkunft. Klopstock begrub die Heißgeliebte auf dem Kirchhof zu Ottensen, wo auch er sich seine Ruhestätte gewählt. – Schmerzhaft griff dieser Todesfall in alle Fäden seines Lebensglückes, aber er ertrug den Schmerz als Christ und Sänger des Messias, kehrte wieder nach Kopenhagen zurück, und wählte später Hamburg zu seinem beständigen Aufenthalt. 1792 schloß er eine zweite Ehe mit einer bewährten Freundin, der verwitweten[159] Fr. v. Winthem. Wohl nahm er noch als Greis an dem Beginn der französischen Revolution den lebhaftesten Antheil; aber die aus ihr entspringenden Gräuelthaten betrübten ihn tief. Er starb den 14. März 1803 ruhig und in den Willen des Herrn ergeben. Sein Tod erregte in ganz Deutschland das lebhafteste Interesse; sein Leichenzug konnte fürstlich genannt werden. Klopstock hat sich um die Bildung der deutschen Sprache, um den Aufschwung der Poesie und Beredsamkeit unsterbliche Verdienste erworben. Seine Hauptwerke sind: der Messias, Hermann der Cherusker, seine Oden, seine Fragmente über Sprache und Dichtkunst. Als Odendichter steht er am höchsten; hier excellirt er durch Ideenfülle, lyrische Kraft, Tiefe und Reinheit der Empfindung. Als Mensch war Klopstock liebenswürdig, Freund im vollsten Sinne des Wortes, heiter, theilnahmvoll, treu. E. v. E.

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 158-160. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001743341


Brockhaus 1838

617] Klopstock (Friedr. Gottlieb), der durch den erhabenen Schwung seiner Poesien und durch seine Verdienste um Ausbildung der deutschen Sprache ausgezeichnete Dichter der Deutschen, war der Sohn eines Commissionsrathes zu Quedlinburg und wurde daselbst am 2. Juli 1724 geboren.

Aus: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 617

Nachher pachtete sein Vater das Amt Friedeburg bei Wettin an der Saale, und der künftige Dichter brachte daher seine Knabenjahre auf dem Lande zu. Auf dem Gymnasium zu Quedlinburg und auf der Schulpforte bereitete er sich zu den Universitätsstudien vor. An der Schulpforte hing K. noch später mit großer Liebe, denn hier fand er würdige Lehrer, welche ihn in das griech. und röm. Alterthum einführten, an dessen Meisterwerken er sich bildete und begeisterte. Schon auf dieser Bildungsanstalt beschäftigte sich K. mit dem Gedanken an ein großes episches Gedicht, und auf der Universität Jena, welche er 1745 bezogen hatte, um Theologie zu studiren, arbeitete er schon an den ersten Gesängen seines weltberühmten »Messias«. Schon im folgenden Jahre ging K. auf die Universität Leipzig und wurde hier mit den Dichtern Cramer, Schlegel, Rabener und Zachariä bekam, welche die »Bremischen Beiträge« herausgaben, durch die 1748 die drei ersten Gesänge des »Messias« veröffentlicht wurden. Dieses Gedicht machte großes allgemeines Aufsehen und fand ebenso viele Bewunderer und Verehrer als Feinde und Verketzerer. K. ging 1748 zu einem Verwandten nach Langensalza und übernahm die Aufsicht über dessen Kinder. Hier lernte er Fanny Schmidt kennen, zu welcher er eine tiefe Liebe faßte und die er, obgleich er keine Erwiderung in seiner Liebe fand, doch durch seine an sie gedichteten Oden verherrlicht hat. Freunde, welche ihm sein »Messias« in der Schweiz gewonnen hatte und an deren Spitze Bodmer stand, bewogen K. 1750 nach Zürich zu kommen. Bald darauf erhielt er aus Dänemark, besonders auf Betrieb des Ministers Bernstorff, einen Ruf nach Kopenhagen mit Anbietung eines Jahrgehaltes von 400 Thalern zu Vollendung des »Messias«. Als er 1751 nach Kopenhagen reiste, lernte er in Hamburg Meta oder Margaretha Moller, eine eifrige Verehrerin seiner Poesie, kennen. Er feierte dieselbe nachmals in seinen Gedichten unter dem Namen »Cidli«. In Kopenhagen wurde er ehrenvoll aufgenommen und dem Könige Friedrich V. vorgestellt. Im folgenden Sommer hielt er sich in Hamburg auf, lernte Meta noch näher kennen und lieben, und im Sommer 1754 verband er sich mit derselben für immer. Schon 1758 wurde ihm aber das durch die innigste Liebe mit ihm vereinigte edle Weib durch den Tod entrissen. K. hielt sich nun seit 1759 abwechselnd in Braunschweig, Quedlinburg und Blankenburg auf und kehrte erst 1763 nach Kopenhagen zurück. Als der Graf von Bernstorff 1770 seine Entlassung als Minister erhalten hatte, begab sich K. nach Hamburg. Er [617] führte den Titel eines dän. Legationsrathes und war vom nachmaligen Großherzog Karl Friedrich von Baden zum Hofrath mit einem Jahrgehalte ernannt worden. Im J. 1773 wurde der »Messias« vollendet. Nachdem sich K. 1792 zum zweiten Mal, und zwar mit Johanne Elisabeth, geb. von Dimpfel, verwitwete Frau von Winthem, verheirathet hatte, starb er am 14. März 1803. Bei seinem überaus feierlichen Begräbniß auf dem Kirchhofe zu Ottensen bei Hamburg zeigte sich, wie groß die Liebe und Verehrung war, welche der Dichter allgemein genoß. Frömmigkeit, Reinheit der Gesinnung, Geradheit und ein edler Stolz waren die Grundzüge seines Charakters, und dabei hing er mit aufopfernder Liebe an seiner Familie und an seinen Freunden, liebte den Scherz, ohne doch in seiner Heiterkeit verletzend zu werden. Er war ein großer Freund des Schrittschuhlaufens. Das Ausgezeichnetste unter den poetischen Schöpfungen K.'s sind wol seine Oden, in denen er die deutsche Sprache mit einer Kraft und Gewandtheit handhabte, welche bis dahin nicht erhört war und durch welche die Sprache nicht verunstaltet, sondern ausgebildet wurde. Er machte die Verskunst der Alten der deutschen Sprache zu eigen. Geeigneter noch, in das Volk überzugehen, waren seine geistlichen Lieder, welche entfernt von aller Empfindelei doch die tiefste und innigste Religiosität athmen. In diesen wendete er auch den sonst von ihm verschmähten Reim an. Seine gesammelten Schriften sind in 12 Bänden (Leipz. 1799–1817 und 1823) erschienen. Im J. 1824 feierte man in Quedlinburg und Altona die hundertjährige Wiederkehr seines Geburtstages.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 617-618. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000838071


Herders 1855

[614] Klopstock, Friedrich Gottlieb, neben E. Lessing, Herder und Schiller der um das deutsche Volk verdienteste classische Dichter, geb. 1724 zu Quedlinburg, studierte 1739–45 in Schulpforta, wo bereits die Idee zu seiner Messiade in ihm aufdämmerte, dichtete als Student in Jena die 3 ersten Gesänge derselben und befreundete sich in Leipzig mit den Männern der »Bremer Beiträge« (s. Gärtner). In Langensalza, wo K. seit 1748 als Hauslehrer lebte, feierte er in begeisterten Oden seine »Fanny« (Friederike Schmidt), fand 1750 als Sänger des Messias in der Schweiz und besonders bei Bodmer (s. d.) die glänzendste Aufnahme, 1751 in Kopenhagen einen Jahresgehalt von 400 Thalern, den ihm der dän. Minister Bernstorff für ruhige Fortsetzung und Vollendung seines Epos ausgewirkt hatte. Besang dann die »Cidli« (Meta Moller), welche er 1754 heirathete und schon 1758 durch den Tod verlor, lebte von 1771 an meist in Hamburg (1775 wurde er nach Karlsruhe gerufen, gefiel sich aber nur sehr kurze Zeit daselbst), heirathete 1792 noch einmal, st. aber 1803 und fand in Ottensen bei Hamburg ein vielgefeiertes Grabmal. Vilmar hebt bei K. mit Recht 3 Eigenschaften hervor, durch welche derselbe bei einem fast wunderbaren Reichthum der Gaben einzig dasteht. Erstens nämlich war K.s ganzes Gemüth vom Christenthum durchdrungen und er wußte seiner Liebe zur Person des Gottmenschen Worte zu verleihen, während in der protestant. Theologie todtes Formelwesen vor ihm und wässeriger Rationalismus neben ihm hergingen; zweitens war K. durch und durch deutsch, wie kein Dichter 130 Jahre vor ihm es gewesen, so deutsch, daß er sich ein eigenes, ganz unhistorisches Deutschthum schuf und durch seine Autorität dem »Bardengebrüll« Kretschmannʼs u. vieler untergeordneter Geister lange das Leben fristete; drittens endlich war K. der erste, der die Maße und Formen der Griechen mit deutschem Geiste erfüllte. Grundton seines Wesens war moderne Gefühlsschwärmerei, eine Jagd nach Idealen, die ihn Religion, Freundschaft, Liebe und Vaterland in herrlichen Oden besingen, ihn aber auch das Wesen der französ. Revolution arg verkennen ließ. An seinem Hauptwerke, dem Messias, arbeitete K. ein Vierteljahrhundert (1748 Gesang 1–3,1751 Gesang 4–5, 1758 Gesang 6–10, 1769 Gesang 11–15, 1773 Gesang 15–20), aber zu einem Epos fehlt demselben feste Sicherheit, epische Ruhe, die nothwendige Handlung; es ist Schilderungspoesie und hinsichtlich der ersten 10 Gesänge classische Schilderungspoesie. K.s eigentliche Classicität findet man in den Oden, in diesen zugleich den treuesten Spiegel seiner Dichterpersonlichkeit, wofür namentlich auch der Umstand spricht, daß die Oden von 1750 merklich kühler, gemacht, dunkel, didaktisch werden. Kirchenlieder sind ihm so wenig gelungen als dramatische Leistungen. K.s prosaische Werke wurden selten sehr gerühmt und sind fast ungenießbar, z.B. die Gelehrtenrepublik. Gesammtausgaben Leipz. 1799–1817, 1823–29, 1839 Prachtausgabe in 1 Bd.; Briefwechsel durch Klamer Schmidt, Halberst. 1810, 2 Bde.; Lebensbeschreibungen v. C. F. Kramer, Gruber u.s.f.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 614. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000340059X


Pierer 1860

[587] Klopstock, 1) Friedrich Gottlieb, Sohn eines Advocaten, geb. den 2. Juli 1724 in Quedlinburg; verlebte auf dem Amte Friedeburg, welches sein Vater gepachtet hatte, seine Jugend; besuchte dann die Schule in Quedlinburg u. seit 1739 Schulpforte, stud. seit 1745 Theologie in Jena u. seit 1746 in Leipzig, wo er 1748 die 3 ersten Gesänge der Messiade, die er schon in Schulpforte entworfen hatte, in den Bremischen Beiträgen drucken ließ. 1748 ging er als Hauslehrer nach Langensalza. Hier lernte er die in seinen Oden verherrlichte Fanny (Friederike Schmidt, die Schwester seines Freundes M. S. Schmidt) kennen; doch blieb seine Liebe unerwiedert. Dein Aufsehen, welches sein Messias u. einige seiner Oden gemacht hatten, verdankte K. erst 1750 eine Einladung nach der Schweiz, wo er in Zürich lebte, u. 1758 durch des Grafen Bernstorff u. Moltke's Empfehlung einen Ruf nach Dänemark, wo ihm König Friedrich V. eine Pension von 400 Thalern zusicherte, daß er daselbst in sorgenfreier Muse seinen Messias vollendete. Auf der Reise dorthin lernte er zu Hamburg eine geistreiche Leserin seiner Schriften, die unter dem Namen Cidli von ihm besungene Margaretha (Meta) Moller kennen, mit der er sich 1754 vermählte, sie aber schon 1758 durch den Tod verlor. Seit 1769 hielt er sich abwechselnd in Braunschweig, Quedlinburg u. Blankenburg auf, u. nachdem er 1771, nach Bernstorffs Falle, Kopenhagen für immer verlassen hatte, lebte er als königlich dänischer Legationsrath mit einem Jahrgehalt in Hamburg. 1774 folgte er einem Rufe des Markgrafen Karl Friedrich von Baden nach Karlsruhe, kehrte aber nach Jahresfrist wieder nach Hamburg zurück, wo er sich mit seiner vieljährigen Freundin, verw. Frau v. Windhem, geb. v. Dimpfel, vermählte u. sich mit wissenschaftlichen Arbeiten, bes. Untersuchungen über die deutsche Sprache, beschäftigte. Im Winter war das in mehreren seiner Oden gepriesene Schlittschuhlaufen seine liebste Erholung. Die französische Revolution erregte auf kurze Zeit seinen lebhaften Antheil, den er in mehreren Gedichten aussprach, bald aber wandte er sich von ihr ab. Er st. den 14. März 1803 in Hamburg u. wurde auf dem Kirchhofe zu Ottensen an der Seite seiner ersten Gattin beerdigt. Seine glänzende Begräbnißfeier war ein Beweis von der hohen Achtung u. Liebe seiner Zeitgenossen. 1821 wurde ihm in Quedlinburg ein Denkmal errichtet. Als Mensch war K. liebenswürdig u. ein froher Gesellschafter. Um die deutsche Sprache u. Poesie erwarb er sich außerordentliche Verdienste (s. Deutsche Literatur VI.), u. mit ihm begann für die deutsche Lyrik eine neue Zeit; auch that er viel für den Hexameter u. andere klassische Versmaße. Sein klassisches Epos, Der Messias, in welchem er die Erlösung der Menschen durch das Leiden, den Tod u. die Auferstehung Christi dichterisch verherrlicht, erschien (nachdem die ersten 5 Gesänge Halle 1751, dann 1–10 Kopenh. 1755, 11–15 ebd. 1768, Halle 1769, 16–20 ebd. 1773 erschienen waren) zuerst vollständig Altona 1780, 7. Aufl. Leipz. 1817 (übersetzt ins Lateinische, Englische, Französische, Polnische, Holländische u. Schwedische); Oden u. Elegien, Hamb. 1771, 2 Bde., 6 Aufl. Lpz. 1827 (englisch von W. Nind, 1847); Geistliche Lieder, Kopenh. 1758–69, 2 Bde., in denen hohe Andacht u. reine Begeisterung weht; Dramen: Adams Tod, Kopenh. 1757, 4. Aufl. 1773; Salomo, Magdeb 1764, u. David, Hamb. 1772; Bardiete: Die Hermannsschlacht, ebd. 1769, 3. Aufl. ebd. 1784; Hermann u. die Fürsten, ebd. 1784; Hermanns Tod, ebd. 1787; Die deutsche Gelehrtenrepublik, ebd. 1774; Über Sprache u. Dichtkunst, ebd. 1779 f.; Grammatische Gespräche, 1794; K-s sämmtliche Werke, Lpz. 1798–1817, 12 Bde.; ebd. 1822–24, 12 Bde.; 1823–29, 18 Bde.; n.A. ebd. 1839, 9 Bde.; Ausgabe in 1 Bd., ebd. 1839: Kopenh. 1844, 10 Bde. u. 3 Suppl.: Auswahl aus K-s Nachlaß u. Briefwechsel, ebd. 1821, 2 Bde.; K-s sprachwissenschaftliche u. ästhetische Schriften, nebst mehreren ungedruckten Abhandlungen, Gedichten etc. (herausgeg. von Back u. Spindler), Lpz. 1830, 6 Bdchn.; Ergänzungen zu K-s sämmtl. Werken; von H. Schmidlin, Stuttg. 1839, 3 Bde. Vgl.: C. F. Cramer, K., Er u. über ihn, Hamb. 1780; 5 Bde.; 2. Aufl. nebst Beilagen, Lpz. 1782–93; Derselbe, K. in Fragmenten aus Briefen von Tellov an Elise, Hamb. 1777, 2 Thle,; Sachse, K. u. sein Verdienst, ebd. 1803; Thieß, Über K., Altona 1805; Morgenstern, K., eine Vorlesung, Dorpat 1807; Briefwechsel der Familie K. unter sich u. mit Gleim, Schmidt, Fanny, herausgeg. von Klamer-Schmidt, Halberst. 1810, 2 Bde.; Lucas, Über K-s dichterisches Wirken, Königsb. 1824; Egestorf, Denkschrift auf K., Hamb. 1825; Briefwechsel zwischen K. u. Goethe, Lpz. 1833; Gruber, K-s Biographie, bei dessen Ausgabe der Oden, Lpz. 1831; H. Döring, K-s Leben, Weim. 1825; Blüthenkranz aus K.-Dichtungen, Quedlinb. 1824; H. Döring, Genius aus K-s Werken, Jena 1840; Mörikofer, K. in Zürich, Zür. 1851.

2) Margaretha (od. Meta, wie K. sie nannte), geb. Moller, des Vor. erste Gattin, geb. 1728 in Hamburg, st. daselbst 1758. Hinterlassene Schriften (von K. herausgegeben), Hamb. 1759, n.A. Lpz. 1815.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 587. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2001024963X


Pataky 1898

[436] Klopstock, Margarete Meta, geb. Moller, Gattin des Dichters F. G. Klopstock, geboren 16. März 1728 zu Hamburg, gestorben 28. November 1758 ebendaselbst.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 436. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009053301


Brockhaus 1911

[977] Klopstock, Friedr. Gottlieb, Dichter, geb. 2. Juli 1724 zu Quedlinburg, studierte in Jena und Leipzig Theologie, 1748 Hauslehrer in Langensalza, 1750 bei Bodmer in Zürich, ging 1751 auf Einladung des Königs von Dänemark nach Kopenhagen, verheiratete sich 1754 mit Margareta (Meta) Moller (gest. 1758), ließ sich 1771 in Hamburg nieder, 1782 vermählt mit Johanna Elisabeth von Winthem, geborenen Dimpfel, gest. 14. März 1803, in Ottensen bei Hamburg begraben; übte den bedeutendsten Einfluß auf die deutsche Poesie aus durch die Wahl nationaler Stoffe (nordische Mythologie, Cheruskerfürst Hermann), durch die schwungvolle, echt poet. Behandlung derselben und durch die Einführung antiker Versmaße in seinen Oden (kritische Ausg. von Muncker und Pawel, 1889) und in seinem Hauptwerk »Messias«, einem religiösen Epos in 20 Gesängen (1748-73). Geringe Bedeutung haben seine vaterländischen und biblischen Dramen (»Hermannsschlacht«, »Adams Tod« u.a.), ebenso seine prosaischen Schriften. »Werke« (12 Bde., 1798-1817); neue Ausg. von Boxberger (1879), Muncker (1893). – Biogr. von Cramer (2. Aufl., 5 Bde., 1782-93), Muncker (2. Aufl. 1900).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 977. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001256157