Kategorie:François de Neufchâteau, Nicolas Louis

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François 2) Nicolas Louis F. de Neufchâteau, Graf, franz. Staatsmann und Dichter, geb. 17. April 1750 in Soffais bei Neufchâteau in Lothringen als Sohn eines Lehrers, gest. 10. Jan. 1828, veröffentlichte schon in seinem 14. Jahr eine Sammlung Gedichte u. d. T.: »Pièces fugitives« (Neufchâteau 1766), später »Poésies diverses de deux amis« (1768). Er widmete sich sodann zu Paris dem Studium der Rechte und kaufte sich die Stelle eines Lieutenant général zu Mirecourt. Von 1782–85 war er Generalprokurator auf Haïti. Als Anhänger der Revolution wurde er 1792 Deputierter bei der Gesetzgebenden Versammlung. Die in seinem Drama »Paméla, ou la vertu réompensée« ausgesprochenen gemäßigten Gesinnungen brachten ihn bis zum 9. Thermidor ins Gefängnis. Nach seiner Befreiung wurde er Richter am Kassationstribunal, dann Kommissar des Direktoriums im Departement der Vogesen und im Juli 1797 als eifriger Republikaner Minister des Innern. Während einiger Monate Mitglied des Direktoriums, wurde er im Mai 1798 zum Bevollmächtigten für die Friedenskonferenzen in Selz ernannt. Darauf erhielt er zum zweitenmal das Portefeuille des Innern, vermochte jedoch der herrschenden Unordnung in der Verwaltung nicht zu steuern und schied 1799 aus seinem Amte. 1801 wurde er Sekretär und 1804 Präsident des Senats. Napoleon I. ernannte ihn 1804 zum Grafen. Seit 1816 war F. Mitglied der Akademie. F. schrieb: »Discours sur la manière de lire les vers« (Par. 1775); »Nouveaux contes morauxen vers« (178 1); »Anthologie morale« (1784); »Les lectures du citoyen« (1798); »Fables et contesen vers« (1814); »Esprit du grand Corneille« (1819). Vgl. Bonnelier, Mémoires sur F. de Neufchâteau (Par. 1829).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 823-824. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006629318

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