Karamsin, Nikolai
Nikolai Michailowitsch Karamsin (russisch Николай Михайлович Карамзин, wiss. Transliteration Nikolaj Michajlovič Karamzin; * 1. Dezember jul. / 12. Dezember 1766 greg. im Dorf Michailowka im Gouvernement Simbirsk (Russland); † 22. Mai jul. / 3. Juni 1826 greg. in Sankt Petersburg) war ein russischer Schriftsteller und Historiker. Karamsin markiert in der russischen Literatur den Übergang vom Klassizismus zum Sentimentalismus. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts konnte kein anderer Schriftsteller in Russland einen solchen Publikumserfolg und so viele Nachahmer verzeichnen wie Karamsin. https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolai_Michailowitsch_Karamsin
Nikolay Mikhailovich Karamzin (Russian: Николай Михайлович Карамзин; 12 December [O.S. 1 December] 1766 – 3 June [O.S. 22 May] 1826) was a Russian historian, romantic writer, poet and critic. He is best remembered for his fundamental History of the Russian State, a 12-volume national history. https://en.wikipedia.org/wiki/Nikolay_Karamzin
Meyers 1907
[613] Karamsin, Nikolai Michailowitsch, der berühmteste russ. Geschichtschreiber, geb. 12. Dez. 1766 zu Michailowka im Gouv. Orenburg, gest. 3. Juni 1826 in Zarskoje Selo, erhielt seine Bildung in Moskau, trat sodann zu Petersburg in Militärdienste, widmete sich aber bald den Wissenschaften. Nachdem er mit seinen »Blättern für Kinderlektüre« und »Lektüre der Kinderschriften« (Mosk. 1785–89, 2 Bde.) als Schriftsteller aufgetreten, unternahm er 1789 eine Reise durch Deutschland, die Schweiz und Frankreich und kehrte 1791 nach Moskau zurück, wo er zunächst mit andern das »Moskauische Journal« (1791–92) begründete, dann die »Aglaja« (1794–95, 2 Bde.; deutsch von Biedenfeld, Leipz. 1819), eine Sammlung romantischer und historischer Erzählungen, »Meine Bagatellen« (1794–98), eine Sammlung seiner kleinern poetischen und prosaischen Arbeiten, und die »Briefe eines reisenden Russen« (Mosk. 1797–1801, 6 Bde.; deutsch von Richter, Leipz. 1802, 6 Bde.) veröffentlichte. Es folgten die »Aeonidae« (Mosk. 1799), eine Sammlung von Gedichten, das »Ausländische Pantheon« (1798), eine Art Literaturzeitung, und das »Pantheon russischer Autoren« (1801). 1803 zum Reichshistoriographen ernannt, arbeitete er seitdem ununterbrochen an seinem Hauptwerk, der »Geschichte des russischen Reiches« (Petersb. 1816–29, 12 Bde., von denen der letzte von Bludow vollendet ist; 6. Aufl., das. 1850–53), einem bis jetzt insbes. in bezug auf die Form unübertroffenen Nationalwerk, zu dessen Abfassung der Staat ihm alle Archive öffnete, und dessen Druck der Kaiser mit einer namhaften Summe unterstützte. Die beste Übersetzung ist die französische von Saint-Thomas und Jauffret, von K. selbstdurchgesehen (Par. 1819–20, 8 Bde.); eine deutsche Übertragung, nach der zweiten Originalausgabe, erschien Riga 1820–27, eine andre Leipzig 1823–31. Karamsins Werk reicht nur bis 1611. Sein literarischer Nachlaß erschien 1862 in Petersburg. Zu Simbirsk ward ihm 1845 ein Denkmal gesetzt. Seine Biographie schrieb Pogodin (Mosk. 1800, 2 Bde.).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 613. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006869750
Herders 1855
[544] Karamsin, Nikolai Michailowitsch, geb. 1766, gest. 1826, russ. Staatsrath, Belletrist und Reisebeschreiber, Reichshistoriograph; schrieb namentlich die Geschichte des russ. Reichs bis 1618, ein fleißiges Quellenwerk, das mehrmals ins Deutsche übersetzt wurde.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 544. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003395170
Pierer 1860
[298] Karamsīn, 1) Nikolai, geb. 1766 zu Bogoroeldza im Gouvernement Simbirsk (Rußland), diente zuerst in der Garde u. bereiste 1789–91 Mitteleuropa, wurde 1803 Reichshistoriograph u. 1824 Staatsrath; er st. 1826 in Petersburg. 1845 wurde ihm zu Simbirsk ein Denkmal gesetzt. Über seine Verdienste um die Bildung der Russischen Sprache u. den guten Geschmack in der Russischen Literatur s.d. Er schr.: Geschichte des Russischen Reichs (bis 1618), Petersb. 1816 f., 8 Bde., 2. Aufl. 1818, Bd. 9–12 (vollendet von Bludow), 1821–29; 5. Aufl. des Ganzen. 1840–43, deutsch von F. v. Hauenschild, Oldekop, Örtel u. Goldhammer, 1820–1833, 11 Bde., franz. von St. Thomas u. Jauffret, Par. 1819, 8 Bde.; Briefe eines reisenden Russen, Moskau 1797_–1801 (deutsch von Richter, Lpz. 1799–1802, 6 Bde.); außerdem schrieb er Novellen u. Gedichte;
2) Andre Nikolajewitsch, jüngster Sohn des Vor., fiel als Obrist des russischen Husarenregiments Fürst von Warschau bei Karakal (in der Kleinen Walachei) in einem Gefecht gegen die Türken den 30. Mai 1854.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 298. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010213880
Brockhaus 1911
[933] Karamsín, Nikolaj Michajlowitsch, russ. Historiker, geb. 12. Dez. 1766 in Michajlowka (Gouv. Simbirsk), seit 1803 Reichshistoriograph, gest. 3. Juni 1826; schrieb sentimentale Reisebriefe (deutsch 1799-1802), Novellen (»Die arme Lisa« u.a.) und bes. die epochemachende »Geschichte des. Russ. Reichs« (12 Bde., 1818-29; 5. Aufl. 1842-43; deutsch, 11 Bde., 1820-23). – Biogr. von Pogodin (2 Bde., 1866).
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 933. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001239120