Joiku

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Juoksa lehrte seine vielen Kinder die Kunst des "joiku", dieses eigenartigen Singens der Lappen, und so verbreitete sich die anmutige, trostbringende Gabe des Gesanges über das weite große Sameland. Das Same-Volk, die Lappen, hatten ihr eigenes Ich gefunden – ihre eigenen Melodien, ihre "joiku". Es war, als wäre das schwarze Schweigen weggefegt, es war, als zwitscherten die Zugvögel des Frühlings über den Zelten, durch deren Rauchfang man ein Stückchen des klarblauen Winterhimmels sah.

Larin Kyösti: Der Lappensänger Juoksa. Eine Erzählung aus Lappland. In: Finnische Skizzen. Mit einem literarischen Abriß versehen von Friedrich Ege. Leipzig: Reclam, 1956. 1.-5. Tsd., S. 120.