Hermann der Damen

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Deutsche Biographie 1880

Hermann der Damen, Dichter, auch Hermann von der Dame genannt, führte seinen Namen von dem Flüßchen Dahme, welches bei Köpnik in die Spree fällt. Die norddeutsche Heimat verräth auch seine Sprache, die zwar nicht niederdeutsch ist, aber von der oberdeutschen vielfach abweicht. Er dichtete noch bei Lebzeiten Konrads von Würzburg und des Meisners, also vor 1287 und führte ein wanderndes Leben, welches ihn an den norddeutschen Höfen herumbrachte; so rühmt er den Markgrafen von Brandenburg, Otto mit dem Pfeile († 1308), den Grafen Heinrich von Holstein († 1310), den Herzog von Schleswig. Waldemar (1272—1312); aber auch nach Süddeutschland muß er gekommen sein, da einer seiner Sprüche Beziehungen zum Grafen von Ravensburg verräth. Er war ein älterer Zeitgenosse Frauenlobs, den er als jungen anmaßenden Mann ziemlich scharf zurechtweist. Wir besitzen von ihm außer einem religiösen Leich eine Reihe von Sprüchen, deren neue Töne er nach dem Vorgange älterer Dichter durch eine religiöse Strophe einweiht.

Literatur

v. d. Hagens Minnesinger, 3, 160—170. 4, 742—744. Bartsch, Deutsche Liederdichter, 2. Aufl., S. LXVII. Germania 24, 18.

Autor/in

K. Bartsch.

Zitierweise

Bartsch, Karl, "Hermann der Damen" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119070480.html#adbcontent


Pierer 1859

50) H. der Damen, Minnesänger aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrh., ein älterer Zeitgenosse Heinrichs von Meißen (s.d.), war wahrscheinlich wie dieser ein Obersachse u. gehörte zu den wandernden Sängern. Eine Anzahl seiner Lieder, worunter einige von Werth, haben sich in von der Hagen's Minnesängern erhalten.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 271-274. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010104798