Hahn, Heinrich August

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5) August, Theolog, einer der Hauptbegründer des neuern Konfessionalismus, geb. 27. März 1792 in Großosterhausen bei Querfurt, gest. 13. Mai 1863 in Breslau, studierte in Leipzig, trat 1817 in das neubegründete Predigerseminar zu Wittenberg, ward 1819 außerordentlicher, 1821 ordentlicher Professor der Theologie in Königsberg und 1826 Professor der Theologie und Prediger in Leipzig. In seiner Antrittsdisputation »De rationalismi, qui dicitur, vera indole et qua cum naturalismo contineatur ratione« (Leipz. 1827) sowie in seiner »Offenen Erklärung an die evangelische Kirche, zunächst in Sachsen und Preußen« (das. 1827) gab er den Rationalisten den Rat, aus der Kirche auszuscheiden, worüber er mit Bretschneider, an den er das »Sendschreiben über die Lage des Christentums in unsrer Zeit und das Verhältnis christlicher Theologie zur Wissenschaft überhaupt« (1832) richtete, in heftigen Streit geriet. 1833 wurde er als Konsistorialrat und ordentlicher Professor nach Breslau berufen, und 1844 ward ihm das Amt eines Generalsuperintendenten für Schlesien übertragen. In dieser Eigenschaft führte er 1845 die Ordinationsverpflichtung auf die Augsburgische Konfession wieder ein. Sein dogmatisches System enthält sein »Lehrbuch des christlichen Glaubens« (Leipz. 1828; 2. Aufl. 1857–59, 2 Tle.). Noch sind zu erwähnen seine Ausgabe des hebräischen Textes des Alten Testaments (Leipz. 1831 u. ö.) und die »Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln der apostolisch-katholischen Kirche« (Bresl. 1842; 3. Aufl. von G. L. Hahn, 1897). –

Sein Sohn Heinrich August, geb. 19. Juni 1821 in Königsberg, gest. 1. Dez. 1861 in Greifswald, 1845 Privatdozent der Theologie in Breslau, 1851 außerordentlicher und 1860 ordentlicher Professor in Greifswald, schrieb orthodoxe Kommentare über Hiob (Berl. 1850), das Hohelied (Bresl. 1852) und den Prediger Salomos (Leipz. 1860). Sein zweiter Sohn, Georg Ludwig, geb. 26. April 1823 in Königsberg, 1848 Privatdozent, 1857 außerordentlicher, 1867 ordentlicher Professor in der theologischen Fakultät zu Breslau, schrieb: »Die Theologie des Neuen Testaments« (Leipz. 1854); »Die Lehre von den Sakramenten« (Bresl. 1864); »Das Evangelium des Lucas« (das. 1892–93, 2 Bde.).