Fabricius, Georg

Aus Lyrikwiki


Herders 1854

[652] Fabricius, Georg, eigentlich Goldschmied, Philolog u. Dichter, geb. 1516 zu Chemnitz, wurde Rector an der Fürstenschule zu Meißen, 1570 vom Kurfürsten August als Gesandter zum Reichstage nach Speier geschickt, wo ihn Kaiser Max II. zum Dichter krönte und adelte. Obwohl eifriger Lutheraner, fand er im Protestantismus doch Gefahren für Erziehung u. Wissenschaft. Er strebte seine poet. Arbeiten von allem Heidnischen frei zu halten, lieferte einen Horaz (Basel 1555, 2 Bde.) u. histor. Arbeiten: Originum Saxonicarum l. VII, Rerum in germania praecipue Saxonia memorabilium l. II. u.a., welche als unkritisch verzollt werden.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 652. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003328775


Pierer 1858

Fabricius 3) (Georg, eigentlich Goldschmied), geb. 1516 in Chemnitz, st. 1571 in Meißen als Rector der Fürstenschule; er gab mehrere klassische Schriftsteller u. eigne Poesien heraus u. schr.: Res Misnicae, Basel 1569; Saxonia illustrata, Lpz. 1600; Res Germanicae et Saxoniae memorabiles, ebd. 1609.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 55-57. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009896600

Meyers 1906

[246] Fabricĭus, 1) Georg, eigentlich Goldschmied, Schulmann und neulat. Dichter, geb. 23. April 1516 in Chemnitz, gest. 17. Juli 1571 in Meißen, studierte seit 1535 in Leipzig, war Lehrer zu Chemnitz und Freiberg, lebte 1539–43 als Hofmeister eines Herrn v. Werthern in Italien, besonders in Padua und Rom, ging 1544 in gleicher Stellung nach Straßburg und wurde 1546 Rektor der Fürstenschule zu Meißen; auf dem Reichstag zu Speyer 1570 wurde er zum Poeta laureatus ernannt. Von seinen lateinischen Gedichten nennen wir: »Itinerum liber unus« (Basel 1547), eine Beschreibung seiner italienischen Reise, und »Poematum sacrorum libri XXV« (am vollständigsten das. 1567). Als Philolog lieferte er Ausgaben des Horaz (Basel 1555, 2 Bde., u. ö.), Vergil (das. 1551 u. ö.) u. a., Beiträge zur Topographie und den Altertümern der Stadt Rom sowie Schulbücher. Auch verfaßte er mehrere Werke zur sächsischen Geschichte. Seine »Epistolae ad Meurerum et alios aequales« gab Baumgarten-Crusius (Leipz. 1845) heraus, die »Epistolae ad Andream fratrem« H. Peter (Meißen 1892). Vgl. Baumgarten-Crusius, De G. Fabricii vita et scriptis (das. 1839); Flathe, St. Afra. Geschichte der sächsischen Fürstenschule zu Meißen (Leipz. 1879).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 246-247. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006583407