Ernst, Otto

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Otto Ernst, eigentlich Otto Ernst Schmidt, (* 7. Oktober 1862 in Ottensen bei Hamburg; † 5. März 1926 in Groß Flottbek bei Hamburg) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Ernst_(Schriftsteller)


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Meyers 1909

Schmidt 27) Otto Ernst, Schriftsteller (Pseudonym: Otto Ernst), geb. 7. Okt. 1862 in Ottensen bei Hamburg, besuchte die Volksschule daselbst, später das Seminar in Hamburg und vervollständigte seine Ausbildung durch Privatstudien, war von 1883–1901 Lehrer an der Hamburger Volksschule, daneben von 1886 bis 1890 auch an einer höhern Töchterschule; seit 1901 widmet er sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Außer »Gedichten« (Norden 1888; 2. Aufl., Hamb. 1892), »Neuen Gedichten« (Hamb. 1892; beide vereinigt und überarbeitet u. d. T.: »Gedichte«, Leipz. 1902) und einer dritten lyrischen Sammlung: »Stimmen des Mittags« (das. 1901, 3. Aufl. 1904), veröffentlichte S. mehrere ernste Dramen: »Die größte Sünde« (Hamb. 1895; umgearbeitete 3.–4. Aufl., Leipz. 1901) und »Bannermann« (Leipz. 1904), ferner das die Nietzscheaner populär verspottende Lustspiel »Jugend von heute« (Hamb. 1899; 12. Aufl., Leipz. 1906), die an Dreyers »Probekandidat« angelehnte, vielgespielte pädagogische Komödie »Flachsmann als [898] Erzieher« (Leipz. 1901, 23. Aufl. 1906) sowie die Lustspiele »Die Gerechtigkeit« (1.–6. Aufl., das. 1902), »Das Jubiläum« (das. 1905) und die Märchenkomödie »Ortrun und Ilsebill« (das. 1906). Nicht minder erfolgreich war S. mit seinen von Humor und Satire gewürzten, vielfach ausgelegten Erzählungen und Plaudereien. Hierher gehören die »Kartäusergeschichten« (Hamb. 1895), »Aus verborgenen Tiefen« (das. 1891; 4. Aufl. u. d. T.: »Besiegte Sieger«, Leipz. 1906), »Der süße Willy« (Hamb. 1896), die »Hamborger Schippergeschichten« (das. 1899), »Ein frohes Farbenspiel« (Leipz. 1900), »Vom geruhigen Leben« (das. 1902), »Von großen und kleinen Leuten« (das. 1905), »Appelschnut. Neues und Altes von ihren Taten, Abenteuern und Meinungen« (das. 1906). Sein reifstes Werk bot er in dem durch stimmungsvolle Kleinmalerei ausgezeichneten autobiographischen Roman »Aus Asmus Sempers Jugendland« (Leipz. 1904, 40. Aufl. 1906). Bemerkenswertes bot er auch in seinen Essays: »Offenes Visier!« (2. Aufl., Leipz. 1895) und »Buch der Hoffnung« (das. 1896–97, 2 Bde.). Vgl. J. Schumann, Otto Ernst (Leipz. 1902).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 894-899. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000743071X