Defoe, Daniel
Daniel Defoe (* vermutlich Anfang 1660 in London als Daniel Foe; † 24. Apriljul. / 5. Mai 1731greg. in London) war ein englischer Schriftsteller in der Frühzeit der Aufklärung, der durch seinen Roman Robinson Crusoe weltberühmt wurde. Defoe gilt damit als einer der Begründer des englischen Romans. https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Defoe
Daniel Defoe (/dɪˈfoʊ/; born Daniel Foe; c. 1660 – 24 April 1731) was an English journalist, merchant, pamphleteer and spy. He is most famous for his novel Robinson Crusoe, published in 1719, which is claimed to be second only to the Bible in its number of translations. He has been seen as one of the earliest proponents of the English novel, and helped to popularise the form in Britain with others such as Aphra Behn and Samuel Richardson. Defoe wrote many political tracts, was often in trouble with the authorities, and spent a period in prison. Intellectuals and political leaders paid attention to his fresh ideas and sometimes consulted him. (...) As many as 545 titles have been attributed to Defoe, including satirical poems, political and religious pamphlets, and volumes. https://en.wikipedia.org/wiki/Daniel_Defoe
Pamphlets or essays in verse
- The True-Born Englishman: A Satyr (1701)
- Hymn to the Pillory (1703)
- An Essay on the Late Storm (1704)
Meyers 1906
[580] Defoe (spr. dĭfō oder déffo), Daniel, engl. Politiker und Schriftsteller, geb. 1660 oder 1661 in London, gest. daselbst 26. April 1731, war der Sohn eines [580] Fleischers Foe und wie dieser ein eifriger Dissenter. Die geistliche Laufbahn, für die er bestimmt war, gab er auf und widmete sich in London dem Handelsstande, reiste in Geschäften nach Frankreich und Spanien, machte aber infolge politischer und literarischer Zerstreuungen Bankrott (um 1692). Seine Erfahrungen verwertete er zu einem »Essay on projects« (gedruckt erst 1698; deutsch von H. Fischer: »Soziale Fragen«, Leipz. 1890), worin er für ein nationales Bank- und Versicherungswesen, für Sparkassen, Irrenhäuser u. dgl. eintrat, in weitschauender Weise. Dann schrieb er für König Wilhelm, dem er sich gleich bei dessen Landung als Freiwilliger angeschlossen hatte, das satirische Gedicht »The trueborn Englishman« (1741) und wehrte die Angriffe gegen ihn als einen Fremden glänzend ab, indem er nachwies, daß die Engländer selbst ein Mischvolk seien und dieser Eigenschaft manchen Vorzug verdankten. Als nach Wilhelms Tode die Verfolgung der Dissenters sich erneute, stimmte er ironisch ein durch »The shortest way with the Dissenters« (1702): man solle sie austilgen, wieder König von Frankreich die Protestanten ausgetilgt habe. Er wurde zu Pranger und Gefängnis verurteilt, der öffentliche Schimpf gestaltete sich indessen zu einer Triumphszene. Im Gefängnis begann D. eine »Review« zu schreiben, die angeblich aus Beiträgen eines »Skandalklubs« bestand; ihr Erfolg veranlaßte alsbald die Gründung der moralischen Wochenschriften. Da er durch die Einsperrung das Geschäft verloren hatte, das ihn und seine zahlreiche Familie ernährte, war er fortan gezwungen, in seinen politischen Schriften zwischen seinem Gewissen und der Unterstützung des Ministeriums zu lavieren. Namentlich bei den Verhandlungen über die Union Englands und Schottlands diente er als Unterhändler mit Glück und Geschick. Unsterblich machte ihn »The life and strange surprising adventures of Robinson Crusoe of York« (1719; übersetzt von Altmüller, Hildburgh. 1869; auch Stuttg. 1892). Das Werk, von Rousseau als erziehende Jugendschrift ersten Ranges gerühmt, verlegt seinen Schwerpunkt in die Entwickelung eines Charakters, der alles eigner Kraft verdankt. Obwohl es sich an die Geschichte von A. Selkirk auf der Insel Juan Fernandez anlehnt, hat es einen autobiographischen Kern: D., als geheimer Agent einer von ihm einst bekämpften Regierung, sah sich selber tief vereinsamt und in steter Gefahr. In alle europäischen und viele außereuropäische Sprachen wurde es übersetzt und häufig bis ins 19. Jahrh. nachgeahmt (s. Robinson Crusoe). Andre abenteuerliche oder unheimliche Geschichten von D., die teils vorher, teils nach dem ungeheuern Erfolg des »Robinson« entstanden, z. B. »Captain Singleton«, sind daneben fast vergessen. Eine Sammelausgabe seiner Schriften hatte er selber begonnen (1705). Doch druckte man nach seinem Tode lange nur einzelne Hauptwerke ab, so die »History of the union of Great Britain« (1709, mit Biographie von Chalmers 1786) und die »Novels« (mit Biographie von Walter Scott, Edinb. 1810, 12 Bde.). Vollständigkeit erstrebte erst W. Hazlitt (»Works«, mit Biographie, Lond. 1840–41, 3 Bde.); dann Bohn (»Standard library«, 1882, 7 Bde.). Den ersten Druck des handschriftlich überlieferten »Complete English gentleman« besorgte Buelbring (1890), in der Schrift »Of royal education« (1895). Biographien Defoes besitz en wir außerdem von W. Wilson (Lond. 1830, 3 Bde.), W. Chadwick (das. 1859), W. Lee (mit »Newly discovered writings of D.«, das. 1869, 3 Bde.), Minto (das. 1879) und Y. Wright (das. 1894). Vgl. ferner H. Morley, Defoe's earlier life and earlier works (Lond. 1889).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 580-581. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006471994
Herders 1854
[303] Defoë (Difoh), Daniel, geb. zu London 1663, Sohn eines Fleischers, befaßte sich lange mit politischer Schriftstellerei [303] u. hatte wechselvolle Schicksale, kam auch wegen Ausfällen auf die Hochkirche an den Pranger und 2 Jahre ins Gefängniß u. lieferte endlich, durch die Erzählungen eines oder mehrerer Seefahrer veranlaßt, das weltbekannte Buch »Life and strange surprising adventures of Robinson Crusoë«, London 1717, neu 1790, 3 Bde. 8., welches in viele Sprachen übersetzt und durch zahlreiche Bearbeitungen (s. Campe) ein Lieblingsbuch der Jugend geworden u. bis heute geblieben ist. D. ließ selbst seinem Robinson viele Robinsonaden folgen, aber keine machte besonderes Glück mehr und sind sammt seinen übrigen Schriften fast vergessen; er st. 1731.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 303-304. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003292266
Pierer 1857
[796] Defoe (spr. Disoh), Daniel, geb. 1662 in London, Anfangs Strumpfhändler, verfocht als Schriftsteller die Rechte des Königs Wilhelm, wurde durch seine satyrischen Ausfälle der Gegenstand mannigfacher Verfolgungen u. sogar an den Pranger gestellt; er st. 1731 u. schr.: Life and adventures of Robinson Crusoe (s. u. Robinson); Colonel Jack; Moll Flanders; Roxana; A new voyage round the world; Memoirs of a Cavalier; The family instructor u.a. Romane, in den Novels and miscellaneous works. Lond. 1840, 18 Thle. (deutsch von C. Kolb, H. Döring u. A., Stuttgart 1842). Lebensbeschreibung von Chalmers, London 1790, ebd. 1840, Britt. Plutarch, Bd. 7, S. 41 ff.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 796. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000976402X
Brockhaus 1911
[401] Defoe (spr. dĕfoh), Daniel, engl. Schriftsteller, geb. um 1660 zu London, gest. das. 26. April 1731; verfaßte polit.-satir. Schriften, die sozialwissenschaftliche Schrift »Essay upon projects« (deutsch 1890), bes. bekannt als Verfasser des Romans »The life and strange surprising adventures of Robinson Crusoe of York« (1719), der, in alle europ. Sprachen übersetzt, zahlreiche Robinsonaden hervorrief (s. Robinson Crusoe). – Biogr. von Minto (1879; deutsch 1880), Whitten (1900).
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 401. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001037641