Daktylen, idäische
Meyers 1907
[733] Idäische Daktylen (Idaei Dactyli), im griech. Mythus am phrygischen oder kretischen Ida heimische und im Dienste der Rhea-Kybele stehende Dämonen, die als Entdecker und erste Bearbeiter des Kupfers und Eisens, als Erfinder des musikalischen Taktes und als Zauberer galten. Der Name Daktylen (»Finger«) bezieht sich wahrscheinlich auf ihre Kunstfertigkeit. Als phrygische Daktylen werden genannt: Kelmis (»Schmelzer«), Damnameneus (»Hammer«) und Akmon (»Amboß«); in Kreta waren es fünf oder zehn oder hundert. Vgl. Lobeck, Aglaophamus, S. 1156 ff. (Königsb. 1829); Hoeck, Kreta, Bd. 1, S. 260 ff. (Götting. 1823).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 733. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006808123
Brockhaus 1911
[384] Daktȳlen (grch., »Finger«), Bergdämonen bald im phryg. Bald im kret. Ida lokalisiert (daher idäische D.), denen die Erfindung der Metallarbeit zugeschrieben wurde; Begleiter und Diener der Kybele.
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 384. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001032283