Czuczor, Gregor

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Gregor Czuczor (Czuczor Gergely) (* 17. Dezember 1800 in Andód, Komitat Neutra; † 9. September 1866 in Pest), ungarischer Schriftsteller, Ordensbruder.


Herders 1854

[258] Czuczor (Zuzor), Georg, geb. 1800 zu Andod, ungar. Geistlicher, Dichter und Historiker; 1849 wegen Betheiligung an der Revolution verhaftet, wurde er 1850 durch die Amnestie in Freiheit gesetzt; seine Gedichte gehören der epischen Gattung an.[258]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 258-259. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003287912


Meyers 1906

[402] Czuczor (spr. zutzor), Georg, ungar. Dichter und Gelehrter, geb. 17. Dez. 1800 zu Andód im Komitat Neutra, gest. 9. Sept. 1866 in Pest, trat 1824 in den Benediktinerorden, war 1825–35 Lehrer an den Gymnasien zu Raab und Komorn und lenkte durch seine Heldengedichte: »Die Augsburger Schlacht« (1824) und »Der Reichstag zu Arad« (Pest 1828) die Aufmerksamkeit auf sich. Später folgten: »Botond« (Pest 1831) und »Johann Hunyady« (2. Aufl., das. 1833). 1835 zum Sekretär der ungarischen Akademie erwählt, ging er nach Pest, wo 1836 seine »Poetischen Werke«, von Toldy gesammelt, erschienen. Ihr erotischer Inhalt wie auch Czuczors ungebundenes Leben bewirkten seine Zurückberufung ins Kloster und ein Verbot seiner Schriften, und erst 1842 erlangte er die Lehr- und Schreibfreiheit wieder. Er wurde 1845 von der Akademie mit der Ausarbeitung des großen akademischen Wörterbuchs beauftragt, einer Arbeit, der er jedoch nicht gewachsen war, und die nach seinem Tode von Fogarassy (s.d.) zu Ende geführt wurde. Wegen eines im »Kossuth Hirlapja« vom 21. Dez. 1848 abgedruckten und wild leidenschaftlichen Gedichts: »Riadó« (»Weckruf«), wurde C. im Januar 1849 von Windischgrätz zu sechsjährigem Festungsarrest in Eisen verurteilt, dann bei der Einnahme Ofens durch die Ungarn befreit und, nachdem er sich freiwillig wieder gestellt und einige Zeit auf der Festung Kufstein gesessen hatte, 1851 amnestiert. Außer den oben genannten Dichtungen hat C. volkstümliche Lieder, Balladen, Legenden und Elegien verfaßt. Seine gesammelten Gedichte erschienen in 3 Bänden (Pest 1858).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 402. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006459099


Pierer

[627] Czuczor (spr. Zuzor), Georg, geb. 1800 in Andod, trat 1824 in den Benedictinerorden, war 1825 bis 1835 Lehrer an den Gymnasien in Raab u. Komorn, dann Secretär u. Archivar der ungarischen Akademie in Pesth; wegen freien Lebens wurde er in sein Kloster zurückgerufen, kehrte aber 1844 nach Pesth zurück, um das große Ungarische Wörterbuch der Akademie zu bearbeiten; wegen eines freisinnigen Gedichtes wurde er 1849 zu sechsjähriger Festungsstrafe verurtheilt, aber 1850 amnestirt. Er schr.: Poetische Werke (darin die 1824–31 erschienenen Epopöen: Die Augsburger Schlacht, Die Arader Versammlung, Botond), Pesth 1835; Joh. Hunyady, 2. A. 1833; Leben Washingtons, 1845; übersetzte auch den Cornelius Nepos, 2. A. 1843.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 627. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009747206


Brockhaus 1911

[382] Czuczor (spr. zuzor), Georg, ungar. Dichter und Linguist, geb. 17. Dez. 1800 zu Andód (Oberungarn), gest. 9. Sept. 1866 in Pest; gab Bd. 1-4 des ungar. Wörterbuchs der Akademie heraus; »Gedichte« (3 Bde., 1858).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 382. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001031309