Chys, Julienne van der

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[128] *Chys, Frl. Julienne van der, Ps. Icăra, Berlin, Landgrafenstrasse 10, wurde am 29. Juli 1872 zu Delft geboren. Ihre Mutter starb bald nach ihrer Geburt und der Vater, der zumeist auf Reisen war, überliess die Tochter der Obhut fremder Leute. Durch Lektüre von Märchen hierzu verleitet, entlief die Zwölfjährige und wollte durchaus Hirtenmädchen in einem Dorfe werden. Zurückgeholt, wurde sie darauf einem Pensionate in Delft, später in Oosterbeek und Brüssel übergeben und widmete sich dann mit Erlaubnis des Vaters der Musik, die sie jedoch bald mit der Poesie vertauschte. Ihre ersten Verse waren in holländischer Sprache geschrieben, und die Vorsteherinnen der erwähnten Anstalten verwahren noch jetzt Hefte mit ihren Gedichten. Mit Mühe erlernte sie die deutsche Sprache. Das erste Bändchen Poesieen hält die Autorin, als nicht ausgereift, in ihrem Pulte verschlossen. Ein neues Gedichtbuch wird demnächst unter dem altholländischen Titel »Vernoy« (Schmerz) erscheinen. Fräulein Chys hat ihre Studien in den Bibliotheken zu Haag, Berlin und Paris vervollständigt. Werke s. Icăra.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 128. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009034722


Icãra

[387] Icãra, Biographie s. Julienne van der Chys. ‒ Bibaçt. Gedichte. 8. (46) Berlin 1896, Vossische Buchhandlung, Strikker. 1.–; geb. 1.80 ‒ Vorbei u. andere Gedichte. 8. Ebda. 1898.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 387. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000905054X