Carell, George

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[122] *Carel, Frau George, geb. Antonia Andres, Ps. Ant. Andrea, Charlottenburg, Schlossstrasse 25, ist zu Wangerin in Pommern den 23. Januar 1853 von deutschen Eltern geboren, wurde früh verwaist, grösstenteils in Boston, Union-Staaten Amerika, erzogen. In ihrem 27. Jahre unternahm sie eine allgemeine Bildungsreise nach Italien, Schweiz, Russland, lebte ein Jahr in Berlin als Korrespondentin für die »Gazzetta d'Italia« in Florenz, und dann längere Zeit in Neapel, wo sie hauptsächlich Volksstudien machte, deren Ergebnis ihre italienischen Volksgeschichten sind. Eine schwere Krankheit brachte sie dort in das »Ospedale Internazionale« – auf mehrere Monate. Jene unvergessliche Zeit hat sie eingehend in ihrem Roman »Unabhängig« (Hamburger Nachrichten 1893–1894) geschildert. In dem gastlichen Hause des Dichters Victor Blüthgen zu Freienwalde a. O. brachte sie die lange Zeit ihrer Rekonvalescenz zu. Unter seiner Leitung verdeutschte sie gleichsam ihre schriftstellerische Thätigkeit, die bis dahin international gewesen war. Seitdem sind eine Anzahl Novellen, Erzählungen und auch Romane von ihr in Deutschland veröffentlicht worden. – Seit 4 Jahren ist sie die Frau eines deutschen Mannes, der selbst litterarisch-wissenschaftlich thätig ist. Sie hat jetzt Musse, in einem zurückgezogenen Leben das ganze, reiche Material zu verarbeiten, welches sie während ihrer langen, wechselvollen Wanderjahre sammelte. Das warme Interesse für die Menschen ist lebendig in ihr geblieben – wie die Grundlage ihrer Weltanschauung immer war und bleiben wird, das starke Gefühl der internationalen Verbrüderung und der allgemeinen Menschenliebe. Werke s. Antonia Andrea.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 122. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009034323


Andrea, Ant.

[12] Andrea, Ant., Biographie s. Frau Antonie Carel (auch George Carel). ‒ Das Mädchenheim. Tante Mieken. Berlin 1897, H. Hillger. –.20; geb. –.40 ‒ Moderner Dämon. Nov. 12. (126), Ebda. 1896. n –.20; geb. –.40 ‒ Raida. Rom. 8. (139) Mannheim 1891, J. Bensheimer. 2.–

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 12. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009028404