Buli, Moni de

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Moni de Buli (Belgrad, 27. September 1904 - Paris, 29. März 1968), serbischer Schriftsteller


Eigentlich Solomon Buli – zu Beginn seiner literarischen Laufbahn nahm er den Künstlernamen Moni de Buli (Monny de Boully) an. Er stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie und konnte sich Zeit seines Lebens ausschließlich der Literatur widmen.

Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Belgrad und graduierte 1928 an der Juristischen Fakultät. Wie er selbst in seiner Autobiografie „Ewigkeit“ schreibt, verbrachte er seine Kindheit mit Träumen und Lesen, und in achtzehn Jahren besuchte er Wien achtzehn Mal. Mit 15 Jahren ging er nach Berlin, wo er die Avantgarde-Kunst kennenlernte. Er schloss sich 1919 der Gruppe serbischer Modernisten aus der Taverne „Moskva“ (Stanislav Vinaver, Tin Ujević, Rade Drainac, Dušan Matić, Risto Ratković, Dragan Aleksić und andere) an und veröffentlichte sein erstes Gedicht 1923 in Rade Drainacs „Hypnos“. Er gehörte zu den Initiatoren neuer literarischer Bewegungen, poetischer Proklamationen und kurzlebiger literarischer Veröffentlichungen. Er gab den Almanach „Crno na belo“ (1924) heraus und gründete und redigierte 1926 zusammen mit Risto Ratković die Zeitschrift „Večnost“.

1925 ging er nach Paris, wo er Breton und den Kreis der Surrealisten kennenlernte. Unter Pérets "Kontrolle" schrieb er einen der ersten automatischen Texte der serbischen Literatur, der zunächst auf Französisch in La Révolution Surréaliste, 1925, Nr. 5 veröffentlicht wurde. Zusammen mit Dušan Matić unterzeichnete er die Deklaration der Surrealisten gegen die französische Politik in Marokko. Ende des Jahres kehrte er nach Belgrad zurück und beschäftigte sich intensiv mit Literatur.

Ab 1928 lebte er endgültig in Paris. Mit Jean Cariveau und Dida de Mayo gründet er die Zeitschrift "Discontinuite", arbeitet in den Zeitschriften "Le Grand Jeu", dann "Les Cahiers jaunes", "Les Cahiers de l'Etoile" und "Les Cahires du Sud". Unter dem Titel „Pariser Chronik“ veröffentlichte er Kritiken und Berichte aus dem Pariser Leben in „Vremen“ und „Prawda“. Er veröffentlichte mehrere automatische surrealistische Texte und die Erzählung „Die Konstruktion eines Traums“ (1927). Ab dem Jahr 1932 schrieb er nach eigenen Angaben nicht mehr in serbischer Sprache und veröffentlichte auch kaum noch. Die einflussreichen Belgrader Surrealisten um Marko Ristić boykottierten ihn als eine Art Renegat der surrealistischen Bewegung. Erst 1968 erschien wieder ein Buch von ihm.

Quelle: Wikipedia serbisch und In unseren Seelen flattern schwarze Fahnen. Serbische Avantgarde 1918-1939. Hrsg. Holger Siegel. Leipzig: Reclam, 1992


Bücher

  • Krilato zlato (Geflügeltes Gold), Napredak, Belgrad 1926
  • Antena smrti (Antenne des Todes), Napredak, Belgrad 1927
  • Dve avanturističke poeme (Zwei Abenteuergedichte), (mit Rade Drainec), Belgrad 1926
  • Leviatan, Gedicht (mit Risto Ratković), Belgrad 1927
  • Zlatne bube, pesme i podsećanja (Goldene Käfer, Lieder und Erinnerungen), Prosveta, Belgrad 1968