Besser, Johann von
Herders 1854
[513] Besser, Johann von, geb. 1654 zu Frauenburg in Kurland, zuerst in preuß., zuletzt in sächs. Hofdienste, st. 1729 zu Dresden; als Dichter schreibt er ziemlich rein deutsch und einen fließenden Vers, leidet aber an dem sprichwörtl. Schwulst der Lohensteinischen Schule. Sämmtliche Werke herausgegeben von König 1732; Biographie im 4. Bd. von Varnhagen von Enseʼs »Biograph. Denkmalen«.[513]
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 513-514. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003233243
Pierer 1857
[677] Besser, Johann v. B., geb. 1654 in Frauenburg in Kurland; studirte Theologie, später Rechtswissenschaft, ward 1680 von dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm d. Gr. von Brandenburg in Dienst genommen, 1090 geadelt u. Ceremonienmeister u. 1691 Oberceremonienmeister u. Geheimerath. Unter Friedrich Wilhelm I. verabschiedet, gerieth er in Armuth, ward von König August von Polen an seinen Hof nach Dresden berufen, wo er 1729 st. Man rechnete ihn einst zu den Begründern eines besseren Geschmacks in der deutschen Poesie, wiewohl sein einziges Verdienst in seinen zahlreichen Hofgedichten eine ziemlich reine Sprache in fließenden Versen ist. Dieselben erschienen gesammelt u. herausgegeben von König, Lpz 1732, 2 Bde. Biographie im 4. Bde. von Varnhagens v. Ense Biographischen Denkmälern.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 677. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000951662X
Meyers 1905
[759] Besser, 1) Johann von, Dichter, geb. 8. Mai 1654 zu Frauenberg in Kurland, gest. 10. Febr. 1729 in Dresden, studierte in Leipzig, wurde 1680 kurfürstlich brandenburgischer Rat, dann Legationsrat, 1690 Zeremonienmeister (zugleich geadelt), 1701 Oberzeremonienmeister. Unter Friedrich Wilhelm I., der mit den überflüssigen Hofchargen auch die Bessers abschaffte, aller seiner Ämter entsetzt, geriet er in die drückendste Lage, bis er 1717 als Geheimer Kriegsrat und Zeremonienmeister nach Dresden berufen wurde. An Bessers höfischen, mit mythologischem Prunk ausstaffierten Gelegenheitsgedichten ist bloß die äußerliche Formvollendung zu rühmen, als »galanter« Dichter ist er mitunter schamlos und widrig lüstern. Eine vollständige Ausgabe mit biographischer Einleitung (Leipz. 1732) besorgte sein Schüler J. U. König (s. d.); ein Neudruck seiner »Preußischen Krönungsgeschichte« (1702) erschien in Berlin 1901. Eine treffliche Biographie Bessers findet sich in Varnhagen v. Enses »Biographischen Denkmalen«, Bd. 4.
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 759.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/2000632102X