Berge, Elisabeth von

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[54] *Berge, Frl. Elisabeth v., Marxburg bei Braubach a. Rh., wurde am 12. März 1838 auf dem ihren Eltern gehörenden Gute Oberullersdorf bei Sorau, Provinz Brandenburg, geboren. Ihre Neigung zur Poesie, die sich schon in frühester Jugend zeigte, fand aber in Eltern und Geschwistern, welche nur für eine praktische Lebenswertung und - Verwertung Sinn und Verständnis hatten, eine nicht zu überwindende Gegnerschaft. Erst gestärkt durch das anerkennende Urteil einer hochgebildeten Tante, die sie auf einer Reise nach Italien begleiten durfte, wagte sie, ihrem Genius zu folgen und sich, bevor sie grössere produktive Thätigkeit entfaltete, eine gründliche Bildung in Litteratur, Geschichte, sogar in alten Sprachen und Philosophie anzueignen. Ihre Erstlingswerke »Charlotte Corday«, »Konradin« und »Marie Antoinette« hielt sie als noch nicht reif für die Öffentlichkeit zurück. Ihre tragisch angelegte Phantasie weist sie ausschliesslich auf die Tragödie, obwohl auch zwei Lustspiele, »Nur einen Tag Wahrheit« und »Die Vettern« mit Erfolg in Koblenz zur Aufführung gelangten. Ungedruckt sind noch »Die Königin von Schottland« und »Heinrich von Kleist«; letzteres kam am Todestage des Dichters in dessen Vaterstadt Frankfurt a. O. zur Darstellung. ‒ Alexei, Trauersp. Leipzig 1888, Osw. Mutze. ‒ Christine v. Schweden. Trauersp. 8. (259) Breslau 1873, Gosohorsky. n 4.50 ‒ Heinrich IV. Trauersp. 8. (193) Freiburg i. B., A. Kiepert. n 3.– ‒ Neue Welt-Epoche. Gedichte. 8. (166) Freiburg i. Schweiz 1877, Luzern, Foesser Nachf. n 2.– ‒ Pausanias, Trauersp. Freiburg i. B. 1885, A. Kiepert.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 54. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009030700