Arsis
Brockhaus 1911
[103] Arsis (grch.), Hebung, in der antiken Metrik der schlechte (leichte) Taktteil im Gegensatz zur Thesis (Senkung), dem guten (schweren, akzentuierten) Teil; ebenso in der Musik; umgekehrt ist in der neuern Metrik Hebung der durch den Akzent hervorgehobene, Senkung der nicht hervorgehobene Teil eines Versfußes.
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 103. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000918555
Meyers 1905
[820] Arsis (griech., »Hebung«), in der antiken Metrik der beim Skandieren durch Aufheben der Hand oder des Fußes bezeichnete schlechte Taktteil im Gegensatze zur Thesis, dem durch Niederschlagen der Hand oder Auftreten des Fußes bezeichneten guten Taktteil; bei den Neuern umgekehrt der durch den Akzent hervorgehobene Teil eines Versfußes im Gegensatze zu dem nicht hervorgehobenen (Thesis). – In der Musik der leichte oder schlechte Taktteil (Auftakt) im Gegensatze zum guten (Thesis). Letzterer wird nämlich beim Taktgeben durch den Niederschlag markiert, wie auch die Alten beim Chortanz die schwere Zeit durch Auftreten mit dem Fuße hervorhoben.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 820. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006254802
Pierer
[770] Arsis (gr.), 1) (lat. Elevatio), Hebung, der durch den rhythmischen Accent od. Ton bezeichnete Theil eines Metrums od. Versfußes; der nicht hervorgehobene Theil heißt Thesis (lat. Positio), Senkung. Beide sind vom Zeitmaß der Sylben ganz unabhängig, obschon zur A. am besten die Länge, zur Thesis die Kürze paßt; nur im Deutschen ist die A. fast immer mit der Länge verbunden. Das Zeichen der A. ist '; z.B. in dem jambischen Rhythmus:
Wer wóllte sích | mit Gríllen plágen;
od. in dem daktylischen Rhythmus:
Klár aus Dämmerung | stíeg am góldenen | Himmel der Máitag.
2) (Mus.), so v.w. Aufschlag, s. u. Takt.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 770. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009408614