Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel
Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 4. Oktober 1633 in Hitzacker; † 27. März 1714 in Salzdahlum bei Wolfenbüttel) war ein deutscher Politiker und Schriftsteller. Er war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Haus der Welfen. Er gilt als Prototyp des aufgeklärt-absolutistischen Herrschers des Barockzeitalters: machtbewusst, an äußerer Repräsentanz und Fortschritt der Bildung gleichermaßen interessiert und als Lyriker und Romanautor selbst künstlerisch tätig. https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Ulrich_(Braunschweig-Wolfenbüttel)
Anthony Ulrich (German: Anton Ulrich; 4 October 1633 – 27 March 1714), a member of the House of Welf, was Duke of Brunswick-Lüneburg and ruling Prince of Brunswick-Wolfenbüttel from 1685 until 1702 jointly with his elder brother Rudolph Augustus, and solely from 1704 until his death. He was one of the main proponents of enlightened absolutism among the Brunswick dukes.
Not to be confused with Duke Anthony Ulrich of Brunswick. / https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Ulrich,_Duke_of_Brunswick
Pierer 1857
Anton, Herzog zu Braunschweig-Wolfenbüttel. 7) A. Ulrich, 2. Sohn des Herzogs August, geb. 1633 zu Hitzacker, schon 1643 Coadjutor von Halberstadt, seit 1685 Mitregent seines Bruders Rudolf August u. seit 1704 Alleinregent, ward 1710 katholisch u. st. 1714, s. Braunschweig (Gesch.); war vermählt 1656 mit Juliane, Tochter des Herzogs Friedrich von Holstein. Als Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft hieß er der Siegprangende. Er schrieb die Romane: Der durchlauchtigen Syrerin Aramena Liebesgeschichte, Nürnb. 1669, 5 Thle.; Die römische Octavia, ebd. 1685–1707, 6 Thle. u. ö., zuletzt Wien 1762, 7 Thle.; auch einige Singspiele u. 61 geistliche Lieder im Churfürstlich Davids Harpffenspiel, Nürnb. 1667, Wolfenb. 1670; von ihm ist z.B.: Gott, du bleibst doch mein Gott.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 575-577. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009380981
Meyers 1905
2) A. Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, dritter Sohn des Herzogs August und der Prinzessin Dorothea von Anhalt-Zerbst, geb. 4. Okt. 1633, gest. 27. März 1714, trat 1710 in Bamberg öffentlich zur katholischen Kirche über, nachdem seine Tochter Elisabeth Christine Gemahlin des spätern Kaisers Karl VI. und katholisch geworden war. In der Fruchtbringenden Gesellschaft führte er den Namen »Der Siegprangende«. Er dichtete außer [591] Singspielen und geistlichen Liedern die beiden schwülstigen Romane: »Die Durchleuchtige Syrerinn Aramena« (Nürnb. 1660–73, 5 Bde.) und die »Römische Octavia« (zuerst Nürnb. 1677, 6 Bde.). Die in die »Octavia« verflochtene »Geschichte der Prinzessin Solane« behandelt die Schicksale der Prinzessin von Ahlden, Sophie Dorothea (s. Sophie). Vgl. Hoeck, A. Ulrich und Elisabeth Christine von Braunschweig (Wolfenb. 1845); Cholevius, Die bedeutendsten deutschen Romane des 17. Jahrhunderts (Leipz. 1866); Sonnenburg, Herzog A. Ulrich von Braunschweig als Dichter (Berl. 1896).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 591-592. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006239145
Herders 1854
[211] Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1633, trat 1710 zu der kathol. Kirche zurück, nachdem er die Frage seines Gewissens mit kathol. und protest. Theologen lange und ernstlich berathen hatte. Er war zugleich Freund der Kunst und Wissenschaft, Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft, selbst Schriftsteller: »Christfürstliches Davids Harpfenspiel, geistliche Lieder; Aramena; Octavia; 50 Gründe, warum die kath. Religion allen anderen Glaubensbekenntnissen vorzuziehen.« Er st. 27. März 1714.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 211. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003202232
Brockhaus 1911
[78] Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 4. Okt. 1633, seit 1685 Mitregent seines Bruders Rudolf August, nach dessen Tode (1704) alleiniger Regent, trat 1710 zum Katholizismus über, gest. 27. März 1714; Mitglied des Palmenordens und selbst Schriftsteller (geistl. Lieder und Romane). – Vgl. Sonnenburg (1896).
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 78. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000910015