Anklam

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Meyers 1905

[539] Anklam, Kreisstadt im preuß. Regbez. Stettin, an der Peene, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Angermünde-Stralsund und einiger Schmalspurbahnen, hat 2 evang. Kirchen (die Nikolaikirche, mit fast 100 m hohem Turm, und die Marienkirche), eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Denkmal des Kaisers Wilhelm I. (seit 1897, von Manzel), ein Gymnasium, Kriegsschule, Amtsgericht, Hauptsteueramt, Reichsbanknebenstelle, Eisengießerei, Maschinenbau, Zucker- und Seifenfabrikation, Schiffahrt und (1900) 14,617 meist evang. Einwohner. –

A., ehemals Tanglim, auch Anglim genannt, war ursprünglich eine slawische Festung, erhielt 1244 vom Herzog Barnim I. von Pommern Stadtrecht und schloß sich der Hansa an. 1648 fiel A. an Schweden, wurde 1676 vom Großen Kurfürsten erobert. 1713 durch die Russen geplündert und endlich 1720 im Stockholmer Frieden an Preußen abgetreten. Die Festungswerke sind seit 1762 geschleift. Am 31. Okt. 1806 ergab sich hier ein Korps Preußen unter Bila den Franzosen. Vgl. Schulz, Geschichte der Stadt A. (Anklam 1896); Stavenhagen, Chronik (bis 1773; neue Ausg., das. 1899).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 539. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000623299X


Herders 1854

[196] Anklam, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Stettin, an der Peene, ohne Militär 10097 E.; Tuch- und Leinwandfabrikation, Schiffahrt.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 196. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003199851


Pierer

[519] Anklam, 1) Kreis des Regierungsbezirks Stettin (Preußen), 111/2 QM.; 29,000 Ew. 2) Hauptstadt hier an der Peene, Fabrik von ledernen Tabaksdosen, Schiffbau, Schifffahrt, Handel, höhere Stadtschule, Freimaurerloge: Julius zu den drei empfindsamen Herzen; 9200 Ew. Vorstadt Peendam; Gebiet von 12 Dörfern. – A. wurde im 12. Jahrh. unter Herzog Boleslaw III. von Pommern dem alten Gozwyn gegenüber an dem rechten Peeneufer angelegt; 1387 empörten sich die Bürger, erschlugen den Rath, wurden aber von Bogeslaw VI. deshalb hart gezüchtigt. 1627 wurde es von den Kaiserlichen belagert, 1631 von den Schweden besetzt u. behalten, 1637 wieder von den Kaiserlichen belagert, dabei aber mehrere Stürme abgeschlagen; 1659 belagerten es die Brandenburger vergebens, erhielten es aber später durch Capitulation u. lieferten es 1679 den Schweden aus. 1713 ward A. von den Russen geplündert, dann von den Brandenburgern, 1715 von den Schweden besetzt u. im Frieden von Stockholm 1720 an Brandenburg abgetreten. Während des Siebenjährigen Krieges litt es, da es den Schweden als Festung galt, viel; 1762 wurden die Festungswerke demolirt.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 519. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009370447


Brockhaus 1911

[70] Anklam, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Stettin, an der Peene, (1900) 14.617 E., Amtsgericht, Kreisschule.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 70. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000906980