Andersen, Hans Christian

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Herder 1854

[179] Andersen, Hans Christian, geb. 1805 zu Odense auf dem dänischen Fünen, dänischer Dichter, der auch in Deutschland sehr beliebt ist. Werke: Gedichte; Fußreise nach Amak, humoristische Erzählung; Phantasien und Skizzen; Reiseschatten; der Improvisator; nur ein Geiger; Bilderbuch ohne Bilder; eines Dichters Bazar; Märchen; das Märchen meines Lebens. Deutsche Gesammtausgabe seiner Werke Leipzig 1848–51.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 179. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003198227


Pierer

[467] Andersen, Hans Christian, geb. 1805 zu Odense auf Fünen, studirte auf Staatskosten seit 1828, besuchte 1833–1834 Deutschland, die Schweiz, Italien u. Frankreich, 1840 nochmals Italien, dann Griechenland u. Constantinopel, 1842 Paris, 1843 Norddeutschland, 1846 zum 3. Male Italien, 1847 England u. 1849 Schweden. Er schr.: Digte, Kopenh. 1830; Phantasien u. Skizzen, 1831; Aarets tolv Maaneder, 1833; Nye og gamle Digte, 1847; das Epos Ahasverus, 1848; die dramatischen Poesien: Mulatten, 1810 (romantisches Drama); Maurerpigen od. Raphaella, 1840 (Tragödie); Lykkens Blomst 1845 u. Meer end Perler og Guld, 1849 (Komödien); En Nat i Roeskilde, 1850 (Vaudeville); Brylluppet ved Como-Söen, 1849 (Oper); Erzählungen: Fodreise til Amager, 1830; Skyggebilleder of en Reise til Harzen. 1831 (deutsch von Genthe, 1836); Eventyr, 1835 ff.; Improvisatoren. 1835, 2 Bde. (deutsch von Kruse als Jugendleben u. Träume eines italienischen Dichters, Hamb. 1835); Eines Dichters Bazar, 1842; Nye Eventyr,[467] 1844; Billedbog uden Beleder, 1841 u. ö. (deutsch Bilderbuch ohne Bilder Berl. 1841 u. ö.); Mährchen u. Erzählungen, 3 Sammlungen, deutsch von Jenssen, 1839; der Roman O.T., 1835, 2 Bde. (deutsch von Christiani, Lpz. 1837); Kun en Spillemand, 1837, 2 Bde. (deutsch von Jenssen 1838, 3 Bde.); den englischen Roman The two Baronesses, Lond. 1848, 3 Bde. (dänisch 1849, 3 Bde. u. deutsch 1848; von ihm selbst); Historier, 1852; Gesammelte Werke 1845–49, 16 Bde., deutsch Lpz. 1847 ff., 35 Bde.; Selbstbiographie in: Das Mährchen meines Lebens, 1846.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 467-468. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009362401


Meyers 1905

[495] Andersen, 1) Hans Christian, dän. Dichter, geb. 2. April 1805 in Odense, gest. 4. Aug. 1875 in Kopenhagen, Sohn eines armen Schuhmachers, gewann früh das Interesse bedeutender Männer, besuchte mit ihrer Unterstützung eine Lateinschule und erregte bald durch die phantastische Satire »Fodreise fra Holmens Kanal til Amager«, die episch-dramatische Dichtung »Agnete og Havmanden« (1827), das Vaudeville »Kærlighed paa Nicolaitaarn« (1828) und die Poesien »Digte« (1829), »Fantasier og Skitser« (1831), »Skyggebilder«, »Vignetter« (1832) Aufsehen. A. war fast stets auf Reisen bis in die fernsten Länder; er schilderte Reiseeindrücke aus Italien und Griechenland in »En Digters Bazar« (1842), schwedische in »I Sverige« (1851), spanische in »I Spanien« (1863), lebte aber seit 1863 in Kopenhagen und besuchte nur noch Christania (1872), wo er allgemein gefeiert wurde.[495] A. war ein sehr vielseitiger Autor. Er schrieb Romane: die vielgelesenen Künstlergeschichten »Improvisatoren« (1835), »Kunen Spilmand«, ferner »O. T.« (1835), »To Baronesser«, »At være eller ikke være« (1848), die weltberühmten, humorvollen, phantasiereichen, gedankentiefen, bei alt und jung gleich beliebten Märchen »Eventyr, fortalte før Born« (1835, erste Sammlung) und die in der Art der Märchen geschriebenen »Billedbog uden Billeder« (1840) und »Historier« (1852); ferner Dramen, unter denen die romantischen »Maurepigen« (1840), »Mulatten«, »Lyckens Blomst«, »Pa Langebro«, »Kongedrømmer«, die Märchendramen »Mere end Perler og Guld«, »Ole Lukøje« und »Hyldemor« und die Burlesken »Den Usylige paa Sprogø« (1839), »Den nye Barselstue« (1840), die Weltdichtung »Ahasverus« (1848), »Nye Eventyr og Historier« (1858–61, 4 Tle.), die offenherzige Lebensschilderung »Mit Livs Æventyr« (1877). A. wurde von der Kritik, namentlich von Hertz und Heiberg, wegen seiner formellen Mängel verspottet, was den feinfühligen Dichter sehr verletzte, aber früh von Öhlenschläger gefördert. Andersens »Samlede Værker« erschienen 1854–79 in 33 Bdn.; deutsche von A. besorgte Ausg., Leipz. 1853–72, 50 Bde. Briefe (»Breve fra og til A.«) erschienen 1887 in 3 Bänden. Vgl. G. Brandes, Kritiker og Portræter (2. Aufl., Kopenh. 1885); Bournonville, Mit Theaterliv, 3. Teil (das. 1878); Collin, H. C. A. og det Collinske Hus (das. 1882); R. N. Bain, Hans Christian A., a biography (Lond. 1895).

2) Karl, dän. Schriftsteller, geb. 26. Okt. 1828 als Sohn eines isländischen Kaufmanns in Kopenhagen, gest. 1. Sept. 1883 als Inspektor und Intendant des Schlosses Rosenborg daselbst, schrieb zahlreiche lyrische und epische Werke, darunter: »Strit og Fred« (1858), »Poesier«, »Romanser og Sanger« (1880), sowie die isländische Erzählung »Over Skjær eg Brænding« (1882) und die beliebten »Genrebilleder« (1867–81, 7 Bde.), idyllische Bilder des Alltagslebens.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 495-496. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006228569


Brockhaus 1911

[64] Andersen, Hans Christian, dän. Dichter, geb. 2. April 1805 zu Odense, seit 1833 viel auf Reisen, zuletzt in Kopenhagen lebend, gest. 4. Aug. 1875; als Romandichter (»Der Improvisator«, »Nur ein Geiger« u.a.) hochgeachtet, als Märchendichter (1. Sammlung 1835; 30. Aufl. 1894) weltberühmt. – Selbstbiogr. »Das Märchen meines Lebens« (1847; bis zu A.s Tod ergänzt von Jonas, 1879).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 64. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000904937