Altdorf

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Herders 1854

[138] Altdorf im bayer. Mittelfranken, 5 Stunden von Nürnberg, 2900 E., Hopfenbau, Bierbrauereien; 1522 kam es von der Pfalz an Nürnberg, das 1622 hier eine Universität stiftete, welche 1807 von Bayern aufgehoben wurde.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 138. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003193640


Pierer 1857

[358] Altdorf, 1) Landgericht im baierischen Kreise Mittelfranken, 51 QM.; 13,000 Ew.; 2) Hauptstadt hier an der Schwarzach; man fertigt hölzerne Waaren; hier sonst Gymnasium (1520 zu Nürnberg gestiftet, 1575 nach A. verlegt, erhielt 1578 von Rudolf Il. das Recht, Magister- u. Baccalaureen der Philosophie zu creiren), 1622 vom Kaiser Ferdinand II. in eine Universität verwandelt, welche 1809 mit Erlangen vereinigt wurde; altes Schloß, Schullehrerseminar im ehemaligen Universitätsgebäude; Bierbrauerei, Hopfenbau; 2700 Ew. 2 Stunden davon, bei Weißenbrunn, ist eine Höhle, Heidenloch, aus welcher der röthliche Sand zu Sanduhren geholt wird; dabei auch Bruch von Muschelmarmor, Galmei- u. Steinkohlengruben. – A. war früher Reichsstadt, ward vom Kaiser Albrecht I. 1299 mit anderen Reichsgütern an Emich von Nassau verpfändet u. 1348 als erbliches Lehn an das Haus Nassau überlassen, dasselbe verkaufte A. aber 1360 an Albrecht, Burggrafen von Nürnberg, welcher es seiner Tochter Anna 1374 bei ihrer Verheirathung mit Herzog Swantibor von Pommern mitgab; dieser verkaufte A. 1394 an Ruprecht von der Pfalz, u. es blieb bei der Pfalz, bis 1504 im Pfälzischen Kriege die Nürnberger A. eroberten u. 1521 durch Vergleich mit Pfalz behielten. 1585 im Kriege mit Markgraf Albrecht d. Gr. von Brandenburg litt A. viel. Will, Gesch. u. Beschreibung von A., Altdorf 1796;

3) sonst Landvogtei in Vorderösterreich am Bodensee, unter dem Namen k. k. Landvogtei in Schwaben; 27,000 Ew.; zerfiel in die obere u. untere; 4) Flecken, Sitz derselben Landvogtei u. des Kreisamtsbezirks; jetzt zum Ober-Amte Ravensburg im württembergischen Donaukreise gehörig, 2500 Ew. Auf dem nahen Martinsberge das Stammschloß der Welfen; 5) Pfarrdorf im württembergischen Oberamte Böblingen; 1100 Ew.; 6) Mehrere Ortschaften in Baden, Württemberg, Baiern etc.; 7) (O Falu, slav. Stara Wes), Marktflecken im ungarischen Kreise Zips, diesseit des Thul; Hauptdreißigamt; 1100 Ew.; 8) so v.w. Altorf.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 358. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000934330X


Meyers 1905

[380] Altdorf (Altorf), 1) Stadt im bayr. Regbez. Mittelfranken, Bezirksamt Nürnberg, an der Schwarzach[380] und der Staatsbahnlinie Feucht-A., 446 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, Schullehrerseminar (im ehemaligen Universitätsgebäude), landwirtschaftliche Winterschule, Rettungshaus, Taubstummenanstalt, Amtsgericht, Forstamt, Hopfenbau, Bronzefabrik und (1900) 2867 Einw. – A., bereits seit dem 13. Jahrh. in Urkunden erwähnt, kam 1503 an das reichsfreie Nürnberg und erhielt 1575 ein Gymnasium, das 1623 zur Hochschule erhoben ward. Letztere wurde 1809, nachdem Nürnberg selbst an Bayern gefallen war, aufgehoben. Vgl. Böhm, Beschreibung und Geschichte der Stadt A. (Nürnb. 1888). – 2) Ehemaliger Flecken in Württemberg. s. Weingarten. – 3) Dorf im Unterelsaß, s. Dorlisheim. – 4) Hauptort des schweizer. Kantons Uri, s. Altorf 1).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 380-381. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006216986


Brockhaus 1911

[49] Altdorf (Altorf), Stadt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, an der Schwarzach, (1900) 2867 E., Amtsgericht, altes Schloß; 1505-1806 der Reichsstadt Nürnberg gehörig, Universität (1623) 1809 mit Erlangen vereinigt.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 49. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000898767