Alberti, Sophie

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Brümmer

Alberti, Sophie, pseud. Sophie Verena, wurde am 5. August 1826 zu Potsdam als die Tochter des durch sein Wirken u. Leben hochgeachteten Geh. Rats Mödinger geboren. Jhre Eltern waren ausgezeichnete Menschen, talentvoll, geistig anregend und veredelnd wirkend, und unter ihrer Leitung wurde denn in Sophie schon frühzeitig die Liebe zur Kunst und Poesie u. Begeisterung für alles Gute, Wahre u. Schöne geweckt und gefördert. Neben einer ausgesprochenen Vorliebe für Gesang lag dem talentvollen Kinde Lesen und Dichten am Herzen. Mit sieben Jahren schrieb Sophie ihr erstes Gedicht, das vollkommen richtig im Reim war, mit neun Jahren verfaßte sie ein kleines Lustspiel u. mit 13 Jahren eine Novelle in französischer Sprache. Wenn nun auch diese Übungen durch viele Jahre fortgesetzt wurden, so trat doch Sophie verhältnismäßig erst spät in die Öffentlichkeit, aber der glänzende Erfolg, den die erste Novelle "Else" erreichte -- sie wurde, gleich den übrigen Romanen, in mehrere fremde Sprachen übersetzt -- gab der Dichterin Vertrauen und Mut, die einmal betretene Laufbahn als Schriftstellerin weiter zu verfolgen. Eine nur kurze, aber vollkommen glückliche Ehe verband Sophie mit dem Schulrat Alberti. Nach seinem Tode (1870) lebte sie als Witwe in Potsdam, das sie nur verließ, um während der Sommermonate kleinere oder größere Erholungsreisen zu machen. Sie starb in Potsdam am 15. August 1892.

S: Else (N.), 1856. - Ein Sohn des Südens (R.); II, 1859. 2. A. 1879. - Jn der Weihnachtszeit (E.), 1861. 2. A. 1887. - Photographien des Herzens (Nn. u. En.); III, 1863 (Jnhalt: Aus dem Leben eines Fürsten. - Der Besuch bei der Kartenlegerin. - Salon u. Zirkus. - Nemesis. - Aus den Papieren eines Musikers. - Jn der heiligen Christnacht. - Die Grauenburg. - Streit u. Friede). - Über alles die Pflicht (R.); III, 1870. - Aus allen Kreisen (Nn. u. En.); III, 1872 (Jnhalt: Kunst und Liebe. - Ein stolzes Herz. - Es ist nicht richtig. - Onkel Albrecht. - Maria-Anna. - Am Meer. - Frau Elisabeth. - Eine dunkle Tat. - Herzenswechsel. - Nach Jtalien. - Die ersten Veilchen. - Jch weiß, daß mein Erlöser lebt). - Aus der Pension (Br., frei n. d. Engl.), 1878. - Leben um Leben (R. a. d. Engl.); III, 2. A., 1877. - Lebende Blumen (E.), 1878. 3. A. 1891. - Altes und Neues (Nn. und En.), 1879 (Jnhalt: Jm Hafen. - Namenlos. - Nur bürgerlich. - Königin der Nacht). - Von allen Zweigen (Neuere lyr. Dn., ausgewählt), 1883. 3. A. 1891. - Gedankenvoll (Aussprüche von Dichtern und Denkern), 1887. 2. A. 1893. - Daheim und draußen (E.), 1891.


Aus: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913. http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon01_1913



Quelle: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2021. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.