Al-Faituri, Mohammed

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Mohammed Al-Faituri

('Mohammed Moftahh Rajab Elfitory, Mohammed Miftah Rajab Elfitory, Muhammad al-Fayturi, El fitory, Arabisch محمد الفيتوري)


sudanesischer Dichter mit libyschen Wurzeln, geboren etwa 1930 (andere Angaben: 1929, 1936) in AlGineina in West-Darfur, Sudan in einer Familie, die nach der Besetzung durch Italien vor dem 1. Weltkrieg Libyen verlassen hatte. Wegen diverser politischer Verwerfungen wechselte er oft die Länder. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Alexandria in Ägypten. Dort besucht er die Koranschule und eine islamisch-theologische Bildungsstätte. 1949 geht er nach Kairo und studiert zunächst Theologie, später arabische Sprache. Sein erster Gedichtband, Afrikanische Gesänge, erschien 1955 in Kairo. Damit wurde er als Vertreter des "neuen Gedichts" in freien Rhythmen bekannt. Er wurde Kulturredakteur der Kairoer Zeitung al-Gumhuriya und publizierte dort auch Gedichte und Kritiken. 1958 ging er in den inzwischen unabhängigen Sudan, kehrte aber bald nach Kairo zurück und arbeitete als Experte für Kultur bei der Arabischen Liga (1968-70). 1969 ging er nach Sudan zurück, mußte das Land aber schon 1971 aus politischen Gründen verlassen. Er ging nach Beirut, wurde aber schon 1974 wegen seiner progressiven politischen Haltung ausgewiesen. Er ging nach Libyen; 1975 konnte er in den Libanon zurückkehren, weil zahlreiche arabische Intellektuelle gegen die Ausweisung protestiert hatten. Später übernahm ihn Gaddafis Regime in den diplomatischen Dienst, er arbeitete als kultureller Berater der libyschen Botschaft in Italien, als Konsultant und Botschafter an der libyschen Botschaft in Libanon und Konsultant der libyschen Botschaft in Marokko. "Die Menschen werden als Fremde geboren", schreibt er in dem Gedicht Der Fremde. Er starb am 24. April 2015


  • Mohammed Al-Faituri: Musik eines wandernden Derwischs. Berlin: Volk & Welt, 1987, aus dem Arabischen nachgedichtet von Johanna und Moustapha Haikal (Weiße Lyrikreihe)