Ahlwardt, Hermann

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Hermann Ahlwardt (* 21. Dezember 1846 Krien bei Anklam; † 16. April 1914 in Leipzig), Reichstagsabgeordneter, antisemitischer Agitator. Pseudonym: Hermann Koniecki.


Meyers 1905

Ahlwardt 2) Hermann, antisemitischer Agitator, geb. 21. Dez. 1846 in Krien bei Anklam, besuchte das Seminar in Oranienburg, ward 1866 Lehrer und 1881 Rektor einer Berliner Gemeindeschule. In Reden und Flugschriften trat er heftig gegen die Juden auf und wurde pensioniert. Dagegen wurde er 1892 und 1893 zum Reichstagsabgeordneten gewählt. Wegen der Beschuldigung (in den beiden Schriften »Judenflinten«, 1892), daß die Löwesche Waffenfabrik den Staat durch Lieferung schlechter Gewehre wissentlich betrogen habe, zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, setzte er dennoch seine Anklagen gegen die Juden, daß sie das deutsche Volk ausbeuteten, die Behörden schädlich beeinflußten, im Reichstag und in Versammlungen fort. Schließlich ward er von einem Teil der Antisemiten verleugnet und aus der Deutschen Reformpartei ausgeschlossen. Er schrieb noch: »Der Verzweiflungskampf der arischen Völker mit dem Judentum« (Berl. 1890); »Der Eid eines Juden« (1891); »Jüdische Taktik« (1891) u.a.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 204. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006201717


Brockhaus 1911

[26] Ahlwardt, Hermann, Politiker, geb. 21. Dez. 1846 zu Krien bei Anklam, bis 1894 Schulrektor in Berlin, 1892-1903 Reichstagsabgeordneter, antisemit. Agitator.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 26. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000889458