Aben Esra

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Herder 1854

[12] Aben Esra, geb. um 1090 in Toledo, ausgezeichneter jüdischer Grammatiker, Philosoph, Dichter, Astronom, Arzt, Exeget und Kabbalist, Schüler und Schwiegersohn des berühmten Juda Hallevi. Er durchreiste Europa, besuchte Palästina und starb 75 Jahre alt in Rhodus.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 12. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003179044


Pierer

[29] Aben Esra, Abraham Ben Meir Ben Esra, gewöhnlich Abenare od. Avenara genannt, geb. um 1093 zu Toledo, einer der wichtigsten jüd. Gelehrten des Mittelalters, lebte seit 1140 in Frankreich, Italien, Ägypten, Rhodus, England u. hielt hier allenthalben Vorlesungen, war als Ausleger des A. T., als Mathematiker, Astronom u. Grammatiker gleich tüchtig. Er st. um 1168 in Rom, wo er die letzten Jahre gelebt hatte. Schr.: Commentar über die Bibel, oft einzeln herausgegeben, mehrere Poesien, eine hebräische Grammatik (Vened. 1546, Amst. 1657) u. a. grammatische, philosophische u. astrolog. Schriften (Opera astrolog., Vened. 1507).

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 29. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009285881


Meyers 1905

Ibn Esra

[727] Ibn Esra (eigentlich Abraham ben Meïr ibn Esra, in mittelalterlichen Schriften Abraham Judaeus, Abenare und Avenara genannt), jüd. Schrifterklärer, um 1092 in Toledo geboren, verließ früh sein Vaterland, durchreiste Italien, Ägypten, Frankreich, wo er von 1155–57 in Dreux bei Paris wohnte, England, überall seinen Studien, die Exegese, Grammatik, Dichtkunst, Mathematik, Astronomie und Philosophie umfaßten, ergeben, bis er 1167 starb. Seine Bibelkommentare sind in den sogen. rabbinischen Bibeln (in Venedig, Basel, Amsterdam u. a. O. gedruckt) und in Einzelausgaben vorhanden, von mehreren biblischen Büchern existiert der Kommentar in doppelter Rezension. Mit Scharfsinn und Genialität legte er die Schrift aus, schrieb grammatische Abhandlungen, Aufsätze philosophischen, mathematischen und astronomischen Inhalts, dichtete Hymnen und zeigte auch in Rätseln, poetischen Einleitungen und Nachschriften u. a. dichterische Begabung. Eine Sammlung seiner »Reime und Gedichte« gab Rosin in deutscher Übersetzung heraus (Bresl. 1885 bis 1891, 4 Hefte). Vgl. Fried länder, Essays on the writings of Abr. I. (Lond. 1877); Bacher, Ibn Esras Einleitung zu seinem Pentateuch-Kommentar (Wien 1876) und Abrahm ibn Esra, als Grammatiker (Straßb. 1882); Steinschneider, Zur Geschichte der mathematischen Wissenschaften im 12. Jahrhundert (Berl. 1880); Bacher, Bibelexegese in Winter u. Wünsche, Die jüdische Literatur, Bd. 2 (Trier 1892), S. 289 f., und die Literaturangaben, S. 336.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 727. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006807275


Brockhaus 1911

Aben Esra

[4] Aben Esra, Ibn Esra, eigentlich Abraham ben Meir ibn Esra, jüd. Gelehrter, geb. um 1093 zu Toledo, gest. 1168 zu Rom, hinterließ zahlreiche Schriften grammatischen, astron., theol. und exegetischen Inhalts, auch Gedichte (»Diwân«, hg. von Egers, 1886).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 4. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000880442