Abd el-Kader

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Abd el-Kader

Haddschi Abd el-Kader oder ʿAbd al-Qādir (andere Namensformen Sidi el-Haddsch Abd el-Kader Uled Mahiddin; Abd el-Kader ben Muhieddine; Abdelkader ibn Muhieddine; arabisch عبد القادر الجزائري Abd al-Qadir al-Dschaza'iri, , Abdelkader El Djezairi, DMG ʿAbd al-Qādir al-Ǧazāʾirī‚ Abd el-Kader, der Algerier‘; Emir Abdelkader); * 6. September 1808 in Guetna bei Mascara; † 26. Mai 1883 in Damaskus), algerischer Dichter, Politiker, Sufi und Gelehrter.


"Emir Abd el-Kader taucht auf in Gedichten von Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire und bei Victor Hugo. Er stammte aus einer arabischen Gelehrtenfamilie, studierte in Kairo, absolvierte die Pilgerfahrt nach Mekka und kehrte schließlich nach Algerien zurück, wo er die französischen Kolonialmächte bekämpfte. Er gilt bis heute als Freiheitskämpfer und Visionär. Er organisierte den Widerstand der Berberstämme, die ihn 1832 zum Emir wählten, und verbündete sich mit Provinzhäuptlingen und Stammesfürsten. General Desmichels musste Abd el-Kader offiziell anerkennen – eine Schmach für die Franzosen im Jahr 1834. Seine Herrschaft wich weit vom repressiven osmanischen System ab. Er versuchte, staatliche Strukturen in Zusammenarbeit mit den Stämmen zu organisieren, damit alle gesellschaftlichen Gruppierungen ein Mitspracherecht hatten. Er modernisierte die Beamtenschaft und scharte eine Armee von mehr als 50.000 Mann um sich. Letzten Endes aber wurde er doch von Frankreich besiegt. Nach einer verheerenden Schlacht mit Tausenden Toten zwangen ihn die Besatzer am 22. Dezember 1847 zur Kapitulation und ins Exil."

Gerrit Wustmann in einer Rezension des Romans "Die letzte Nacht des Emir" von Abdelkader Djemaï [Algerien], in: LiteraturNachrichten Afrika Asien Lateinamerika, Nr. 125/2016