Abbt, Thomas

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Brockhaus 1837

[3] Abbt (Thomas), ein sehr jung verstorbener, aber um die bessere Gestaltung der Sprache und die Ausbildung des Geschmacks der Deutschen höchst verdienter Mann, der um die Mitte des 18. Jahrh. kräftig mitgewirkt hat, das classische Zeitalter der deutschen Literatur herbeizuführen. Er war der Sohn eines wohlhabenden Bürgers, zu Ulm 1738 geboren. Unschlüssig in der Wahl einer eigentlichen Berufswissenschaft und dann unzufrieden mit den Grenzen seines Wirkungskreises im bürgerlichen Leben, verließ er, als Professor der Mathematik an der damaligen Universität zu Rinteln, die betretene Laufbahn, und widmete sich dem Studium der Rechtswissenschaften, worauf ihn der Graf zu Schaumburg-Lippe, Wilhelm I. 1765 zu seinem Hof-, Regierungs- und Consistorialrath ernannte und nach Bückeburg berief. Doch nur kurze Zeit bekleidete er diese ihm in jeder Beziehung angenehme Stelle, und starb 1766, tief betrauert namentlich von seinem Fürsten, der in ihm einen treuen Freund und umsichtigen Rathgeber verlor. Unter seinen Schriften zeichnen sich besonders aus die »Vom Verdienste« und die »Vom Tode für's Vaterland«. Letztere zu einer Zeit, 1760, geschrieben, wo Preußen der Übermacht seiner Feinde zu erliegen schien, ist auch deshalb merkwürdig, weil durch sie eine Menge Jünglinge begeistert, freiwillig die Waffen fürs Vaterland ergriffen.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 3-4. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000808512


Pierer 1857

[17] Abbt, Thomas, geb. 25. Nov. 1738 zu Ulm, wurde 1760 Professor der Philosophie zu Frankfurt a. d. O., 1761 Professor der Mathematik zu Rinteln, 1765 Hof-, Regierungs- u. Consistorialrath zu Bückeburg u. st. hier am 3. Nov. 1766. Philosoph aus der Wolfischen Schule, wirkte er[17] mit Lessing zur neuern Umformung der deutschen Literatur. Er schr. u. a. Vom Tod fürs Vaterland, 1761; Vom Verdienst, 1765; Vermischte Werke, 1768–81, 6 Thle. (4.–6. Thl. von Biester herausgegeben).

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 17-18. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009284397


Meyers 1905

[17] Abbt, Thomas, philosoph. Schriftsteller, geb. 25. Nov. 1738 in Ulm, gest. 3. Nov. 1766 in Bückeburg, studierte seit 1756 in Halle und wurde 1760 außerordentlicher Professor der Philosophie in Frankfurt a. O. Schon 1761 als Professor der Mathematik nach Rinteln berufen, wurde er 1765 zum Regierungs- und Konsistorialrat in Bückeburg ernannt. Während eines kurzen Aufenthalts in Berlin war er mit Mendelssohn und Nicolai bekannt geworden. Unter seinen philosophischen, im Geiste der Aufklärungstheorie abgefaßten Schriften breiter Darstellung sind die wichtigsten: »Vom Verdienst« (Berl. 1765) und »Vom Tod fürs Vaterland« (Bresl. 1761). Seine »Vermischten Werke« wurden herausgegeben von Friedr. Nicolai (Berl. 1768–81, 6 Bde.; 2. Aufl. 1790). Vgl. Pentzhorn, Th. Abbt (Berl. 1884).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 17. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006183514


Eisler 1912

[2] Abbt, Thomas, geb. 1738 in Ulm, 1761-62 in Berlin (Verbindung mit Mendelssohn u. a.), gest. 1766 in Bückeburg. = A. gehört zu den aufklärerischen Popularphilosophen. SCHRIFTEN: Vom Vordienste, 1765. – Vermischte Schriften, herausgegeben von Fr. Nicolai, 1768-81 u. 1790, u. a.

Quelle: Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 2-3. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001814583