31. Oktober

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Reformationstag. – Halloween / Samhain. – Tag der Toten (Dia de Muertos) in Mexiko bis übermorgen. – Día de la Canción Criolla (Tag des kreolischen Liedes, seit 1944 in Peru begangener Tag der Würdigung kreolischer Kultur)

1517: »Thesenanschlag« Martin Luthers in Wittenberg. Der Stein kommt ins Rollen. – 1756: Giacomo Casanova flieht in der Nacht zum 1. November aus den Bleikammern des Dogenpalastes in Venedig. – 1833: Fritz Reuter wird auf der Durchreise in Berlin in Haft genommen, weil er der radikalen Jenaer Burschenschaft Germania angehört (Ut mine Festungstid). – 1971: Günter Eich schreibt sein zweites Gedicht mit dem Titel »Und«:

Nebel Nebel Nebel
und in den Ohren
Haare, eine
unverbindliche
Freundlichkeit
und
und
Rajissas süßes Gelächter.

Was zusammengehört,
eine Erfahrung,
was mit und zusammengehört
nur mit und,
keine Begründungen.

Das wird anhalten
wenn mir das und nicht
mit den andern Wörtern entfällt.
Es reicht, es reicht, danke, es reicht.

1985: Eine Bühnenbesetzung verhindert die deutsche Erstaufführung von Rainer Werner Fassbinders Stück Der Müll, die Stadt und der Tod in Frankfurt am Main.



Geboren am 31. Oktober

1724: Christopher Anstey, englischer Schriftsteller, 1750: Alcipe, portugiesische Lyrikerin und Übersetzerin, 1765: Anne Bannerman, schottische Lyrikerin, 1795: John Keats, englischer Dichter, 1821: Karel Havlíček Borovský, tschechischer Dichter, 1876: Natalie Clifford Barney, amerikanische Schriftstellerin, 1888: Napoleon Lapathiotis, griechischer Schriftsteller, 1902: Carlos Drummond de Andrade, brasilianischer Lyriker (* in Itabira, Minas Gerais, Brasilien; † 17. August 1987 in Rio de Janeiro), 1912: Jean Améry, österreichischer Schriftsteller (»Wenn aus dem geschichtlichen Verhängnis der Juden- beziehungsweise Antisemitenfrage, zu dem durchaus auch die Stiftung des nun einmal bestehenden Staates Israel gehören mag, wiederum die Idee einer jüdischen Schuld konstruiert wird, dann trägt hierfür die Verantwortung eine Linke, die sich selber vergißt.« Der ehrbare Antisemitismus, 1969), 1921: Nino Erné (* in Berlin; † 11. Dezember 1994 in Mainz), deutscher Schriftsteller und Journalist, 1951: Luis Antonio de Villena, spanischer Lyriker und Erzähler, 1956: Annie Finch, amerikanische Lyrikerin, 1956: Bruce Bawer, amerikanischer Lyriker und Kritiker

Gestorben am 31. Oktober

1806: Sophie Mereau, deutsche Schriftstellerin, 1918: Egon Schiele (* 12. Juni 1890 Tulln, Niederösterreich), österreichischer Maler, schrieb auch Gedichte, 1941: Herwarth Walden, deutscher Schriftsteller, Verleger und Galerist (Der Sturm), 1960: H. L. Davis, amerikanischer Schriftsteller, 1985: Nikos Engonopoulos, griechischer Maler und Dichter, 1992: Federico Fellini, italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor, 2005: Amrita Pritam, indische Schriftstellerin