28. Januar

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1754: Der Begriff Serendipity wird erstmals durch den englischen Autor Horace Walpole in einem Brief an Horace Mann verwendet für eine zufällige Beobachtung von etwas, das gar nicht das ursprüngliche Ziel einer Untersuchung war. – 1802: Hölderlin schreibt an seine Mutter aus Frankreich: »Diese letzten Tage bin ich schon in einem schönen Frühlinge gewandert, aber kurz zuvor, auf den gefürchteten überschneiten Höhen der Auvergne, in Sturm und Wildniß, in eiskalter Nacht und die geladene Pistole neben mir im rauhen Bette – da hab‘ ich auch ein Gebet gebetet, das bis jetzt das beste war in meinem Leben und das ich nie vergessen werde.« – 1933: Der »unbeschäftigte« Schauspieler Dewald sagt zu Gustaf Regler in Imitierung von Hitlers Stimme: »Tausend Ehrengäste. Auch Herr Ernährungsminister. Na, wird sein letztes Auftreten gewesen sein. ›Kleintier dominiert‘‹ sagte er. Stimmt. Stimmt überall. Dank der Sozis. Aber das wird ja jetzt bald anders werden. General ohne Rückgrat dulden wir nicht mehr lange. […] Presse immer daneben. Noch reichlich viel Judenlümmel darunter. Sollten schon im Ausland sein. Vierzehn Jahre Marxismus sind um, nicht wahr?« – 1933: In Erfurt unterbricht die Polizei eine Aufführung von Bertolt Brechts Maßnahme. Verfahren wegen Hochverrats gegen die Veranstalter. – 1987: Michail Gorbatschow fordert in seiner Rede auf dem Plenum des ZK der KPdSU Reformen: Beginn von Perestroika und Glasnost.


Geboren am 28. Januar

1582: John Barclay, schottischer neulateinischer Dichter und Satiriker (Argenis, 1621, dt. von Martin Opitz, 1626), 1719: Johann Elias Schlegel, deutscher Dichter, 1726: Christian Felix Weiße, deutscher Schriftsteller, 1750: Caroline von Herder, Ehefrau, Herausgeberin und Biografin Johann Gottfried von Herders, 1755: Samuel Thomas Soemmerring, deutscher Anatom, Anthropologe, Paläontologe und Erfinder, Entdecker des »gelben Flecks« im Auge (Über die Schädlichkeit der Schnürbrüste, Mainz 1788. Über das Organ der Seele, Königsberg 1796 (mit einem Beitrag von Immanuel Kant). Hölderlin: Sömmerings Seelenorgan), 1853: José Martí, kubanischer Nationaldichter (Lyrikzeitung), 1853: Wladimir Solowjow, russischer Philosoph und Dichter, 1873: Colette (eigentl. Sidonie-Gabrielle Colette), französische Schriftstellerin, 1878: Walter Kollo, deutscher Operettenkomponist, 1885: Vahan Terian, armenischer Dichter, 1886: Marthe Bibesco, rumänisch-französische Schriftstellerin, 1894: Felix Fechenbach, deutscher Journalist und Dichter, 1900: Hermann Kesten (* in Podwołoczyska, Königreich Galizien, Österreich-Ungarn; † 3. Mai 1996 in Basel), deutscher Schriftsteller, 1901: Takahashi Shinkichi, japanischer Lyriker, 1908: J.V. Foix (Josep Vicenç Foix), katalanischer Dichter und Essayist, 1928: Akiko Baba, japanische Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie veröffentlichte Studien zum mittelalterlichen japanischen Nō-Schauspiel, zur Tanka-Lyrik, zur Rolle der Frauen in der japanischen Literaturgeschichte und zur Figur des Teufels in der japanischen Literatur. Daneben verfasste sie selbst moderne Nō-Dramen, die unter anderem am Nationaltheater von Tokio aufgeführt wurden, und trat als Autorin von Tanka hervor. Eine Auswahl ihrer Gedichte aus den Jahren 1955 bis 1998 in englischer Übersetzung erschien 1999 unter dem Titel Heavenly Maiden Tanka.

being alone is fine
I am fine being alone
the white magnolia tree
tosses into the sky
several hundred blossoms

1936: Ismail Kadare, albanischer Schriftsteller, 1940: Miguel Barnet, kubanischer Schriftsteller und Ethnologe (El Cimarrón), 1943: Manfred Jendryschik, deutscher Erzähler und Lyriker, Essayist und Herausgeber (Lyrikzeitung), 1943: Kay Borowsky (* in Posen), deutscher Schriftsteller und Übersetzer, 1949: Jim Wong-Chu, kanadischer Schriftsteller, 1958: Leonhard Lorek, deutscher Schriftsteller und Musiker (* in Zabrze, Polen), 1966: Maik Lippert, deutscher Schriftsteller (Lyrikzeitung)


Gestorben am 28. Januar

814: Karl der Große, † in Aachen, 1549: Elijah Levita, (auch Elia Levi Ben Ascher Aschkenasi [»Elia, Sohn des Ascher, genannt der Deutsche«] oder jiddisch Elje Bocher), deutsch-jüdischer Dichter, Humanist und Sprachwissenschaftler; Ritterdichtungen, Psalmenübersetzungen. Direkter Vorfahr des britischen Premierministers David Cameron, 1558: Jakob Micyllus, deutscher Humanist, Dichter und Pädagoge, 1754: Ludvig Holberg, dänisch-norwegischer Dichter, 1805: Mihály Csokonai Vitéz, ungarischer Dichter, 1819: Johann Karl Wezel (Belphegor), deutscher Dichter, Schriftsteller und Pädagoge, 1820: Ádam Pálóczi Horváth, ungarischer Dichter, 1829: Albrecht Ludwig Berblinger, deutscher Flugpionier (Brecht: Der Schneider von Ulm), 1868: Adalbert Stifter, kein österreichischer Heimatdichter, wie Wikipedia behauptet, sondern ein großer deutscher Schriftsteller, 1877: Johann Rudolf Kölner, Schweizer Publizist und Dichter, 1880: James De Mille, kanadischer Professor für klassische Literatur und Schriftsteller, 1918: John McCrae, kanadischer Dichter, Schriftsteller und Mediziner, starb an einer Krankheit im Militärhospital in Frankreich (Kriegsgedicht »In Flanders Fields« | Lyrikzeitung), 1928: Vicente Blasco Ibáñez, spanischer Schriftsteller, 1930: Emmy Destinn, tschechische Sängerin und Lyrikerin, 1939: William Butler Yeats, irischer Dichter (Lyrikzeitung), 1953: Neyzen Tevfik, türkischer Schriftsteller, 1960: Zora Neale Hurston, US-amerikanische Anthropologin und Schriftstellerin. Hurston sammelte die Geschichten, Lieder, Tänze und Gebete der schwarzen Bevölkerung und stellte sie u.a. in einer Produktion am Broadway vor. 1972: Dino Buzzati, italienischer Schriftsteller, 1976: Marcel Broodthaers, belgischer Künstler und Dichter, 1980: Llorenç Vilallonga, mallorquinischer Schriftsteller in katalanischer Sprache (Bearn o La sala de les nines), 1983: Bryher, britische Schriftstellerin. Geliebte und Freundin von H.D., 1996: Joseph Brodsky, russisch-amerikanischer Dichter und Nobelpreis für Literatur (1987) (Lyrikzeitung), 2002: Astrid Lindgren, schwedische Schriftstellerin, 2008: Marie Takvam, norwegische Schriftstellerin, 2013: Ceija Stojka, österreichische Schriftstellerin und Künstlerin, Holocaust-Überlebende, 2014: Nigel Jenkins, walisischer Schriftsteller und Journalist, 2021: Cédric Demangeot, französischer Lyriker