23. März
Am 23. März 1821 wird in der von Aufständischen eroberten Stadt Kalamata die griechische Revolution angekündigt, die zur Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich führen soll. Ab da war der Name der Stadt allen Zeitungslesern bekannt. Wilhelm Waiblinger hatte von einem Wutausbruch des kranken Hölderlin berichtet, der habe gesagt »Das verstehe ich nicht, daß ist Kamalattasprache«, was Waiblinger für ein erfundenes Wort hielt. – Am 23. März 1823 schreibt der Tübinger Schreinermeister Ernst Zimmer an Hölderlins Mutter: »Er lies’t jetzt auch die Zeitung u. fragte mich, ob denn Würtemberg ein Königreich sei. Er staunte ebenso, als ich es bejahte. An den Griechen nimmt er Antheil u. lies’t mit Aufmerksamkeit ihre Siege. Letzhin sagte ich ihm, daß der ganze Peleponesus von den Türken befreit sei. Das ist erstaunlich, rief er, es freut mich! […] Den Hyperion kann ich Ihnen nicht mehr zurückschicken. Er liest täglich darin, auch Übersetzungen aus griechischen Dichtern von Conz lies’t er.« – 1948: Der sächsische Landtag verabschiedet das "Gesetz zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung". – 2000: Der Asteroid (11510) wird nach Jorge Luis Borges benannt
Geboren am 23. März
1776: Vicente Salias, venezolanischer Revolutionär und Schriftsteller, 1814: Gertrudis Gómez de Avellaneda, kubanische Lyrikerin und Schriftstellerin, 1822: Justus Wilhelm Lyra, deutscher Liedermacher (vertonte Geibels »Der Mai ist gekommen«), 1876: Ziya Gökalp, türkischer Dichter und Politiker, 1876: Thakin Kodaw Hmaing, myanmarischer Dichter und Politiker, 1887: Josef Čapek, tschechischer Maler und Dichter, 1900: Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker und Sozialpsychologe, 1925: Karl »Kaschi« Müller (* in Suhl; † 13. Juni 2011 ebenda), Textdichter des Rennsteiglieds, schrieb zahlreiche Texte für Herbert Roth; Bundesverdienstkreuz 2003), 1928: Karl-Heinz Tuschel, deutscher Schriftsteller, 1943: Nils-Aslak Valkeapää, samischer Schriftsteller in Finnland (* in Enontekiö; † 26. November 2001 in Espoo), 1948: David Olney, amerikanischer Folksänger, Songwriter und Lyriker, 1948: Hienadź Paszkou, belarussischer Lyriker und Publizist, 1954: Gabriele Eckart (* in Falkenstein/Vogtland), deutsche Schriftstellerin, 1960: Yōko Tawada, japanisch-deutsche Schriftstellerin, 1965: Gary Whitehead, amerikanischer Lyriker und Maler, 1979: Paweł Maciąg, polnischer Schriftsteller, Maler und Kunsthistoriker
Gestorben am 23. März
1606: Justus Lipsius (Joest Lips), flämischer Humanist, 1619: Georg Gotthart, Schweizer Dichter, 1819: August von Kotzebue, deutscher Dramatiker (ermordet), 1842: Stendhal, eigentlich Marie-Henri Beyle, französischer Schriftsteller, 1844: Bruno Kiciński, polnischer Schriftsteller, 1869: Anton Wilhelm von Zuccalmaglio, deutscher Dichter und Musiker, 1878: Ernst Keil, Gründer der Gartenlaube, 1891: Anne Lynch Botta, amerikanische Schriftstellerin, 1923: Howhannes Tumanjan, armenischer Dichter, 1936: Jerzy Machonbaum, polnischer Lyriker, 1942: Tadeusz Szantroch, polnischer Wissenschaftler und Lyriker, 1956: Mort Dixon, amerikanischer Musiker, Liedermacher und Textdichter, 1956: Shiga Mitsuko, japanische Schriftstellerin, 1971: Simon Vestdijk, niederländischer Schriftsteller, 1991: Elisaweta Bagriana, bulgarische Lyrikerin, 1993: Hans Werner Richter, deutscher Schriftsteller, Gründer der Gruppe 47, 2011: Rosario Morales, puertorikanische Schriftstellerin, 2015: Herberto Hélder, portugiesischer Lyriker