Hymne

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Siehe auch Ode Siehe auch Psalm


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Ein Hymnus (altgriechisch ὕμνος hýmnos, deutsch ‚Tongefüge‘, lateinisch hymnus) oder eine Hymne (femininum, sekundär aus dem Plural Hymnen entstanden) war in der Musik der griechischen Antike ursprünglich ein feierlicher Preis- und Lobgesang, der sich an die Götter richtete. In nachchristlicher Zeit wurde der Begriff als Lehnwort ins Lateinische übernommen und erhielt dort die feste Bedeutung „Lob Gottes mit Gesang“ bzw. „Gesang mit Lob Gottes“. Daraus entstand die Hymne als Gedichtform als geistliches Lied oder religiöses, lyrisches Gedicht (zum Unterschied von der epischen, didaktischen und profanen Dichtung). Hymnen sind Ausdruck hoher Begeisterung und Verehrung. In der Hymnologie werden geistliche Hymnen und andere Kirchenlieder erforscht. Es werden zudem liturgische, außerliturgische und griechische (bzw. syrische) Hymnen unterschieden. Außerdem steht Hymne kurz für eine Nationalhymne oder ähnliche Gesänge. https://de.wikipedia.org/wiki/Hymne


A hymn is a type of song, and partially synonymous with devotional song, specifically written for the purpose of adoration or prayer, and typically addressed to a deity or deities, or to a prominent figure or personification. The word hymn derives from Greek ὕμνος (hymnos), which means "a song of praise". A writer of hymns is known as a hymnist. The singing or composition of hymns is called hymnody. Collections of hymns are known as hymnals or hymn books. Hymns may or may not include instrumental accompaniment. Polyhymnia is the Greco/Roman goddess of hymns. Although most familiar to speakers of English in the context of Christianity, hymns are also a fixture of other world religions, especially on the Indian subcontinent (stotras). Hymns also survive from antiquity, especially from Egyptian and Greek cultures. Some of the oldest surviving examples of notated music are hymns with Greek texts. https://en.wikipedia.org/wiki/Hymn


Une ou un hymne (nom féminin ou masculin) est généralement, dans le domaine religieux, un chant, un poème à la gloire des dieux ou des héros, souvent associé à un rituel. Dans la liturgie catholique, une hymne signifie un poème religieux, chanté notamment pendant l'office divin. Il s'agit essentiellement du quatrain d'après la tradition ancienne, mais son verset et ses syllabes varient selon l'époque de leur composition. En particulier, l'hymne dédiée à la Vierge Marie se distingue en tant qu’hymne mariale, tel l’Ave Maris Stella. https://fr.wikipedia.org/wiki/Hymne_religieux


Un himno es un canto o un texto lírico que expresa sentimientos positivos, de alegría y celebración. https://es.wikipedia.org/wiki/Himno


L'inno (in greco antico: ὕμνος?, hýmnos) è una composizione poetica, in genere abbinata alla musica, di forma strofica e di argomento elevato: patriottico, mitologico, religioso. Le raccolte di inni vengono dette innari e sono molto diffuse all'interno della liturgia e della preghiera cristiane. https://it.wikipedia.org/wiki/Inno


Ο ύμνος είναι λογοτεχνικό, ποιητικό είδος που καλλιεργείται από την αρχαιότητα έως σήμερα. Ο ύμνος εγκωμιάζει ένα θεό, έναν ήρωα ή έναν άγιο και το ύφος και το περιεχόμενό του είναι πανηγυρικού χαρακτήρα. Με άλλα λόγια, οι ύμνοι περιέχουν ευχαριστίες για διάφορους λόγους στους θεούς, ή εγκώμια για τους αγίους και επινίκιες ευχές για τους ήρωες. Ειδικότερα, στα ομηρικά χρόνια, υπήρχαν οι ομηρικοί ύμνοι, ενώ οι ύμνοι υπήρξαν το κατεξοχήν είδος της λυρικής ποίησης. Ένα είδος ύμνου ήταν ο παιάνας, που, ενώ αρχικά είχε στόχο τη σωτηρία και τη λύτρωση, τη θεραπεία από την ασθένεια και αποδιδόταν στον Απόλλωνα, αργότερα ταυτίστηκε με τον ευχαριστήριο ύμνο προς τον ίδιο θεό. Τέλος, ο παιάνας κατέληξε να είναι θριαμβευτικό τραγούδι μετά από πολεμική επιτυχία, ή «καλός οιωνός» πριν από την έναρξη ενός πολέμου. Ο ύμνος καλλιεργήθηκε και στην εποχή του Βυζαντίου, κατά τον 6ο και τον 7ο αιώνα. Εκείνη την περίοδο καλλιεργήθηκε το είδος του εκκλησιαστικού ύμνου που λέγεται κοντάκιο. Ο Ρωμανός ο Μελωδός συνέθεσε εκκλησιαστικούς ύμνους, κοντάκια, στην τελειότερη μορφή τους. Το έργο του άνθισε τον 6ο αιώνα και χαρακτηρίζει την εποχή του ως το «χρυσό αιώνα» της υμνογραφίας. Τα θέματά του προέρχονταν από τους βίους αγίων, τη ζωή του Χριστού και τα ιερά πρόσωπα της Αγίας Γραφής. Στα νεότερα χρόνια ο ύμνος καλλιεργήθηκε από το ρομαντικό ιδεώδες και είχε υψηλό περιεχόμενο υπηρετώντας μία μεγάλη ιδέα. Ο εθνικός ύμνος (Ύμνος εις την Ελευθερίαν) του Διονυσίου Σολωμού είναι μια κορυφαία εκδοχή ποιητικού ύμνου, που εξυμνεί τον ηρωισμό και τον πατριωτισμό στο όνομα της προσωποποιημένης ελευθερίας. Οι εθνικοί ύμνοι των κρατών, γενικά, εξυμνούν τα εθνικά ιδεώδη κάθε λαού, τονώνοντας την εθνική ταυτότητα των πολιτών, και προκαλούν ιδεολογική και συναισθηματική φόρτιση. https://el.wikipedia.org/wiki/Ύμνος

Die Hymne ist eine literarische, poetische Gattung, die seit der Antike bis heute gepflegt wird. Die Hymne preist einen Gott, einen Helden oder einen Heiligen, und ihr Stil und Inhalt sind feierlicher Natur. Mit anderen Worten: Hymnen enthalten Danksagungen an die Götter aus verschiedenen Gründen oder Lobpreisungen für die Heiligen und Beinamen für die Helden. Vor allem in der homerischen Zeit gab es homerische Hymnen, und Hymnen waren die vorherrschende Gattung der Lyrik. Eine Art von Hymne war der Lobgesang, der ursprünglich auf Rettung und Erlösung sowie die Heilung von Krankheiten abzielte und Apollo zugeschrieben wurde, später aber mit dem Dankeslied an denselben Gott identifiziert wurde. Schließlich wurde der Hymnus zu einem Triumphlied nach einem Kriegserfolg oder zu einem "guten Omen" vor dem Beginn eines Krieges. Die Hymne wurde auch in der byzantinischen Epoche im 6. und 7. Jahrhundert gepflegt. In dieser Zeit wurde ein Typus des Kirchenliedes, der sogenannte Stockhymnus, kultiviert. Romanus der Melodiker komponierte kirchliche Hymnen, kurze Hymnen, in ihrer vollkommensten Form. Sein Werk erlebte seine Blütezeit im 6. Jahrhundert und er bezeichnet seine Zeit als das "goldene Zeitalter" der Hymnographie. Seine Themen stammten aus dem Leben der Heiligen, dem Leben Christi und den heiligen Personen der Bibel. In späteren Jahren wurde die Hymne durch das romantische Ideal kultiviert und hatte einen hohen Gehalt im Dienste einer großen Idee. Die Nationalhymne (Hymne an die Freiheit) von Dionysios Solomos ist eine führende Version einer poetischen ...

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Sulzer 1771

[552] Hymne. (Dichtkunst)

Die Griechen nannten die Lobgesänge auf die Götter, welche gemeiniglich bey feyerlichen Opfern abgesungen und durch den Ton der Flöten, oder der Leyer unterstützt wurden, Hymnos, und man ist schon gewohnt, dieses Wort auch im Deutschen zu brauchen. Die Hymne macht eine besondere Gattung der Ode. Der darin herrschende Affekt ist Andacht, und anbethende Bewundrung; der Inhalt eine in diesem Affekt vorgetragene Beschreibung der Eigenschaften und Werke des göttlichen Wesens; der Ton feyerlich und enthusiastisch. Die Hymnen der Griechen scheinen meistentheils die heroische Versart gehabt zu haben, welche sich vorzüglich zu dem feyerlich erzählenden Ton, in dem sie abgefaßt sind, schiket. So wol die, welche dem Homer zugeschrieben werden, als die von Callimachus, sind von dieser Art; doch hatten sie vermuthlich auch solche, die in lyrischen Strofen gesetzt waren1, von welcher Art das Carmen seculare des Horaz ist. Die prächtigsten und erhabensten Hymnen sind die, welche wir in der Sammlung der Psalmen Davids antreffen. Unter unsern heutigen gottesdienstlichen Gesängen, oder geistlichen Liedern, kommen auch einige vor, die man zu den Hymnen rechnen kann. Woher es aber kommt, daß wir bey den hohen Begriffen von den Gegenständen unsrer Anbethung, in den Kirchengesängen so gar wenig Hymnen haben, die dem gegenwärtigen Zustand der Erkenntnis, des Geschmaks und der Dichtkunst angemessen sind, verdiente eine ernstliche Ueberlegung. Sollte die Hymne, die den höchsten Gegenstand unsrer Verehrung besingt, auch das schweerste Werk der Dichtkunst seyn? Unsre Vorstellungskraft kann mit keinem höhern, mit keinem einnehmendern Gegenstand angefüllt seyn, als dem, den die Hymne besingt; das Herz kann von keinen erquikendern Rührungen getroffen werden, als denen, die durch gottesdienstliche Gegenstände erwekt werden; die Seele kann keinen höhern Schwung bekommen, als der ist, den die Hymne ihr geben könnte. Aber es ist höchst schweer von einem so hohen Gegenstand mit Einfalt, und zugleich mit der höchsten Würde zu sprechen; das Höchste, dessen unsre Vorstellungskraft und unsre Empfindung fähig ist, popular auszudrüken. Dieses aber wird zu den Hymnen erfodert. Vielleicht denkt auch der große Haufe der Diener der Religion zu niedrig über die Gegenstände unsrer gottesdienstlichen Verehrung, als daß er eine Verbesserung der festlichen Lieder suchen sollte. So viel ist gewiß und in die Augen fallend, daß die wahre Feyerlichkeit und Andacht bey unsern meisten heiligen Festen fehlet. Es ist zu viel kleines und bisweilen gar niedriges da, wo alles groß und feyerlich seyn sollte. Würden bey feyerlichen Gelegenheiten gottesdienstliche Versammlungen mit der gehörigen Würde veranstalltet, [552] dabey nur Hymnen von wahrer Kirchenmusik begleitet, abgesungen würden; so müßten sie nothwendig die rührendsten und erwünschtesten Feyerlichkeiten seyn, die Menschen von edlen Empfindungen suchen könnten.

1 In ipsis quoque hymnis Deorum per stropham et antistropham metra canoris versibus adhibebantur. Macrob. in somn. Scip. L. II. c. 3.

Quelle: Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 552-553. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011446404


Ernst Kleinpaul, Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst, 1843

III. Die Hymne.

§. 136. Das Wort Hymne (wörtlich so viel wie: ich webe, in übergetragener Bedeutung: ich feiere, ich lobsinge) bezeichnete im Griechischen einen Lobgesang, der bei feierlichen Opfern unter Musikbegleitung vorgetragen wurde. Bei uns ist die dem Worte untergelegte Bedeutung eine sehr schwankende. Man giebt nämlich dem der Hymne beiwohnenden Begriff des Feierns entweder eine allgemeinere oder eine speciellere Beziehung und nennt im erstern Falle Hymnen alle die Oden, die zum Preise der Gottheit, oder ausgezeichneter Menschen oder auch zur Verherrlichung erhabener (doch immer personificirt gedachter!) Gegenstände der geistigen oder körperlichen Welt dienen; im letztern Falle aber bedenkt man nur diejenigen Oden mit dem Namen, deren Gegenstand das Lob Gottes ist. — Wir sind geneigt, die engere Bedeutung als die richtigere anzunehmen und dagegen die Gedichte, deren Gegenstand die Verherrlichung von etwas Außergöttlichem ist, nur Oden, nicht Hymnen zu nennen.


Anmerkung. Man könnte zwar sagen, in den zum Preise erhabener Menschen oder Gegenstände dienenden Gedichten sollen nicht diese an sich, sondern nur das Göttliche in ihnen verherrlicht, also gewissermaaßen auch das Lob der Gottheit gefeiert werden: dadurch aber würde man jedenfalls die Unklarheit und Verworrenheit der Begriffe um ein Bedeutendes erweitern.


§. 137. Während in der Ode die Empfindungen ausströmen, die die Betrachtung des Großen und Erhabenen überhaupt erzeugt, findet der Dichter der Hymne in der unaussprechlichen Größe Gottes den Gegenstand, der ihn zur Begeisterung hinreißt, seine Seele zur Andacht und Anbetung stimmt. Da nichts mit solcher Gewalt auf das menschliche Gemüth zu wirken vermag, als die Betrachtung der Herrlichkeit Gottes, so wird die Hymne im Tone der höchsten Begeisterung gehalten sein und der Ausdruck in ihr einen noch höheren Schwung nehmen müssen, als in der Ode. Nur dann wird dies weniger der Fall sein (oft nur zu sein scheinen), wenn die bewundernde Begeisterung die Seele des Dichters über alle Erscheinungen und alle Schranken des irdischen Lebens so erhebt, daß sie von denselben nicht mehr berührt wird und sich in seliger Anschauung des Unendlichen ganz verliert — oder wenn sich neben die anbetende Bewunderung des Schöpfers das Gefühl eigner Ohnmacht, Sündhaftigkeit und Schwäche stellt. Dann wird die Hymne entweder den Charakter einer erhabenen Ruhe oder den elegischer Wehmuth an sich tragen.


§. 138. Jn Rücksicht der Form ist dem Hymnen-Dichter völlige Freiheit der Wahl gestattet. Man hat sich nach dem besondern Charakter der einzelnen Hymnen der verschiedensten Versmaaße, häufig auch mit gutem Erfolg des Reims bedient.


§. 139. Sieht man von der nicht unbedeutenden Zahl derjenigen unserer Kirchenlieder ab, die den Namen Hymne zwar nicht führen, aber doch mit gutem Recht verdienen, so finden sich im Deutschen verhältnißmäßig nur sehr wenige Hymnen. Namentlich ist die neueste Zeit arm daran. Aus dem vorigen Jahrhundert dagegen besitzen wir Nennenswerthes der Art von Gellert, Klopstock, Cramer und Lavater.


§. 140. Zusatz. Zu den Hymnen werden — und zwar großentheils mit vollem Rechte — auch die Psalmen, die uns in der Bibel aufbehalten sind, gerechnet. Man hat den Namen auch auf deutsche Hymnen dann angewendet, wenn dieselben rücksichtlich ihres Stoffes in der mosaischen oder christlichen Religion wurzeln.

Aus: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht bearbeitet und mit Hinweisungen auf die Gedichtsammlungen von Echtermeyer, Kurz, Schwab, Wackernagel und Wolff versehen von Ernst Kleinpaul, Lehrer an der höheren Stadtschule in Barmen. Barmen: W. Langewiesche, 1843. S. 94-96

http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/kleinpaul_poetik_1843


Alte Lexika und Wörterbücher

Adelung 1796

[1344] Die Hýmne, plur. die -n, aus dem Griech. und Lat. Hymnus, bey den Alten, ein jedes Lied zum Lobe der Götter. In den mittlern Zeiten nannte man die Kirchenlieder, selbst wenn nur Psalmen dazu gebraucht wurden, Hymnos, und in den neuern Zeiten hat man angefangen, ein jedes erhabenes Loblied in der höhern Schreibart eine Hymne zu nennen.

Zu Kriegestugenden erhitzt
Sind beyde hoher Hymnen werth,
Raml.

Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1344-1345. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000247545


Pierer's Universal-Lexikon

Hymne

[668] Hymne (Hymnus, gr.),

1) Lied, Gesang; bes.

2) Lobgesang auf eine Gottheit, welcher bei Festen von einem, am Altar stehenden od. tanzenden Chor zum Tone der Kithara gesungen wurde; solche Lieder dichteten die alten griechischen Sänger Olen u. Philammon; die H-n der Homeriden (s.d.) waren nicht für den öffentlichen Gottesdienst bestimmt, die berühmtesten erhaltenen u. unter den Werken Homers (s.d.) aufgeführten sind: H. auf Apollo, H. auf Hermes, H. auf Demeter, H. auf Aphrodite; dasselbe gilt von den späteren gelehrten H-n, deren Kallimachos u. Mesomedes schrieben, u. den orphischen H-n (s.u. Orpheus), sowie von denen auf Helden u. Sieger in den Nationalspielen, deren Pindaros dichtete; die Sänger derselben hießen Hymnōdi,[668] Aus späterer Zeit ist der im dorischen Dialekt geschriebene H. auf Iñs, welchen Roß auf einem Stein auf Andros entdeckte, herausgeg. in dessen Inscriptiones ineditae u. von Sauppe. Zür. 1842. Die Versart, in welcher diese H-n gedichtet sind, ist die epische (Hexameter). Bei den Römern wurden die Lobgesänge der Salier auf Mars u.a. Götter, eigentlich Axamenta (s.d.), auch Hymni saliares genannt;

3) bes. in der Griechischen u. Lateinischen Kirche die Lobgesänge auf Gott, welche in der Kirche in den Horae canonicae (s.d.) gesungen werden, s.u. Hymnologie. Die Versart dieser H-n sind Jamben, Trochäen, oft in zwanglosem Sylbenmaß, auch gereimt. Mehrere dieser H-n haben verschiedene Namen, wie: Hymni epistolĭci, welche in der Messe vor der Epistel, u. H. evangelĭci, welche vor dem Evangelium gesungen werden; Hymnus Ambrosiānus, so v.w. Te Deum laudamus (s. Ambrosianischer Gesang); H. angelĭcus, der Gesang: Gloria in excelsis Deo; H. glorificatiōnis, der Gesang: Gloria patri etc.; vgl. Doxologie; H. Marianus, so v.w. das Magnificat; H. trinitatis, das Dreimalheilig (Trishagion, s.d.);

4) (Religiöse Ode), Gedicht, der lyrischen Form angehörig, Untergattung der Ode (s.d.); ihr Inhalt ist das Lob der Gottheit u. Verherrlichung ihrer erhabenen Eigenschaften u. Werke; od. philosophischdidaktisch, z.B. auf Tugend, Natur, Wahrheit; auch auf großartige Ereignisse in der Geschichte u. Religion. Die Dichter solcher H-n s.u. den einzelnen Nationalliteraturen.


Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 668-669. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010149821


Meyers 1907

[704] Hymnos (griech.-lat. Hymnus, ins Deutsche übertragen Hymne mißbräuchlich mit weiblichem Geschlecht) bezeichnet bei den Griechen ein stehend (nicht tanzend oder schreitend) zur Kithara vorgetragenes Preislied auf einen Gott, anfangs im epischen Versmaß, dann auch in den lyrischen Versarten, wie z. B. bei Alkäos, Anakreon und Pindar, sowie in Distichen, wie bei dem Alexandriner Kallimachos. Verfasser wie Sänger solcher Gedichte hießen Hymnoden. Die ältesten Hymnen bilden die Sammlung der 34 sogen. Homerischen Hymnen, die Gedichte sehr verschiedener Zeit vereinigt (vgl. Hollander in der »Festschrift zur 300jährigen Jubelfeier des Ratsgymnasiums zu Osnabrück«, Osnabr. 1895). Die Sammlung der orphischen Hymnen entstammt z. T. der letzten Zeit griechischer Kultur (s. Orpheus). In der christlichen Zeit ist Hymnus die umfassende Bezeichnung des Lobgesanges auf Gott, Christus, die Heiligen, zunächst in antiken Metren, dann häufiger in gereimten, nach dem Wortakzent gebauten Rhythmen. Der bedeutendste Vertreter der orientalischen Kirche war Romanos (s. d.). Die ungeheure Menge der seit Hilarius von Poitiers und Ambrosius von Mailand geschriebenen lateinischen Hymnen ist durch die bisherigen Ausgaben noch keineswegs vollständig bekannt gemacht und die hergebrachte Zuweisung an einzelne Verfasser oft sehr willkürlich. Sammlungen lateinischer Hymnen des Mittelalters: Daniel, Thesaurus hymnologicus (Halle 1841–56, 5 Bde.); Mone, Lateinische Hymnen des Mittelalters (Freiburg 1853–54, 3 Bde.); Kehrein, Kirchen- und religiöse Lieder (Paderborn 1853); Vilmar, Spicilegium hymnologicum (Marb. 1857); Morel, Lateinische Hymnen des Mittelalters (Einsiedeln 1867); Dreves, Analecta hymnica medii aevi (bisher 44 Bde., Leipz. 1886–1904); Milchsack, Hymni et sequentiae (Halle 1886); Roth, Lateinische Hymnen des Mittelalters (Augsb. 1887); Misset u. Weale, Thesaurus hymnologicus (Lond. 1888); Werner, Die ältesten Hymnensammlungen von Rheinau (Zür. 1891); Warren, The antiphonary of Bangor (Lond. 1893);. Chevalier, Poésie liturgique traditionnelle de l'Eglise catholique (Tournai 1894); vgl. ferner Chevalier, Repertorium hymnologicum (Löwen 1892–94, 2 Bde.); Julian, Dictionary of hymnology (Lond. 1892), und A. Schulte, Die Hymnen des Breviers nebst den Sequenzen des Missale, übersetzt u. erklärt (Paderb. 1898); »Hymnologische Beiträge«, herausgegeben von Blume und Dreves (Bd. 1 u. 2, Leipz. 1897–1901). Eine Entwickelungsgeschichte der lateinischen Hymnologie versuchte zuletzt Chevalier, Poésie liturgique du moyen-âge (Par. 1893), woselbst die frühern Arbeiten verzeichnet sind. – In den neuern Literaturen kommt Hymnus (im Deutschen abwechselnd mit Hymne; franz. hymne; ital. inno; engl. hymn) als Benennung lyrischer Gedichte vor, die irgend ein feierlich gesteigertes Gefühl, oft mit großer Freiheit der äußern Form, zum Ausdruck bringen.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 704. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006804233



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