Lenné, Peter Joseph

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Berühmter Landschaftsgärtner, preußischer Hofgärtner, der auch in Mecklenburg und Pommern tätig war (Schweriner Schloßgarten, Park Zwierzyniec in Złotów / Flatow (Westpreußen, 1938-45 Pommern), Schloß Basedow, Karnin, Remplin, Neustrelitz, Krumbeck, Ludwigslust u.a.).


Meyers 1908

[405] Lenné, Peter Joseph, Landschaftsgärtner, geb. 29. Sept. 1789 in Bonn, gest. 23. Jan. 1866 in Potsdam, erlernte seit 1811 die Gärtnerei im Botanischen Garten in Paris, beschäftigte sich auch mit der Baukunst, nahm in Wien unter Sckell teil an der Verschönerung von Laxenburg, kehrte 1815 nach Bonn zurück und wurde 1816 nach Sanssouci bei Potsdam berufen. Hier verschönerte er bis 1826 den Neuen Garten, Klein-Glienicke, die Pfaueninsel und wurde 1822 zum Gartendirektor, 1847 zum Mitgliede des Landesökonomiekollegiums und 1854 zum Generaldirektor der königlichen Gärten ernannt. Er gründete 1822 den Verein zur Beförderung des Gartenbaues, regte 1823 die Anlage der Landesbaumschule und die Stiftung der Gärtnerlehranstalt an, begann 1826 die Anlage von Charlottenhof und der russischen Kolonie Alexandrewka und schuf 1840 die großartigen Erweiterungen von Sanssouci im natürlichen Stil. L. wirkte auch bei der Anlage von Babelsberg mit dem Fürsten Pückler-Muskau, in Magdeburg, Köln a. Rh., Leipzig u. v. a. O. mit und gab dem Tiergarten bei Berlin seine jetzige Gestalt. Er wußte in jeder Anlage die Stimmung auszuprägen, welche die Natur der Landschaft an sich erfordert und hervorruft; dabei benutzte er die Architektur mit einem bis jetzt noch unerreichten Geschmack und brachte bei verschiedenen Anlagen den ältesten reinen Renaissancestil wieder zur Geltung.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 405. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006992536


Pierer

[270] Lenné, Peter Joseph, der Begründer des Deutschen Gartenstyis, geb. 1789 in Bonn, erlernte die Gärtnerei u. bildete sich seit 1811 in Paris u. auf Reisen in Deutschland, in der Schweiz u. in Wien aus; an letzterem Orte wurde er 1814 kaiserlicher Garteningenieur u. machte den Entwurf zur Vergrößerung u. Verschönerung des Gartens in Laxenburg; 1815 kehrte er nach Bonn zurück u. machte die Plane zur Verwandlung der Festungswerke zu Coblenz in Gartenanlagen; 1816 ging ernach Potsdam u. legte in diesem Jahre für den Fürsten von Hardenberg den Lustgarten zu Klein-Glienicke am Rhein an. Auch verschönerte er den Lustgarten am Schlosse zu Potsdam u. Sanssouci, die Pfaueninsel, die Anlagen von Charlottenburg u. Schönhausen, erweiterte 1826 Sanssouci durch große Anlagen u. gestaltete den Berliner Thiergarten in einen Volksgarten um; ebenso rühren von ihm die Anlagen im Zoologischen Garten her. 1833 leitete er die Gartenanlagen am Schlosse Babertsberg am Rhein für den Prinzen von Preußen. Nach seinen Plänen wurde an den Verschönerungen der Umgegend von Potsdam seit 1840 gearbeitet u. seit 1857 die Promenaden zwischen dem Grimmaischen u. Petersthor in Leipzig gebaut. Auf seinen Vorschlag wurde 1832 die Landesbaumschule u. die Gärtnerlehranstalt zu Berlin gegründet, welche erstere unter seiner speciellen Leitung steht.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 270. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010332944