Abecedarii

Aus Lyrikwiki

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Pauly 1893

Abecedarii (sc. psalmi oder hymni), Lieder, deren Verse oder Strophen mit je einem Buchstaben des Alphabets der Reihe nach begannen. Sie begegnen zuerst bei den Hebräern, so Klagelieder Jeremiae 1–4 und mehrere Psalmen, z. B. 34 (33), 37 (36), 119 (118) sowie Prov. 31, 10–31. Das berühmteste Exemplar aus der christlichen Litteratur ist Augustins Psalmus contra partem Donati, gedichtet 393 oder 394 (Patrol. l. XLIII 23ff.), den er nach Retract. I 20 für die ganz Ungebildeten verfasst hat zum Auswendiglernen. Das Lied, das absichtlich die metrischen Gesetze unberücksichtigt lässt und schon eine Art von Reim bietet, ist von besonderer Bedeutung für die Geschichte der lateinischen Rhythmik; vgl. W. Meyer der ludus de Antichristo (1882) 45f.

[Jülicher.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Band I,1 (1893), Sp. 27


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Karl Ernst Georges 1913

[12] abecedārius, a, um, zum Abece gehörig, psalmus, ein alphabetischer Psalm, dessen Verse nach dem Abece geordnet sind, Eccl. – subst.: a) abecedariī, ōrum, m., die Abeceschützen, Eccl. – b) abecedaria, ae, f. (sc. ars), die Lautlehre, Spät. – c) abecedarium, ī, n., das Abece, Eccl.

Quelle: Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 12. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20002183706