6. März

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Der 6. März ist seit 2012 der Europäische Tag der Gerechten, gewidmet denen, die ihre moralische Verantwortung im Kampf gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Totalitarismus wahrnahmen.


1801: Der Schriftsteller Donatien Alphonse François de Sade wird unter dem (berechtigten) Verdacht verhaftet, Urheber des anonym erschienenen Romans Die neue Justine oder Das Unglück der Tugend zu sein. – 1951: In New York City wird der Strafprozess gegen Ethel und Julius Rosenberg wegen Atomspionage für die Sowjetunion eröffnet – 1980: Mit Marguerite Yourcenar wird zum erstenmal eine Frau in die seit 1635 bestehende Académie Française aufgenommen.


Geboren am 6. März

1475: Michelangelo Buonarroti, italienischer Künstler und Dichter, 1493: Lluís Vives, valencianischer Humanist, 1495: Luigi Alamanni, italienischer Dichter, 1619: Cyrano de Bergerac, französischer Schriftsteller, 1663: Francis Atterbury, englischer Dichter, 1755: Jean-Pierre Claris de Florian, französischer Dichter, 1781: Ignaz Franz Castelli, österreichischer Dichter, 1806: Elizabeth Barrett Browning (* in Durham, England als Elizabeth Barrett Moulton-Barrett; † 29. Juni 1861 in Florenz), englische Dichterin, 1839: Ada Christen, (eigentlich Christi(a)na von Breden, geborene Fr(i)ederik, * in Wien, † 19. Mai 1901 in Inzersdorf), österreichische Schriftstellerin, 1839: Olegario Víctor Andrade, argentinischer Dichter, 1841: Viktor Burenin, russischer Schriftsteller, 1878: Alfred Walter Heymel, deutscher Schriftsteller, Herausgeber der Zeitschrift "Die Insel", 1889: Hamza Hakimzoda Niyoziy (kyrillisch Ҳамза Ҳакимзода Ниёзий; in arabischer Schrift حمزه حکیم‌زاده نیازی, DMG Ḥamza Ḥakīm-zāda Niyāzī; Chamsa Chakimsade Nijasi, wiss. Transliteration Chamza Chakimzade Nijazi; oft Hamza Hakimzade Niyazi, auch Hamza Hakim-Zade Niyaziy und Hamsa Hakimsade Nijasi; bekannt vor allem als Hamza; 22. Februarjul./ 6. März 1889greg. in Qoʻqon; † 18. März 1929 in Shohimardon), usbekischer Schriftsteller, 1909: Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Aphoristiker, 1926: Andrzej Wajda, polnischer Film- und Theaterregisseur, 1927: Gabriel García Márquez, kolumbianischer Schriftsteller (Cien años de soledad), Nobelpreis für Literatur 1982, 1929: Günter Kunert, deutscher Schriftsteller (Lyrikzeitung | Textkette)

Gedicht zum Gedicht

Mehr als ein Gedicht
ist beispielsweise: Kein Gedicht,
denn das Nichtgedicht lebt
als sanfte Lauheit der Inspiration:
Umweltgefühl
des Tropfens im Wasser.
Der Leib fühlt sich geborgen.
Das Herz fühlt nichts.
Die Waage ist ausgeglichen.
Das Lot hängt still.
Gedicht ist Zustand,
den das Gedicht zerstört,
indem es
aus sich selber hervortritt.

Günter Kunert: Offener Ausgang. Gedichte. Berlin und Weimar: Aufbau Verlag, 1972 (Edition Neue Texte), S. 76.


Sich zu seiner Sache, der Lyrik, erklären zu müssen, setzt jeden Lyriker in ein unterschiedliches Maß von Verlegenheit. Was soll er behaupten oder bekennen? Daß die Erscheinungsweise seiner Worte semantisch bestimmt ist? Eine Banalität. Oder daß er fest und innig an irgend etwas glaubt, zum Beispiel an ein gemächliches Fortschreiten der Menschheit ins Ungemütliche; an Das Leben (was das auch sein mag); an die Musen (wenn sie ihn lieben); an Götter (wenn sie ihn nur in Ruhe lassen) oder an die Vorurteile seiner Epoche wie alle Leute?

Günter Kunert, in: Diesseits des Erinnerns. Aufsätze. München: dtv 1985, S. 85


Stell dir vor, jeder schreibt ein Gedicht, und keiner liest es!

Günter Kunert, Die Zeit 13/2003

Gestorben am 6. März

1577: Rémy Belleau, französischer Dichter, 1888: Louisa May Alcott, amerikanische Schriftstellerin, 1912: Heinrich Kämpchen, Arbeiterdichter, 1936: Carlos Oquendo de Amat (* 17. April 1905 in Puno, Perú, * Guadarrama, Spanien), peruanischer Dichter, 1965: Alexander von Bernus, deutscher Schriftsteller, 1973: Pearl S. Buck, US-amerikanische Schriftstellerin, Nobelpreis für Literatur 1938, 2007: Jean Baudrillard, französischer Philosoph